Marc Marquez mit breiter Brust: "Nächstes Ziel ein Sieg"

Bestzeit auf dem Sachsenring: Marc Marquez nimmt die Rückkehr in die Erfolgsspur ins Visier - Aus der Schwächephase will der Weltmeister gestärkt hervorgehen

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag zum Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring präsentierte sich das Honda-Werksteam stark. Weltmeister und Vorjahressieger Marc Marqurz stellte in den ersten beiden Freien Trainings am Freitag die Bestzeiten auf. Am Nachmittag fuhr der Spanier außerdem einen Longrun von mehr als zehn Runden und war dabei konstant der Schnellste. Ist Marquez der Favorit? "Ich bin heute zufrieden, denn ist es schon lange her, dass ich mich an einem Freitag so gut gefühlt habe", sagt der 22-Jährige mit breiter Brust.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Mit 1:21.621 stellte Marc Marquez am Freitag die Bestzeit auf Zoom

Seit der Dutch TT fährt Marquez wieder mit seinem Vorjahreschassis. Das war ein Schritt in die richtige Richtung: "In Assen habe ich erst am Samstag und Sonntag dieses Vertrauen zum Motorrad gefunden. Heute habe ich mich von Beginn an gut gefühlt, was sehr wichtig ist." Auch wenn Marquez an der Spitze war, lagen die Zeiten wieder extrem eng beisammen. Yamaha-Konkurrent Jorge Lorenzo belegte zwar nur Platz vier, war aber um weniger als drei Zehntelsekunden langsamer.

Deshalb rechnet Marquez, dass Yamaha am Samstag deutlich zulegen wird. "Morgen werden sich die anderen steigern. Es gibt auch bei uns noch Details, mit denen ich noch nicht zufrieden bin und wir verbessern müssen. Wir sind auch einen konstanten Longrun über 13 Runden gefahren. Jetzt müssen wir uns noch um die zweite Rennhälfte kümmern, denn das ist der wichtigste Aspekt." Die deutschen Fans rund um den Sachsenring sahen einen gewohnt aggressiven Marquez mit seinem spektakulären Fahrstil.

In der Medienrunde am Nachmittag strahlten seine Augen. Marquez hat wieder Spaß: "So wie in Assen kann ich das Motorrad besser abbremsen und konstanter fahren. Das Motorrad verhält sich bei der Frontpartie nicht so kritisch. Wenn mir ein Fehler passiert, kann ich die Linie halten." Die vergangenen Wochen und vor allem die Stürze in Mugello und Barcelona haben am Selbstvertrauen genagt. Seit Assen wirkt Marquez wie ausgewechselt und strahlt eine ähnliche Selbstsicherheit wie im Vorjahr aus.

Die Stürze und das schwierige Fahrverhalten seiner RC213V mussten erst verarbeitet werden. "Manchmal fragt man sich, ob der Fahrstil nicht passt. Ich bin ein Fahrer, der schnell sein kann, wenn das Gefühl für das Motorrad nicht optimal ist. Dafür muss ich aber großes Risiko eingehen. Wir müssen trotzdem noch weiterarbeiten, denn das Motorrad fühlt sich nicht genau wie 2014 an." Mit jedem erfolgreichen Trainingstag steigt das Vertrauen. "Natürlich, aber es wirkt sich auch auf die Physis aus, denn die Muskeln werden weniger stark belastet."

Marc Marquez

Marc Marquez findet Schritt für Schritt zu alter Stärke zurück Zoom

Der zweite Platz in Assen war der erste Schritt zurück an die Spitze. Folgt auf dem Sachsenring der erste Sieg seit Austin Mitte April? "Der Sachsenring ist normalerweise für Honda und für meinen Fahrstil gut geeignet. Nach Barcelona war es unser primäres Ziel, wieder ein gutes Gefühl und Vertrauen zum Bike aufzubauen. In Assen hat es schon gut funktioniert. Nun ist unser nächstes Ziel ein Rennen zu gewinnen."

Rückblickend gesehen versucht Marquez der Schwächephase etwas Positives abzugewinnen: "Wenn man ein guter Fahrer sein will, muss man schwierige Phasen verstehen und dann zurückschlagen. Lorenzo hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten und ist noch stärker zurückgekommen. Auch Valentino und Casey hatte diese Phasen. Man muss daraus lernen."