• 09.03.2008 12:18

  • von David Pergler

Lorenzo jubelt, Rossi rechnet

Lorenzo gelang mit seiner Pole in seinem ersten MotoGP-Qualifying eine Sensation - Rossi meint, im Rennen von Katar noch Trümpfe im Ärmel zu haben

(Motorsport-Total.com) - Was sich schon während der Tests von Katar abgezeichnet hat, ist nun im Qualifying Wirklichkeit geworden - Jorge Lorenzo vor Valentino Rossi auf Pole! Natürlich kann man die Wüstenstrecke nicht als Maßstab für die Saison betrachten, doch es ist zumindest ein kleiner Dämpfer für den italienischen Megastar. Hat der 29-Jährige mit Bridgestone auf die falschen Reifen gesetzt?

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Nicht Valentino Rossi, sondern Jorge Lorenzo holte die Pole in Katar

Bereits nach den Tests wusste Rossi, dass im Training noch einige Arbeit warten würde, doch es war klar, dass die "Bridgestone-Abteilung" bei Yamaha in Katar keine Bäume ausreißen würde. "Nach dem Test wussten wir, dass wir im Qualifying nicht perfekt in Form sein werden, wir haben ein paar Modifikationen vorgenommen, waren aber nicht in der Lage, unsere Probleme auszusortieren, ich konnte die erste Startreihe nicht herausfordern", so Rossi.#w1#

Doch der Italiener ist nicht so unzufrieden, wie man es vielleicht vermutet hätte: "Nichts desto trotz bin ich zufrieden über die Fortschritte, die wir gemacht haben und unsere Pace im Rennen sieht nun wesentlich besser aus, als gestern. Nach vorne fehlen uns nach wie vor einige Zehntel, aber wir haben noch einige Modifikationen in Planung, ich denke, im Rennen sollten wir gut dabei sein. Die dritte Startreihe ist nichts Grandioses, aber wir wissen, dass die Bridgestone-Reifen auf lange Distanz hin sehr gut arbeiten, daher hoffe ich, dass ich morgen das vordere Feld herausfordern kann."

Die Hoffnung lebt also weiter: "Das Fahrgefühl auf dem Bike ist gut, wir haben noch etwas mehr Grip im Vergleich zu gestern gefunden und ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir nun besser aufgestellt sind, als vergangenes Jahr. Gratulation an Lorenzo, weil er heute Nacht sehr beeindruckend war und das zeigt uns, dass unser Bike sehr gut ist. Ich kann exakt so fahren, wie ich will und jetzt warten wir den morgigen Tag ab."

Zumindest ist Rossi von den Zeiten her nur einen Wimpernschlag von Casey Stoner entfernt und dürfte deswegen recht zufrieden sein, denn trotz dem Senkrechtstart von Jorge Lorenzo dürfte er den Australier nach wie vor als WM-Konkurrenten Nummer 1 betrachten. Der Spanier, der dem Yamahastar teamintern zunächst die Show gestohlen hat, war ob der Pole natürlich vor Freude ganz aus dem Häuschen: "Nur in meinen Träumen hätte ich mir vorgestellt, bei meinem ersten MotoGP-Rennen auf der Pole zu stehen, ich kann es nicht glauben!"

"Das ist absolut großartig für alle bei Yamaha. Drei Yamaha-Piloten stehen in der ersten Reihe und das zeigt, wie hart sie gearbeitet haben. Heute Nacht hat meine M1 prima funktioniert und war in Verbindung mit dem Qualifikationsreifen von Michelin exzellent, aber unsere Pace im Rennen ist ebenfalls sehr gut", lobt der MotoGP-Neuling die Leistung seiner Mannschaft.

Doch der schwierigste Abschnitt steht noch bevor: "Morgen wird es natürlich sehr schwierig werden, es ist mein erstes MotoGP-Rennen, es gibt also vieles, was mir durch den Kopf geht. Ich bin gespannt und natürlich werden wir unser Bestes geben und dann sehen, was passiert. Das Team und Michelin haben über den Winter einen tollen Job erledigt, die Pole ist ein Dankschön für ihre Arbeit."

Wie möchte Lorenzo sein erstes Rennen von der Pole heraus angehen? "Ich werde versuchen, einen guten Start zu erwischen und mich auf die erste Runde sehr konzentrieren, wenn die Reifen noch kalt sind und dann werden wir sehen, was geschehen wird. Morgen ist ein weiterer Tag, im Moment möchte ich nur darüber nachdenken und eine spezielle Nacht für mich und Yamaha feiern."