Marco Bezzecchi klagt: "Charakteristik der GP23 und mein Gefühl unverändert"

Kurz vor Schluss der MotoGP-Saison 2024 zieht Marco Bezzecchi ein ernüchterndes Fazit, denn zweite Saisonhälfte war zwar konstanter, aber nicht besser als die erste

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP-Saison 2024 steht das Saisonfinale - Barcelona statt Valencia - zwar noch an. Aber es ist absehbar, dass Marco Bezzecchi an seine starken Leistungen aus der Saison 2023 bei weitem nicht herankommen wird. Nachdem er im Ducati-Kundenteam VR46 im Vorjahr drei Grands Prix und einen Sprint gewonnen hat, war für ihn in diesem Jahr bislang ein einziger dritter Platz das Highlight.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi ist mit der Ducati GP23 im ganzen Jahr nicht warm geworden Zoom

Mit der Ducati GP23, die er in diesem Jahr pilotiert, tat sich Bezzecchi direkt beim Wintertest im Februar in Sepang (Malaysia) schon schwer. Und daran hat sich im Verlauf der Saison nicht viel geändert. Auch in seiner erfolgreichen Saison 2023 saß "Bez" auf einem Ducati-Vorjahresmodell, was damals die GP22 war. Mit eben diesem Bike aber kam er deutlich besser zurecht als jetzt mit der GP23.

Im Sommer 2024 hatte Bezzecchi im ausführlichen Gespräch mit Motorsport-Total.com erklärt, warum die GP23 in Kombination mit den diesjährigen Michelin-Reifen nicht zu seinem Fahrstil passt. Jetzt, da die Saison so gut wie abgeschlossen ist, lässt sich sagen: Die zweite Saisonhälfte von "Bez" war von den Ergebnissen zwar konstanter als die erste Saisonhälfte. Bäume ausgerissen hat er aber keine. P4 im Emilia-Romagna-Grand-Prix (Misano 2) und im Indonesien-Sprint waren die Highlights.

"Dank einer etwas anderen Abstimmung kann ich die Schwierigkeiten zwar mittlerweile besser umfahren, aber mein grundsätzliches Gefühl für dieses Bike hat sich nicht verändert", sagte Bezzecchi am zurückliegenden Wochenende in Malaysia. "Der einzige Unterschied [zum Frühjahr] ist, dass ich mich im Verlauf der Saison an dieses Motorrad gewöhnt habe. Die Charakteristik und mein Gefühl aber sind immer noch genau gleich."

"Wir haben uns in der gesamten Saison schwergetan", stellt Bezzecchi ernüchtert fest und gibt zu: "Es hört sich schrecklich an, aber ich muss wirklich sagen, dass wir uns zwangsläufig daran gewöhnt haben. Einzig die Trainings waren an den zurückliegenden Rennwochenenden ein kleines bisschen besser, weil ich auf einzelnen schnellen Runden ein wenig Schadensbegrenzung betreiben konnte."

Marco Bezzecchi

Direkt nach dem Saisonfinale wechselt "Bez" von VR46-Ducati zu Aprilia Zoom

Bezeichnend: In der MotoGP-Gesamtwertung 2024 liegt Bezzecchi noch immer 21 Punkte hinter VR46-Teamkollege Fabio Di Giannantonio, obwohl "Bez" alle Rennwochenenden komplett bestritten hat, während "Diggia" zwei Rennwochenenden verpasst hat (Österreich nach Sturz im Freitagstraining und Malaysia aufgrund seiner Schulter-OP).

Aufgrund der Operation, die laut Mitteilung des VR46-Teams am vergangenen Samstag von Professor Alessandro Castagna in der Villa-Stuart-Klinik in Rom "mit vollem Erfolg durchgeführt wurde", wird Di Giannantonio planmäßig auch das Saisonfinale (16./17. November) verpassen. Gleiches gilt für den Test am Dienstag (19. November). Diesen Testtag für alle MotoGP-Teams hat man ebenfalls von Valencia nach Barcelona verlegt.

Bezzecchi wird das Saisonfinale in Barcelona bestreiten. Es wird seine Abschiedsvorstellung im VR46-Team von Valentino Rossi, für das er fünf Jahre lang gefahren ist (zwei Jahre Moto2 und drei Jahre MotoGP). Direkt nach dem Grand Prix am 17. November darf "Bez" die Ducati GP23 beiseite stellen.

Anlässlich des Dienstagstests wird Bezzecchi sein Debüt als Aprilia-Werkspilot geben. Ob sein neuer Teamkollege Jorge Martin dann der neue MotoGP-Weltmeister sein wird oder nicht, das entscheidet sich in Barcelona spätestens im Grand Prix Sonntag, gegebenenfalls schon im Sprint am Samstag.

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