Maverick Vinales stieß in kürzester Zeit von der 125er-Klasse in die MotoGP-Klasse vor - Sein Aufstieg verlief rasant, aber es gibt auch immer wieder Rückschläge
Maverick Vinales Ruiz wird am 12. Januar 1995 in Figueres (Spanien) geboren. Seit 2011 fährt er in der Motorrad-WM, seit 2015 in der MotoGP-Klasse. Sein Aufstieg verläuft rasant und erfolgreich, aber es gibt auch immer wieder Rückschläge.
2011 debütiert Vinales in der 125er-Klasse und schlägt sofort wie eine Bombe ein. Er gewinnt in Le Mans seinen vierten Grand Prix. Zum damaligen Zeitpunkt ist Vinales mit 16 Jahren und 123 Tagen der drittjüngste Sieger hinter Scott Redding und Marco Melandri.
In seiner Debütsaison gewinnt Vinales noch drei weitere Rennen und wird WM-Dritter. Für Aufsehen in der Boulevardpresse sorgt auch Teamsponsor Paris Hilton.
Für die neue Moto3-Klasse zählt Vinales mit der FTR-Honda zu den Favoriten. Er gewinnt auch gleich den Saisonauftakt in Katar und im Sommer drei Rennen am Stück. Sein Gegner ist Sandro Cortese auf der Werks-KTM.
Seine Ergebnisse waren aber nicht konstant und die Titelchance wurde kleiner. In Sepang weigerte sich Vinales wegen teaminterner Streitigkeiten zu fahren und ließ das Rennen aus. Am Ende wurde er WM-Dritter.
Für 2013 wechselte Vinales zu Calvo auf eine KTM. Von Beginn an zählte er zu den WM-Anwärtern. Auch wenn er zu Saisonbeginn "nur" zwei Rennen gewann, stand er regelmäßig auf dem Podium.
Beim Finale in Valencia hatten neben Vinales auch Alex Rins und Luis Salom Titelchancen. Salom stürzte früh, Vinales und Rins kämpften bis zur letzten Runde. Am Ende setzte sich Vinales durch und wurde mit dem Sieg Moto3-Weltmeister.
2014 wechselte Vinales in die Moto2-Klasse zum Pons-Team. Auch diesmal schlug er wie eine Bombe ein und gewann gleich den zweiten Grand Prix in Austin. In der zweiten Saisonhälfte war Vinales schließlich der stärkste Mann. Er gewann drei weitere Rennen und beendete seine Debütsaison als WM-Dritter.
Der MotoGP-Vertrag ließ nicht lange auf sich warten, im November 2014 stiegt Vinales erstmals auf die neue Suzuki GSX-RR. Er war gleich als Werksfahrer in der Königsklasse angekommen.
Katar 2015: Vinales fährt sein erstes MotoGP-Rennen. Es dauert aber einige Zeit, bis er sich an die Königsklasse gewöhnt hat. Platz sechs in Barcelona war sein erster Höhepunkt, nachdem er im Qualifying Zweiter war.
In Phillip Island kämpft Vinales erstmals mit den Topstars mit und wird ebenfalls Sechster. Teamintern hat er bereits das Zepter von Aleix Espargaro übernommen. Die Debütsaison schließt Vinales als WM-Zwölfter ab.
2016 beginnt Vinales noch stärker, er kann regelmäßig in der Spitzengruppe mitmischen. In Argentinien kämpft er bis zum Sturz mit Valentino Rossi um den zweiten Platz. Vinales Aufstieg geht rasant weiter.
In Le Mans klappt es: Im fünften Saisonrennen steht Vinales erstmals in seiner Karriere als Dritter auf dem MotoGP-Podest. Der nächste Meilenstein ist geschafft.
Den nächsten Meilenstein setzt Vinales in Silverstone: Er fährt ein souveränes Rennen, übernimmt früh die Spitze und fährt den Sieg wie ein Meister nach Hause. Der erste Grand-Prix-Sieg ist in der Tasche. Für Suzuki ist es der erste Triumph seit 2007. In Japan und Australien fährt Vinales jeweils als Dritter über die Ziellinie.
Außerdem stellt Vinales 2016 die Weichen für eine große Zukunft: Er nimmt das Angebot von Yamaha an und wird ab 2017 Nachfolger von Jorge Lorenzo. Als Teamkollege von Valentino Rossi muss Vinales beweisen, dass er seinem Ruf als Toptalent gerecht wird.
2017 startet Vinales mit zwei Siegen als Favorit in die Saison. In Le Mans besiegt er Rossi, aber ab dem Sommer hat Yamaha Probleme mit dem Motorrad. Es gelingen keine weiteren Siege, Vinales beendet das Jahr als WM-Dritter.
2018 setzt sich die Krise fort. Erst in Australien gewinnt Vinales im Oktober nach mehr als 17 Monaten wieder einen Grand Prix. In der WM landet er am Ende des Jahres als Vierter noch hinter seinem Teamkollegen Valentino Rossi - für viele eine Enttäuschung.
Im Laufe der Saison 2019 kann Vinales seine Performance stabilisieren. Er gewinnt in Assen und später in Sepang. Es sind die einzigen Saisonsiege für Yamaha. Vinales beendet die WM als bester Yamaha-Fahrer als Dritter.
2020 beginnt Vinales mit zwei zweiten Plätzen in Jerez gut, aber dann waren die Ergebnisse wieder sehr schwankend. Da er in der gesamten Saison nur einen Ausfall hat, hält sich Vinales lange die WM-Chance offen. Es gelingt aber nur ein Sieg, womit nicht mehr als WM-Rang sechs möglich ist.
2021 beginnt Vinales mit dem Sieg beim Saisonauftakt in Doha. Dann kann er an diese Performance nicht mehr anschließen, während Teamkollege Fabio Quartararo die erste Saisonhälfte bestimmt.
Es kommt zu Unstimmigkeiten mit dem Team inklusive Crewchief-Wechsel. Nach der ersten Saisonhälfte wird der Yamaha-Vertrag, der noch für 2022 gegolten hätte, aufgelöst.
Vinales wechselt mitten in der Saison von Yamaha zu Aprilia und fährt ab Aragon die RS-GP. Bei fünf Rennen kommt er einmal in die Top 10.
Auch 2022 sitzt Vinales auf der Aprilia. Zum ersten Mal mit diesem Motorrad auf das Podium fährt er ausgerechnet in Assen - dort, wo der Bruch mit Yamaha ein Jahr zuvor öffentlich gemacht wurde. Mit der Aprilia gelingen ihm 2022 insgesamt drei Podestplätze.
2023 gelingen Vinales drei zweite Plätze. Auf den ersehnten ersten Sieg in Aprilia-Farben muss er aber weiter warten. In der WM belegt er knapp hinter Teamkollege Aleix Espargaro den siebten Platz.
Die MotoGP-Bilanz von Maverick Vinales (Stand: Ende 2023): 160 Grands Prix, 9 Siege, 34 Podestplätze, 14 Poles, 11 schnellste Rennrunden. Moto3-Weltmeister 2013.