• 16.10.2007 15:46

  • von David Pergler

Macht Rossi mit Bridgestone ein Solo?

Valentino Rossi will um jeden Preis gleiches Schuhwerk wie Casey Stoner - Könnte ein Exklusivvertrag mit Bridgestone eine Lösung sein?

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi macht Dampf. Schon oft hat der Megastar dieses Jahr die mangelnde Leistung von Michelin kritisiert, welche ihn daran gehindert haben soll, Casey Stoner ernsthaft herauszufordern. Unabhängig davon, welches Urteil die GP-Kommission am kommenden Samstag bezüglich einer möglichen Einheitsreifenregel fällt, sucht der Italiener eigene Mittel und Wege, um in Sachen Material mit Stoner gleichauf zu sein.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Was hat Superstar Valentino Rossi vor?

Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta hat jüngst die Gefahr eines Reifenmonopols relativiert. Yamaha und Honda würden wohl auf jeden Fall gerne mit Michelin weitermachen. Doch noch sei nichts bestätigt. Auch ein Wechsel von Yamaha zu Bridgestone sei möglich, besonders, da dies augenscheinlich Rossis Wunsch ist. Genaue Schritte will man bei der Truppe aus Gerno di Lesmo aber erst nach dem Urteil von Sepang fällen.#w1#

Gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' spracht Yamahas Teamchef Davide Brivio: "Im Moment haben wir noch nichts entschieden. Es gibt vom Verband den Vorschlag, einen Einheitsreifen einzusetzen, aber diese Entscheidung wird erst nächstes Wochenende gefällt. Wenn diese gegen ein Reifenmonopol spricht, wird jeder versuchen, das beste verfügbare Material zu bekommen, wie es auf einem freien Markt üblich ist. Wir haben einige Überlegungen. Wir werden mit Michelin sprechen und möglicherweise einige Alternativen ins Auge fassen."

Sollte Yamaha bei Michelin bleiben, könnte Rossi einen Alleingang zu Bridgestone wagen und bei den japanischen Gummiherstellern einen Exklusivvertrag unterschreiben. Rossi gab zu, bei Bridgestone angefragt zu haben. Möglicherweise steckt Rossi auch hinter der Reifendiskussion, der Italiener hat sich nach dem Rennen in Laguna Seca bei Carmelo Ezpeleta bitter über die Leistungsunterschiede der beiden Hersteller beschwert.

Der voraussichtliche Vize-Meister 2007 war in den USA unglücklich darüber, ganze 30,6 Sekunden hinter Casey Stoner ins Ziel zu kommen. Gegenüber 'Motor Cycle News' meinte der Italiener: "Die Situation ist für uns nicht sehr klar, wir erwarten von Michelin, dass sie nächstes Jahr viel in die Waagschale werfen werden, um die Leistung zu verbessern. Sie verstehen viele Fehler und besonders die neue Reifenregel erwischte Michelin auf dem falschen Fuß."

"Ich denke, die Situation ist für die Franzosen nicht so schlecht, aber wir hatten viele Probleme. Wir müssen uns also entscheiden, weil wir nicht genau wissen, ob es möglich ist, nächstes Jahr Bridgestone im Boot zu haben. Die Situation entwickelt sich, wir müssen dann entscheiden." In der Pressekonferenz der schnellsten Drei im Qualifying von Australien sagte Rossi aus, dass er sich immer noch nicht entschieden hätte, wie seine Reifenmarke für 2008 aussieht.

Alleine zu Bridgestone zu wechseln sei eine Möglichkeit, auch wenn er bei Yamaha bleibt. Sein Teamkollege für 2008, Jorge Lorenzo musste schlucken. Er würde gegebenenfalls nächstes Jahr natürlich auf Michelinreifen die Grand Prix bestreiten müssen und hätte so möglicherweise einen Nachteil gegenüber Rossi. In der Pressekonferenz der ersten Startreihe für Phillip Island umschiffte er dieses Thema und ging gar nicht darauf ein. Er sei nur besorgt um seine Dunlop-Reifen für das Rennen der Viertelliter-Klasse. Diese Sorgen waren umsonst, wie man nun weiß.

Allerdings hat Davide Brivio bestritten, dass es zwischen Rossi und Bridgestone Gespräche geben soll: " Ich streite ab, dass bereits eine Einigung oder fortlaufende Gespräche im Moment darüber bestehen."