Laguna-Seca-Neuling Marquez vor Bradl Schnellster

Rookie Marc Marquez fährt bei seiner Laguna-Seca-Premiere Bestzeit und hält die arrivierten Stars in Schach - Stefan Bradl meldet sich auf Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Das zweite Freie Training fand in Laguna Seca unter blauem Himmel und Sonnenschein statt. Der Frühnebel hatte sich verzogen und die Bedingungen waren anders als am Vormittag. Zunächst waren die meisten Fahrer mit den weichen Reifenmischungen vorne und hinten unterwegs, später wurden bei Asphalttemperaturen von rund 45 Grad auch die härtere Vorderradmischung ausprobiert. Trotzdem blieben die schnellsten Zeiten knapp eineinhalb Sekunden über der Pole-Position-Zeit des Vorjahres. Rookie Marc Marquez setzte sich bei seiner Laguna-Seca-Premiere in Szene.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez lernte den schwierigen Kurs rasch und fuhr zur Bestzeit Zoom

Der WM-Führende legte am Nachmittag zu und fuhr in 1:22,040 Minuten die Bestzeit. Marquez brauchte nur einen Trainingstag, um die schwierige 3,610 Kilometer kurze Berg- und Talbahn in Kalifornien zu lernen. Hinter dem Honda-Werksfahrer reihte sich Stefan Bradl (LCR-Honda) ein. Der Deutsche drehte am Nachmittag 21 Runden und war um 0,229 Sekunden langsamer als Überflieger Marquez. Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso meldete sich als Dritter im Spitzenfeld. Dem Italiener fehlten 0,244 Sekunden auf die Spitze.

Es ging im Spitzenfeld eng zu, denn die ersten acht Fahrer lagen innerhalb einer halben Sekunde. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) folgte als Vierter. Sein Rückstand auf Marquez betrug drei Zehntelsekunden. Dahinter reihte sich Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha/+0,417), der am Vormittag die Bestzeit aufgestellt hatte, an der fünften Stelle ein. In Sektor eins und drei war Marquez der Schnellste, während Crutchlow in den Sektoren zwei und vier die schnellste Zwischenzeit markierte.


Fotos: MotoGP in Laguna Seca, Freitag


Weltmeister Jorge Lorenzo war am Vormittag acht Einrollrunden mit seiner Yamaha gefahren. Bei besseren Bedingungen im zweiten Training griff der amtierende Weltmeister richtig ins Training ein und testete sein operiertes Schlüsselbein mit 22 Runden. Lorenzo drang in der Schlussphase auf Position sechs nach vor. Dagegen hatte Dani Pedrosa größere Probleme. Der Honda-Werksfahrer hatte den Vormittag ausgelassen und fuhr erst am Nachmittag.

Stefan Bradl

Der Deutsche Stefan Bradl blieb Marc Marquez dicht auf den Fersen Zoom

Langsam steigerte sich Pedrosa, doch am Ende fehlte eine Sekunde auf seinen Teamkollegen Marquez. Damit ist der Spanier derzeit als Elfter nicht direkt für Q2 qualifiziert. Stark in Szene setzte sich ein anderer Spanier: Aleix Espargaro war wieder klar der beste CRT-Fahrer und fuhr die siebtschnellste Zeit mit seiner Aprilia. Den CRT-Fahrern steht in Laguna Seca im Gegensatz zu den Prototypen die weichste Hinterreifenmischung von Bridgestone zur Verfügung.

In die Top 10 schafften es noch Alvaro Bautista (Gresini-Honda), Nicky Hayden (Ducati), der mit einem speziellen Helmdesign fährt, und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) auf den Plätzen acht bis zehn. Hector Barbera (Avintia) war als Zwölfter der zweitbeste CRT-Vertreter. Kurz vor Trainingsende stürzte der Tscheche Karel Abraham (Cardion) in Kurve drei von seiner ART. Am ersten Trainingstag gab es nicht so viele Zwischenfälle wie am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring.

Young sorgt für Unterbrechung

Elfeinhalb Minuten vor Ablauf der Zeit wurde das Training mit der roten Flagge unterbrochen. Wildcard-Starter Blake Young war in Kurve fünf gestürzt und blieb dabei unverletzt. Anders sah die Situation bei seiner APR aus: Das Motorrad lag mit einem Totalschaden mitten auf der Strecke und Öl floss auf den Asphalt. Deshalb wurde das für einige Minuten Training unterbrochen. Die beiden Sicherheitsbeauftragten Franco Uncini und Loris Capirossi nahmen diese Stelle unter die Lupe und halfen den Streckenposten dabei Bindemittel aufzutragen.

Schließlich wurde das Training nach einer kleinen Pause wieder freigegeben. Young konnte nicht mehr auf die Strecke gehen. Das Team Attack-Performance hat nur ein fahrbares Motorrad und viele Ersatzteile dabei. Auf die Mechaniker rund um Teamchef Richard Stamboli wartet viel Arbeit. Seit Austin wurde das Motorrad in vielen Details weiterentwickelt. Young ist mit seinen Rundenzeiten am Ende des CRT-Feldes sicher innerhalb der 107-Prozent-Marke, die für die Qualifikation entscheidend ist.