Marquez: "Meine Herangehensweise bleibt gleich"

Marc Marquez ist gespannt auf Silverstone, rechnet aber nicht damit, dass er seine Siegesserie ausbauen wird - Bezüglich WM-Titel macht sich der Rookie keinen Druck

(Motorsport-Total.com) - Vier Siege in Folge und WM-Führung ausgebaut: Marc Marquez reiste gestärkt nach Silverstone. 26 WM-Punkte Vorsprung auf seinen Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa und 44 auf Titelverteidiger Jorge Lorenzo (Yamaha) sprechen eine deutliche Sprache. Obwohl Marquez noch nie eine MotoGP-Runde auf der umgebauten Traditionsstrecke gedreht hat, ist er aufgrund seiner Form der Favorit. Kann er auch ein fünftes Rennen in Folge gewinnen? "Vielleicht ist es möglich, aber es wird schwierig", hält der Spanier am Donnerstag wie gewohnt den Ball flach.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez macht sich keinen Druck und will konzentriert weiterarbeiten Zoom

"Wir werden sehen, wie dieses Wochenende läuft. In der Moto2 hatte ich hier Mühe, aber mit der 125er war es sehr gut. Es steht nach zwei Rennen nun das dritte direkt hintereinander an, der Körper spürt das etwas. Ich werde es versuchen. Ich versuche wie immer mein Bestes zu geben. Cal wird hier schnell sein, das war er auch im Vorjahr mit der Verletzung. Generell bin ich glücklich und fühle mich gut."

"Die Strecke hat mit der Moto2 Spaß gemacht. Ich bin gespannt, es nun auszuprobieren. Es gibt viele Richtungswechsel, aber auch lange Gerade." In den vergangenen drei Jahren holte Lorenzo zwei Siege in Silverstone. Theoretisch sollte es ein Yamaha-Kurs sein. Marquez will dem aber nicht viel Aufmerksamkeit schenken. "Wir werden es sehen. Im Vorjahr war diese Strecke für Yamaha sehr gut."

"Es sieht nach einer Yamaha-Strecke aus, aber auch Brünn war eine Yamaha-Strecke und am Ende waren wir vorne. Wir werden sehen, ob wir ihnen nahe kommen. Ich will Punkte für die WM holen. Es ist schwierig, wenn man drei Rennen in Folge erfolgreich sein will, aber es ist für alle gleich. Es kommen später noch drei weitere Rennen hintereinander. Ich muss hier wie auf jeder anderen Strecke schnell und konzentriert sein."


Fotos: Marc Marquez, MotoGP in Brünn


Wenn in jüngster Vergangenheit ein Fahrer zu diesem Zeitpunkt der Saison die WM angeführt hat, wurde er am Ende auch Weltmeister. Marquez hat sich zum WM-Favoriten gemausert. "Es ist eine große Überraschung und ich bin stolz darauf, in dieser Situation zu sein. Ich versuche das gleiche Level zu halten, aber Jorge und Dani sind sehr stark. Wenn gute Resultate kommen, dann gut, wenn nicht, dann habe ich keinen Druck."

Und genau deswegen fährt Marquez derzeit so befreit auf und fährt voll Selbstvertrauen. "Meine Herangehensweise bleibt gleich. Ich habe bis jetzt mehr geschafft, als zu Saisonbeginn erwartet. Ich bin sehr glücklich mit meiner bisherigen Saison. Natürlich will ich so weitermachen, aber es wird schwierig, denn Dani und Jorge haben viel Erfahrung."

Rossi: Marquez kann Rekorde schlagen

"Es werden Strecken kommen, wo ich vielleicht mehr Mühe habe oder das Wetter schwierig wird. Trotzdem werde ich mein Bestes geben. Wenn gute Resultate kommen, dann sind sie willkommen. Kommen sie nicht, dann habe ich keinen Druck, dieses Jahr zu gewinnen. Mein Ziel für dieses Jahr war, dass ich um einige Podestplätze und vielleicht Siege kämpfe. Das habe ich schon geschafft. Ich will mich für die nächste Saison vorbereiten."

Sein MotoGP-Einstieg hat die MotoGP-Szene beeindruckt. Marquez ist auf dem besten Weg, die Rekorde von Valentino Rossi zu pulverisieren. Rossi selbst sieht einige Parallelen zu seiner Karriere: "Es ist schwierig zu sagen. Jeder Fahrer ist etwas anders. Es gibt Ähnlichkeiten zwischen uns, denn wir lieben den Zweikampf und sind dabei stark", streicht Rossi hervor, hält aber fest. "Der Fahrstil ist bei uns aber komplett anders. Als er in die MotoGP gekommen ist, war er so alt wie ich damals."

"Er ist auch der einzige Fahrer, der vor seiner Ankunft in der MotoGP genau so viele Rennen wie ich gewonnen hat. Das hat mich etwas an mich erinnert. Er ist jetzt aber besser als ich. Ich habe in meiner Debütsaison nur zwei Rennen gewonnen. Er hat schon jetzt mehr gewonnen. Ich stand damals zehnmal auf dem Podium, was damals großartig war. Er stand nun schon zehnmal auf dem Podium. Deshalb glaube ich, dass er mich schlagen wird."