Montiron: "Nakano kann sein Talent derzeit nicht zeigen"
Konica-Minolta-Honda Teamchef Gianluca Montiron hält Pilot Shinya Nakano für ein Opfer der Technik und will selbst in Zukunft den Nachwuchs fördern
(Motorsport-Total.com) - Gianluca Montiron, Teamchef von Konica Minolta Honda, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden. In Zukunft möchte sich der Italiener mehr dem Nachwuchs widmen.

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Shinya Nakano ist laut seinem Boss nicht Schuld an den schlechten Resultaten
Frage: "Was ist Ihre Meinung über die Ergebnisse von Shinya Nakano?"
Gianluca Montiron: "Wenn man die sportlichen Ergebnisse betrachtet, kann man nicht zufrieden sein. Dieses Jahr haben wir den Vorteil, den wir bis letzte Saison mit Honda hatten, verloren und auch wenn wir hohe Erwartungen hatten, müssen wir uns an den Ergebnissen orientieren und die zweite Saisonhälfte evaluieren, denn sie könnte unsere zukünftige Strategie maßgeblich beeinflussen. Ich denke, dieses Jahr ist eine Übergangsphase zu einer neuen technischen Revolution."
Frage: "Wie sehen Sie die Zukunft?"
Montiron: "Wir sind eines der wenigen Teams, das seinen Hauptsponsor für drei Jahre behalten wird und wir konnten damit zusammen mit einem attraktiven MotoGP-Programm Synergien mit vielen Konica Minolta Filialen auf der ganzen Welt nützen. Sie sind ein wesentlicher Teil unseres sportlichen Projekts. Mein Ziel ist es, in diese Richtung weiter zu arbeiten."
Frage: "Was halten Sie von Nakano?"
Montiron: "Er ist ein sehr professioneller Fahrer und ein ernster Mensch. Er ist einer der letzten konkurrenzfähigen japanischen Piloten und ich habe großes Vertrauen in sein Potenzial. Aber aufgrund mißlicher Umstände konnte er sein Talent in diesem Jahr noch nicht wie gewünscht ausspielen. Er kann im Moment die technischen Probleme nicht überdecken.
Frage: Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?
Montiron: Mein langfristiges Programm ist es mit einem Hersteller zusammen zu arbeiten. Ich bin sicher interessiert in der MotoGP-Serie zu bleiben und auch etwas für die nächsten Fahrergenerationen zu tun. Mithilfe meiner Erfahrung, die ich mir unter anderem in mehreren Jahren bei Aprilia angeeignet habe, bin ich sehr motiviert nun einen Schritt nach vorne zu machen und ein interessantes Sportprogramm aufzustellen."
"In der Vergangenheit konnten wir, besonders dank der finanziellen Hilfe von italienischen Herstellern, in den Nachwuchsklassen einige Talente wie Biaggi, Rossi oder Melandri hervorbringen. Im Moment kann dies nur die hart umkämpfte spanische Meisterschaft von sich behaupten, weswegen es notwendig ist nach vorne zu schauen und eine neue Generation an Fahrern durch sehr konkurrenzfähige Meisterschaften aufzubauen. Das ist mein vordringliches Ziel für die Zukunft. Ich möchte ein Sportprojekt mit einer wirtschaftlichen Vision für die Investoren und aus den diversen Motorradvereinigungen schaffen, aber genauso direkt mit den Herstellern arbeiten."

