• 24.02.2009 14:42

  • von Roman Wittemeier

LCR und De Puniet auf neuen Wegen

Bei der LCR-Mannschaft wird das gesamte Trainingsprogramm am Rennwochenende umgestellt: Alles für ein gutes Rennsetup

(Motorsport-Total.com) - Randy de Puniet war 2008 statistisch gesehen derjenige, der aus seinen meist guten Startpositionen am wenigstens machte. Im Schnitt ging der Franzose von Rang sieben in die Rennen, als Endresultat landete er dagegen durchschnittlich nur auf Platz 13. Bei keinem anderen Piloten der MotoGP war die Diskrepanz größer. Genau diese Werte haben LCR-Boss Lucio Cecchinello jetzt zum Umdenken bewogen, nun soll auch der Pilot mitziehen.

Titel-Bild zur News: Randy de PunietSachsenring, Sachsenring

Randy de Puniet soll in der neuen Saison konstantere Leistungen bringen

"Wir haben alle Fehler der vergangenen Saison analysiert - sowohl auf Seiten des Teams als auch beim Fahrer", beschrieb der italienische Teamchef gegenüber 'crash.net'. "Wir haben versucht, Randy die Differenzen zwischen seinen Leistungen im Qualifying und im Rennen zu erklären. Im Training gehörte er immer zu den Schnellsten, aber jetzt müssen wir unser Arbeitsprogramm ändern."#w1#

"Wir haben zu sehr auf die reine Performance geachtet", beschrieb Cecchinello die Probleme des Vorjahres. "80 Prozent der Zeit im Training ging es um reine Performance auf einer schnellen Runde, nur 20 Prozent der Zeit haben wir am Rennsetup gearbeitet. In diesem Jahr werden wir es genau umgekehrt machen. Wir müssen das einfach besser hinbekommen."

Cecchinello

2008 gab es für Teamchef und Fahrer nur wenige Glücksmomente Zoom

Nicht nur beim Arbeitsplan der Crew gibt es daher Veränderungen, auch der Pilot muss umdenken. "Wir müssen mit vollem Tank, harten Reifen und anderer Einstellung der Aufhängung längere Runs fahren", so der Teamchef. Und weiter: "Das erfordert eine andere Herangehensweise des Piloten. Er darf nicht mehr so hohe Risiken eingehen, weil er längere Runs hinter sich bringen muss."

Genau diese Risiken waren es, die den ungekrönten "Crashkönig" De Puniet viele Punkte gekostet haben. Der Franzose soll konstanter werden, in einigen Situationen lieber ein paar Prozent weniger Gas geben. Doch bis dahin gibt erst einmal Grundlagenarbeit. Bislang kommt De Puniet mit der neuen Kunden-Honda nicht gut zurecht, die Rundenzeiten des vergangenen MotoGP-Tests belegten dies deutlich.

"Honda hat uns ein tolles Paket geliefert", schwärmte Cecchinello. Aber: "Es ist viel Technologie, ein ganz anderes Motorrad als im letzten Jahr. Das Bike sieht toll aus, aber auf der anderen Seite ist es auch extrem kompliziert. Randy mag den neuen Motor mit pneumatischer Ventilsteuerung sehr, liebt dessen Kraftentfaltung. Aber mit dem Chassis kommt er nicht gut zurecht. Er hat kein Gefühl am Kurveneingang und dies schlägt sich in der Rundenzeit deutlich nieder."