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  • 14.04.2014 12:30

Misano: Ermittlungen zur Sicherheit

Nach dem tödlichen Unfall am Wochenende gibt es neue Diskussionen, ob der Misano World Circuit Marco Simoncelli sicher genug ist

(Motorsport-Total.com/SID) - Nach dem tödlichen Unfall des italienischen Motorrad-Piloten Emanuele Cassani sind Untersuchungen zur Sicherheit auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli eingeleitet worden. Die Staatsanwältin von Misano, Gemma Gualdi, ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Der Renndirektor, die Stewards und Ärzte wurden bereits befragt. Cassanis Yamaha und sein Helm wurden konfisziert, die Aufnahmen des Unfalls werden genau überprüft.

Titel-Bild zur News: Misano Start

Ist der Misano World Circuit Marco Simoncelli zu gefährlich? Zoom

Auf dem Kurs, der nach dem 2011 tödlich verunglückten italienischen MotoGP-Fahrer Simoncelli benannt ist, war der 25-jährige Cassani beim ersten Rennen der Coppa Italia kurz nach dem Start mit zwei anderen Fahrern kollidiert. Cassani starb trotz aller Rettungsmaßnahmen an der Strecke. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Der Pilot soll inneren Blutungen erlegen sein.

In den vergangenen Jahren haben sich mehrere folgenschwere Unfälle in Misano ereignet. So war im September 2010 der japanische Moto2-Fahrer Shoya Tomizawa beim Großen Preis von San Marino nach einem Sturz von zwei folgenden Motorrädern überrollt worden und gestorben. Im Juni 2013 hatte sich Alessia Polita in einem Stock-600-Rennen mehrere Brüche und Verletzungen am Rückenmark zugezogen. Die 27-Jährige ist seitdem gelähmt.

Der italienische Motorsportverband bestritt, dass Cassanis Tod auf mangelnde Sicherheit zurückzuführen sei. Davon ist auch der ehemalige italienische Motorradstar Max Biaggi überzeugt. "In den letzten Jahren sind große Fortschritte im Sicherheitsbereich gemacht worden. Ein Unfall wie jener von Cassani passiert selten. Die Wahrheit ist, dass Motorsport wunderbar und schrecklich zugleich ist. Auch nach tödlichen Unfällen macht man weiter, weil die Leidenschaft stärker als alles ist", betont Biaggi im Interview mit der römischen Tageszeitung 'La Repubblica'.