• 19.11.2016 11:04

  • von Maria Reyer & David Emmett

Maverick Vinales: "Komisches Gefühl" nach Suzuki-Abschied

Maverick Vinales spricht über seinen Wechsel von Suzuki zu Yamaha und zieht Bilanz über zwei Jahre MotoGP - Entscheidung "hundert Prozent" richtig

(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales bekam bei den Testfahrten der MotoGP für die Saison 2017 am Dienstag und Mittwoch in Valencia ein erstes Gefühl für sein neues Bike. Der Spanier wechselte nach dem Saisonfinale von Suzuki auf Yamaha und wird dort im kommenden Jahr in die Fußstapfen von Jorge Lorenzo an der Seite von Valentino Rossi treten.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales ist glücklich über seinen Wechsel von Suzuki zu Yamaha Zoom

"Zu einem anderen Team zu gehen, ist schon ein komisches Gefühl", gesteht der 21-Jährige. "Suzuki hat sich in diesem Jahr stark verbessert, das werden sie auch im nächsten Jahr", glaubt er. Vinales bedankt sich bei der Mannschaft für zwei durchaus erfolgreiche Jahre. "Sie haben einen tollen Job gemacht. Ich bin sehr stolz auf sie."

Stolz kann der Yamaha-Pilot auch auf seine persönliche Bilanz zurückblicken: In zwei Jahren mit Suzuki fuhr er in Silverstone 2016 seinen ersten Sieg in der MotoGP ein. Außerdem holte er drei weitere Podestplatzierungen. Er beendete die Saison auf dem starken vierten Gesamtrang.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Maverick Vinales

"Wir haben versucht, um Podien zu kämpfen und mit den großen Jungs mitzuhalten. Bei vielen Rennen, wo wir hätten vorne dabei sein können, hat es geregnet", lacht er und spricht damit die große Schwäche der GSX-RR an. Bei nasser Fahrbahn war man wenig konkurrenzfähig. "Die Meisterschaft ist gut gelaufen. 202 Punkte sind viel", freut er sich.

Maverick Vinales

Silverstone 2016: Vinales holt seinen ersten MotoGP-Triumph mit Suzuki Zoom

Nach drei Jahren in der Moto3 mit dem Titelgewinn 2013, dem Übergangsjahr in der Moto2 2014 und den zwei Lehrjahren bei Suzuki fühlt er sich nun seiner neuen Aufgabe bei Yamaha gewachsen. Dies zeigte er gleich am ersten Testtag in Valencia am Dienstag, als er die Tagesbestzeit aufstellte. "Ich bin als Fahrer gewachsen. Das erste Jahr war sehr schwierig für mich", erinnert er sich an die Saison 2015. "Elfter oder Zwölfter sind nicht die Plätze, wo ich hingehöre."

"In diesem Jahr konnten wir zeigen und demonstrieren, dass wir unser Tempo verbessert haben. Ich als Fahrer bin gereift. Nicht nur auf dem Bike, sondern auch in meiner Arbeit in der Box. Wir sind eine tolle Saison gefahren." Trotzdem bleibt er realistisch und weiß, wo die Schwachstellen der Suzuki liegen: "Das Bike ist bei der Beschleunigung nicht so gut gewesen."

Nie an Entscheidung über Wechsel zu Yamaha "gezweifelt"

Maverick Vinales

Bereits am ersten Tag auf der Yamaha beeindruckt Vinales mit der Bestzeit Zoom

"In der ersten Phase der Beschleunigung habe ich viel verloren. Aber beim Bremsen und in schnellen Kurven habe ich vieles wieder aufgeholt", schildert er nach dem Rennen in Valencia, das er auf dem fünften Platz beenden konnte. Dabei fuhr er auch gegen seinen zukünftigen Nachfolger Andrea Iannone. "Ich habe das Bike so eingestellt, damit es zu meinem Fahrstil passt. Ob Iannone die Suzuki auch so fahren kann, weiß ich nicht", möchte er die Leistung des Italieners nicht einschätzen. Ihm fehlten am ersten Testtag nur 0,2 Sekunden auf Vinales' Bestzeit.

Zwar hätte er in einem dritten Jahr bei Suzuki bereits mehr Erfahrung mitgebracht und wäre in gewohnter Atmosphäre geblieben, doch bereut er seinen Wechsel nicht: "Ich war zehn Sekunden hinten (im Rennen in Valencia; Anm. d. Red.), also denke ich nicht, dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe", lacht Vinales. "Ich war glücklich darüber. Als ich die Entscheidung traf, habe ich nicht daran gezweifelt. Ich stehe zu hundert Prozent dahinter."