Marquez vs. Acosta die Ausnahme: Warum in Misano kaum überholt wurde
Mit Überholmanöver in der letzten Runde an Pedro Acosta schafft es Marc Marquez im Sprint nach Q2-Sturz in die Top 5 - Er und Bagnaia beklagen Überholproblematik
(Motorsport-Total.com) - Der Sprint am Wochenende zum San-Marino-Grand-Prix 2024 auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli war nicht gerade das spannendste MotoGP-Rennen in jüngerer Vergangenheit. Highlights gab es im Grunde nur direkt beim Start und in der letzten der 13 Runden. Überholmanöver waren Mangelware.
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Letzte Runde im Sprint: Marc Marquez überholt Pedro Acosta für Platz fünf Zoom
Einer der wenigen, denen überhaupt Überholmanöver gelungen sind, ist Marc Marquez. Im Q2-Segment des Qualifyings am Vormittag war er gestürzt. In der vorletzten Kurve der Strecke (Kurve 15) war ihm das Vorderrad seiner Gresini-Ducati weggerutscht, "weil ich in dieser Runde dort acht Kilometer pro Stunde schneller war als sonst", so Marquez.
Aufgrund des Sturzes fuhr der Dominator das vorherigen Rennwochenendes (Aragon) diesmal nur vom neunten Startplatz los. "Meine Pace war gut, aber der Fehler aus dem Qualifying hat sich heute gerächt. Und er wird sich auch morgen rächen", sagt Marquez in Vorausschau auf den Grand Prix von San Marino am Sonntag, den er dann abermals vom neunten Startplatz wird in Angriff nehmen müssen.
Aus der dritten Reihe schaffte es Marquez im Sprint am Samstag als Fünfter immerhin noch in die Top 5. Gegen seine vier Markenkollegen auf den 2024er-Ducatis konnte er diesmal aber mit seiner GP23 nichts ausrichten. "Unser Wochenende haben wir diesmal im Qualifying verloren", steht es der Gresini-Star schon am Samstag fest.
Eingangs der letzten Runde des kurzen Samstagsrennens war Marquez noch Sechster gewesen. Dann aber ist ihm am Ende der mit drei Knicken nach rechts führenden Gegengerade noch das Überholmanöver an MotoGP-Rookie Pedro Acosta (Tech3-GasGas) gelungen.
"Zum Glück für mich hatte er zwischen Kurve 11 und Kurve 12 einen kleinen Fehler drin", sagt Marquez. Damit verweist er auf den ersten Rechtsknick, der den Namen Curvone trägt (Kurve 11), und auf den direkt folgenden Rechtsknick. "Ich konnte einfach am Gas bleiben und in die Lücke reinstechen", so der Gresini-Pilot.
Einfach war das Überholmanöver am Rookie aber auch für den sechsmaligen Weltmeister der Königsklasse nicht. "Es war schwierig, denn als ich ihm dicht folgte, wurde ich von seinem Windschatten, oder von was auch immer, noch näher an sein Motorrad herangezogen. Ich habe es versucht, mit dem Bein zu kompensieren. Zum Glück für uns beide gab es keine Berührung."
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Nach einem kleinen Fehler hatte Acosta Marquez nichts entgegenzusetzen Zoom
Acosta, der im Verlauf der 13 Runden mehrmals in den Kurven 10 und 11 die Linie nicht perfekt traf, sagt zum Manöver von Marquez kurz vor Schluss: "Es war eigentlich recht klar. Nach dem Fehler, der mir unterlaufen ist, war er hinter mir einfach deutlich schneller."
Abgesehen vom Start nur drei Überholmanöver in den Top 5
Das Überholmanöver Marc Marquez gegen Pedro Acosta war eines der wenigen im ansonsten recht statischen Misano-Sprint. Abgesehen vom Start und eben vom Duell Marquez vs. Acosta im letzten Umlauf, gab es im Verlauf der 13 Runden nur zwei weitere gelungene Überholmanöver in den Top 5.
Ducati-Werkspilot Enea Bastianini kam früh im Rennen an KTM-Werkspilot Brad Binder vorbei, um letztlich Vierter zu werden. Und kurz darauf überholte auch Acosta Binder. Damit lag der Rookie auf Kurs zu P5, bis er nach Marquez' Manöver in der letzten Runde schließlich Sechster wurde.
Bei Temperaturen von 29 Grad Celsius Luft und 42 Grad Celsius Asphalt hatten die MotoGP-Piloten sichtlich Mühe, im Pulk Akzente zu setzen. "Es war heute eine Kombination aus der Aerodynamik, aus den hohen Temperaturen auf der Strecke und aus den hohen Temperaturen der Reifen", sagt Marc Marquez und weiter: "Hinzu kommt noch, dass diese Strecke ohnehin eine der schwierigsten ist, wenn es ums Überholen geht."
Marquez: Überholen geht nur mit halber Sekunde Pace-Vorteil
"Ich war nur dann in der Lage zu überholen, wenn ich eine halbe Sekunde schneller war als mein Vordermann", so Marquez. "Wenn du aber lediglich eine Zehntelsekunde schneller bist als dein Vordermann, dann kannst du nicht überholen."
"Das hat man an Bagnaia gesehen, für den es unmöglich war, Martin zu überholen. Es ist einfach so, dass du nicht einfach nur schneller sein musst als dein Vordermann. Du musst in Wahrheit viel schneller sein, um überholen zu können", so Marquez.
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Der Samstagnachmittag in Misano war bis auf wenige Ausnahmen eine Prozession Zoom
Was Marquez sagt, das bestätigt auch "Pecco" Bagnaia, der den Sprint hinter Sieger Jorge Martin als Zweiter beendete, ohne auch nur einen einzigen ernsthaften Angriff gesetzt zu haben.
"Wir wissen alle ganz genau, wie schwierig es auf dieser Strecke ist, Überholmanöver zu setzen, wenn die Pace mit der des Vordermanns vergleichbar ist", sagt der zweimalige und amtierende MotoGP-Weltmeister. In den Top 3 wurde am Samstag abgesehen vom Start gar nicht überholt.
In der Startaufstellung stand Bagnaia als Polesetter drei Plätze vor Martin. Aber mit einem perfekten Start von P4 kommend ist es Martin bei einem gleichzeitig nicht optimalen Start von Bagnaia gelungen, sofort die Führung zu übernehmen. Diese Führung hat der Pramac-Pilot von Kurve 1 bis ins Ziel nicht mehr abgegeben.
Bagnaia klagt: "Keine Chance", Martin zu überholen
Bagnaia berichtet: "In den ersten Runden habe ich es noch probiert, aber dann wurde der Vorderreifen zu heiß und drohte mir wegzurutschen. Ich hatte keine Chance, Jorge zu überholen. Er war am heutigen Nachmittag schneller. Vielleicht war er nicht mal unbedingt schneller, aber er hat einfach einen besseren Job gemacht, das steht fest."
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Die vier Ducati GP24 belegten im Misano-Sprint die Plätze eins bis vier Zoom
"Am Ausgang von Kurve 6, Kurve 8 und Kurve 10 rutschte mein Motorrad stark herum", so Bagnaia. Damit er sich auf die beiden Linkskurven direkt vor und direkt nach der ersten langen Gerade, und auf die Rechtskurve eingangs der nach rechts abknickenden Gegengerade. "Wenn du in Alleinfahrt unterwegs bist, dann ist alles perfekt. Aber sobald du hinter jemandem in der Dirty-Air bist, verhält sich das Motorrad ganz anderes", klagt der Weltmeister.
Für das Hauptrennen über 27 Runden am Sonntag braucht es laut Bagnaia zwingend eine bessere Performance, um an einen Sieg auch nur denken zu können. Damit meint er nicht zuletzt die Startphase. "Ich bin mit meiner heutigen Performance wirklich nicht zufrieden, denn mein Start war richtig schlecht. Es ist mir nicht gelungen, den Schleifpunkt der Kupplung richtig zu treffen. Damit habe ich die erste Position verloren", so Bagnaia.
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