Lorenzo: "Es gibt derzeit keine Yamaha-Strecken"

Weltmeister Jorge Lorenzo sieht derzeit gegen Honda wenig Chancen - Yamaha muss die M1 deutlich verbessern, wenn man um die WM kämpfen will

(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo musste am vergangenen Wochenende eine bittere Pille schlucken. In Brünn musste der Weltmeister zur Kenntnis nehmen, dass sein Yamaha-Paket derzeit Honda unterlegen ist. 44 Punkte Rückstand auf Marc Marquez sind in den verbleibenden sieben Rennen zwar machbar, aber Lorenzo sieht es als praktisch unmöglich an. "Wir müssen versuchen Rennen zu gewinnen und dürfen nicht an die WM denken. Wir sind noch nicht auf dem Level, um Rennen gewinnen zu können. Die Dinge können sich aber schnell ändern."

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Daniel Pedrosa

Jorge Lorenzo hat derzeit einen schweren Stand gegen das Honda-Duo Zoom

"Vielleicht ändert es sich an diesem Sonntag. Wir dürfen die Motivation nicht verlieren. Daran arbeiten wird." Auch wenn Lorenzo in Brünn nach einer sensationellen Startphase wie ein Löwe gegen das Honda-Duo gekämpft hat, reichte es am Ende nicht. "Wir müssen das Motorrad verbessern. Wenn wir das schaffen, dann wird es in Zukunft wieder Yamaha-Strecken geben. Im Moment gibt es sie nicht", sagt er klipp und klar.

"Wir verlieren bei der Beschleunigung und auf der Bremse. Wenn ich das in schnellen Kurven nicht aufholen kann, dann ist es schwierig mit ihnen mitzuhalten. Auf der Bremse ist es unmöglich sie zu überholen. Das Motorrad erlaubt es ihnen sehr spät zu bremsen. Sie ziehen beim bremsen auch nicht die Kupplung. Aus körperlicher Sicht ist es wahrscheinlich besser, wenn man ihnen nachfährt. Ich hatte in Brünn einen guten Start und versuchte es. Vielleicht muss ich aber meine Strategie ändern."

"Wenn wir hier konkurrenzfähig sind und mit Honda auf einem Level sind, dann kann ich darüber nachdenken die Strategie zu ändern. Mit unserem Motorrad ist es am besten, wenn man vorne wegfährt, weil man sie unmöglich auf der Bremse überholen kann. Auf der Geraden sind sie auch schneller", lautet Lorenzos Erkenntnis. "Ich versuche Rennen zu gewinnen, denn nur so kann ich nach den Verletzungen in Assen und dem Sachsenring Punkte aufholen. Im Moment ist es aber unmöglich."


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Brünn


"Wir werden sehen wie es hier läuft. Wir müssen den Freitag und den Samstag abwarten." In Silverstone feierte Lorenzo schon zwei Siege. Die Grand-Prix-Strecke galt deshalb als Yamaha-Strecke, doch wie der Spanier anmerkte, wird es an diesem Wochenende nicht der Fall sein. "Es ist ein normales Rennen, wie jedes andere auch. Es stimmt, dass ich nicht viel zu verlieren habe. Das Wetter ist okay. Es ist schön in England zu sein. Hoffentlich bleibt das Wetter so, damit wir am Sonntag ein Rennen bei Sonne haben."

Zudem testete Yamaha am vergangenen Montag noch einen Tag in Brünn. Dabei wurden einige Komponenten des nächstjährigen Motorrades getestet, aber noch kein kompletter 2014er Prototyp. Das Wetter war zudem auch wechselhaft. Das neue "seamless" Getriebe kommt wie erwartet nicht in Silverstone zum Einsatz.