Maverick Vinales: "Wir wollen vorne mitkämpfen"

Nach seiner starken Performance in Australien denkt Maverick Vinales schon an höhere Aufgaben - Der MotoGP-Rookie des Jahres will es an die Spitze schaffen

(Motorsport-Total.com) - Die Fernsehkameras waren beim Grand Prix von Australien hauptsächlich auf den spannenden Vierkampf an der Spitze gerichtet, doch nur wenige Meter dahinter spielten sich ähnlich spektakuläre Szenen ab. Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa kämpfte gegen Suzuki-Speerspitze Maverick Vinales und Cal Crutchlow (LCR-Honda) um den fünften Platz. Dass Pedrosa nach seinem Sieg in Japan nicht ganz vorne mitmischen konnte, kam etwas überraschend. Sensationell war die Leistung von Vinales, denn nach 27 Runden fehlten nur 6,8 Sekunden auf Sieger Marc Marquez.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Ist Maverick Vinales nach Marc Marquez der nächste Topmann der Zukunft? Zoom

Bei normalen Rennbedingungen war das die beste Pace, die Suzuki in diesem Jahr zeigen konnte. "Es war ein unglaubliches Rennen, denn in den ersten Runden war ich vorne dabei und habe mit Vale und Marc gekämpft", schwärmt Vinales auch Tage später von seiner beherzten Vorstellung, die ihm Platz sechs brachte. "Ich konnte dabei viel über die Linien lernen. Als ich dann die Pace von Pedrosa und Crutchlow halten konnte, war es noch schöner. Zum ersten Mal habe ich mich konkurrenzfähig gefühlt. Wir müssen so weitermachen, obwohl es hier aufgrund der langen Geraden schwierig wird."

Bemerkenswert an Vinales Pace war auch der Vergleich mit seinem Teamkollegen Aleix Espargaro. Der erfahrenere Spanier fuhr dahinter in der nächsten Gruppe mit seinem Bruder Pol und sah die Zielflagge 20 Sekunden nach Marquez. Dieser Bereich entsprach mehr dem Normalzustand von Suzuki. In der WM sind die beiden Suzuki-Fahrer Elfter und Zwölfter. Espargaro hat um zwei Punkte mehr auf dem Konto als Rookie Vinales.

"Wir müssen es positiv sehen, denn wir hatten einige gute Rennen", meint Vinales über sein erstes Jahr in der Königsklasse und denkt an die nächsten Schritte: "Nun wollen wir aber mehr, denn wir wollen vorne mitkämpfen. Das muss unser Ziel sein. Es wird aber schwierig. Suzuki arbeitet gut, aber uns fehlt noch einiges bei der Power und beim Grip." Viele im Fahrerlager schätzen Vinales als großes Talent ein, der es mit dem richtigen Material auch ganz an die Spitze schaffen kann.

Sein Aufstieg verlief rasant. Vinales debütierte 2011 in der 125er-Klasse und holte schon im vierten Rennen seinen ersten Sieg. Nach zwei dritten Plätzen wurde der heute 20-Jährige im Jahr 2013 Moto3-Weltmeister. Nach einem Jahr Moto2, das er mit WM-Platz zwei abschloss, steht Vinales in seiner ersten MotoGP-Saison als Rookie des Jahres fest. Mit Ausnahme der aktuellen Saison war der Spanier in seiner Karriere nie schlechter als WM-Dritter.