Marquez versichert: Schulter wird in Brünn kein Problem sein
Marc Marquez ist zuversichtlich, dass seine angeschlagene Schulter in Brünn keine Probleme bereiten wird - Punktevorsprung kann rasch verloren sein
(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez reiste mit einem Vorsprung von 43 WM-Punkten auf Jorge Lorenzo zum Grand Prix nach Tschechien. Für die verbleibenden acht Rennen ist das weiterhin ein solides Polster, doch in der Motorrad-WM kann sich das Geschehen von einer Sekunde auf die nächste ändern. Marc Marquez erlebte bei seinem Sturz am vergangenen Wochenende, wie schnell es gehen kann. Die ausgekugelte Schulter im Samstagstraining hielt ihn nicht davon ab, das Rennen zu bestreiten.

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Marc Marquez versichert, dass seine Schulter kein Problem sein wird Zoom
Verletzungen sind zu dieser Phase der Weltmeisterschaft heikel. Nach Brünn stehen im September drei Rennen auf dem Programm. Anschließend folgt die anstrengende Asien-Tournee. "Mit diesen kräftigen und schweren Motorrädern kann man sich leicht verletzen", weiß Weltmeister Jorge Lorenzo aus eigener Erfahrung. Deshalb meint er: "Man muss vorsichtig sein und immer einen Spielraum lassen, aber jeder Fahrer kann sich jederzeit verletzen."
Marquez hatte nur knapp eine Woche Zeit, um die angeschlagene Schulter zu schonen. Wie geht es ihm am Tag vor dem ersten Freien Training in Brünn? "Ich kann sagen, dass die Schulter noch nicht zu 100 Prozent in Ordnung ist, aber sie ist okay. Es sollte an diesem Wochenende kein Problem sein." Eine Operation ist derzeit nicht geplant: "Wenn man gut trainiert, sollte es in Ordnung sein", glaubt der Honda-Fahrer. "In der Zukunft weiß man natürlich nie. Ich werde daheim daran arbeiten, um die Probleme zu lösen."
Ausgeglichene Spitze: Punktevorsprung kann rasch variieren
Trotz der angeschlagenen Schulter überstand Marquez den kraftraubenden Grand Prix in Österreich. Platz fünf war angesichts der Umstände ein positives Ergebnis. "Lorenzo, der mein erster Verfolger ist, hat nur fünf Punkte aufgeholt, bei Valentino waren es zwei", rechnet Marquez vor und betont: "Damit bin ich zufrieden, weil wir auf der Strecke Probleme hatten und viele Punkte verlieren hätten können."
Lorenzo konnte aus der Marquez- und Honda-Schwäche in Österreich kaum Kapital schlagen. Für die Aufholjagd des Weltmeisters wäre ein Sieg ideal gewesen. "Viel hängt von den Reifen ab", wirft Lorenzo einen entscheidenden Performance-Faktor ein. "Ein Rennen kann man dominieren und beim nächsten Rennen ist man nur Fünfter. Jetzt ist auch Ducati konkurrenzfähig", so der Spanier. Mit den Werksfahrern von Yamaha, Honda, Ducati und Maverick Vinales gibt es viele Kandidaten für das Podest.
Dieser Mix kann eine entscheidende Rolle im Titelrennen spielen: "Deswegen kann es schnell gehen, dass man gewinnt oder nur Fünfter wird", sagt Lorenzo zur aktuellen Situation im Feld. "Man kann also viele Punkte verlieren oder aufholen. Das wird in den nächsten Rennen sehr interessant. Ich hoffe, dass ich so viele Punkte wie möglich aufholen kann." Lorenzo stand in Brünn schon fünfmal auf dem MotoGP-Podest, darunter waren zwei Siege.
Marquez gewann in Tschechien 2013, musste sich im Vorjahr aber Lorenzo geschlagen geben. "Hier werde ich versuchen, auf das Podium zu kommen und um den Sieg zu kämpfen", nennt Marquez seine Ziele. Trotzdem fügt er hinzu: "Sollte das nicht möglich sein, will ich so wenig Punkte wie möglich auf die beiden Yamaha-Fahrer verlieren. Diese Strecke sollte für uns besser sein als Österreich, denn Österreich ist neben Le Mans die Strecke, wo wir am meisten Schwierigkeiten haben. Im Rennen konnte ich nicht um das Podium kämpfen. Ich hoffe, dass Brünn eine bessere Strecke für uns ist."

