Lorenzo sucht noch nach einem Basissetup

Der Spanier arbeitet weiter an einer passenden Grundeinstellung für seine Yamaha M1 und nutzt die vielen Erfahrungen von Crewchief Ramon Forcada

(Motorsport-Total.com) - Die schwache Performance von Jorge Lorenzo in der Qualifikation von Estoril hat bewiesen, dass Yamaha noch immer nach einem passenden Basissetup für die neue M1 sucht. Der Spanier verpasste beim Grand Prix in Portugal die erste Startreihe und musste sich sogar Cal Crutchlow geschlagen geben, der am Samstag deutlich besser zurechtkam.

Titel-Bild zur News:

Das Yamaha-Werksteam hat noch kein passendes Basissetup gefunden

"Wir befinden uns im Moment am Saisonanfang und suchen nach einem Grundsetup", gesteht Lorenzos Crewchief Ramon Forcada gegenüber 'MotoMatters.com'. "Das ist sehr wichtig. Bei den 800ern haben sich im ersten Jahr die Reifen geändert. 2009 hatten wir ein gutes Grundsetup. 2009 und 2010 haben wir so gut wie nichts verändert am Motorrad. 2011 mussten wir mehr verändern, weil wir ein paar Probleme hatten."

Die Arbeit zwischen Lorenzo und Forcada läuft meist reibungslos. "Er ist in Sachen Federung einer der besten, weil er Federelement-Techniker war und viel Erfahrung hat", lobt Lorenzo. "Er hat sehr viel MotoGP-Erfahrung, weil er von Anfang an dabei ist. Er ist ein cleverer Mann. Und er ist ein Spanier!"

Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo fehlt manchmal etwas die Lust beim Testen Zoom

"Er verliert nicht die Nerven, wenn etwas schief läuft. Er hat immer eine Lösung. Manchmal hilft es, manchmal nicht", erklärt der Yamaha-Pilot. Crewchief Forcada versucht oft, sich in die Lage seines Schützlings zu versetzen: "Ich war nie ein Fahrer, aber ich kann mir vorstellen, dass wenn er ein Problem hat, in der Garage ankommt und sein Chefmechaniker keine Lösung hat, es ziemlich frustrierend sein muss."

"Er versucht immer zu 100 Prozent, schnell zu sein", berichtet Forcada und deutet auf eine Schwäche seines Piloten: "Manchmal möchten wir zwei drei Dinge am Motorrad probieren, doch er konzentriert sich nur darauf. schnell zu sein. Wenn wir zum Beispiel etwas an der Elektronik ausprobieren möchten, dann kommt er direkt zur Box zurück, wenn er ein gutes Gefühl hat und testet nicht weiter. Auch wenn das Ergebnis des Tests nicht gut ist, so sind die Informationen für uns von Bedeutung."


Fotos: Yamaha, MotoGP in Estoril


"Manchmal vergisst er auch etwas. Wenn wir drei Setups testen, kommt er mit dem ersten Setting zurück, weil es okay war. Doch das ist kein großes Problem", beruhigt der erfahrene Crewchief. "Ich habe noch nie in meinem Leben auf der Strecke 70 oder 80 Prozent gegeben, sondern immer 95 oder 100", stellt Lorenzo klar. "Ich habe nie weniger gegeben und weiß gar nicht, wie das geht."

"Ich versuche, einfach so schnell wie möglicht zu fahren. Das fällt mir manchmal schwer", so Lorenzo, der Forcada sehr schätzt, aber auch eine kleine Schwäche entdeckt hat: "Manchmal begegnet er Veränderungen etwas verschlossen. Manchmal möchten die japanischen Ingenieure oder ich etwas probieren. Durch seine Erfahrungen erinnert er sich manchmal an Dinge, die er schon in der Vergangenheit probiert hat. Wenn sie damals nicht funktioniert haben, werden sie auch nicht in der Zukunft funktionieren, denkt er."

Folgen Sie uns!