Marc Marquez: Erfolgserlebnis beim Saisonauftakt

Honda-Werkspilot Marc Marquez setzt beim Saisonauftakt in Katar auf Risiko und wird mit einem unerwarteten Podestplatz belohnt

(Motorsport-Total.com) - Aufatmen bei HRC: Ex-Weltmeister Marc Marquez kann beim Saisonauftakt in Kater mit der Spitze mithalten und überquert die Ziellinie mit lediglich 2,287 Sekunden Rückstand. Nach der durchwachsenen Vorsaison ist Platz drei beim Saisonauftakt als großer Erfolg zu werten. Honda-Teamkollege Dani Pedrosa verlor im Rennen etwa zwölf Sekunden auf Marquez.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez steigerte sich im Vergleich zu den Wintertests deutlich Zoom

"Wir hatten einen schwierigen Winter. Am Mittwoch hätte ich ein Podestergebnis sofort genommen. Wir haben sehr gut gearbeitet und intensiv am Paket für das Rennen getüftelt", bemerkt Marquez, der sich mit Andrea Dovizioso ein spannendes Duell lieferte. "Ich überlegte mir, ob ich den vierten Platz nehme. Ich erkannte, dass ich einen großen Vorsprung auf Pedrosa habe. Ich dachte mir, dass ich den vierten Platz nehme und es in Argentinien eine andere Geschichte sein wird. Doch dann motivierte ich mich, um Platz zwei zu kämpfen."

"Es prallten also zwei gegensätzliche Mentalitäten aufeinander. Einerseits wollte ich das Rennen beenden, andererseits wollte ich attackieren", berichtet der zweimalige MotoGP-Champion. "Ich wusste, dass er (Dovizioso) mich auf der Geraden überholen wird, selbst wenn ich vor ihm in die letzte Kurve gefahren wäre. Platz zwei wäre heute das Maximum gewesen. Gegen Lorenzo konnte ich nichts ausrichten", stellt er klar.

Marc Marquez

Marc Marquez konnte sich selten so über einen dritten Platz freuen Zoom

"In den Beschleunigungspassagen verlor ich einfach zu viel Zeit. Ich bin glücklich über das Ergebnis. Es sind wichtige 16 Punkte für die Meisterschaft. Es folgen ein paar Strecken, auf denen wir stärker sein dürften", erklärt Marquez, der besonders beim Herausbeschleunigen auf die Start/Ziel-Gerade viel Zeit verlor.

"Uns war bewusst, dass wir im finalen Sektor viel Zeit verlieren. Übers Wochenende haben wir das genau analysiert und herausgefunden, dass wir beim Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve die Zeit verlieren. Selbst im Rennen verloren wir dabei viel Zeit. Es war schwer, Dovi und die anderen Fahrer zu überholen", schildert der Spanier.

Platz drei sorgt in der Honda-Box für Erleichterung: "Vor zwei Wochen lagen wir auf diesem Kurs eine Sekunde zurück. Heute waren wir konkurrenzfähig. Ich verlor nur zwei Sekunden auf Jorge. Ich bin froh, hier auf dem Podium zu stehen", unterstreicht Marquez, der im Rennen die beiden härteren Reifenoptionen verwendete. Die Reifenwahl fiel dem viermaligen Weltmeister leicht.


Fotos: Honda, MotoGP in Doha


"Es war eine einfache Entscheidung, die Reifenmischung auszuwählen, weil der weiche Vorderreifen bei mir nach drei Runden komplett zerstört war. Der weiche Hinterreifen harmoniert nicht mit meinem Fahrstil, weil ich am Kurveneingang sehr aggressiv bin. Damit hätte ich das Rennen nicht beenden können", bemerkt Marquez.

"Ich entschied mich vorne und hinten für die härtere Option. Im Rennen erkannte ich, dass Lorenzo und die Ducatis den weichen Hinterreifen verwendeten. Ich grübelte, ob die Reifen in den finalen Runden abbauen, doch das Gegenteil war der Fall", erklärt Marquez überrascht und fügt hinzu: "Sie waren auf den finalen Runden schneller."