• 19.02.2009 16:33

  • von Roman Wittemeier

Cecchinello: "Weniger Kilometer, weniger Kosten"

LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello ist mit den verabschiedeten Sparmaßnahmen zufrieden: "Ein großer Schritt für Hersteller und Privatteams"

(Motorsport-Total.com) - Die gestern verabschiedeten ersten Sparmaßnahmen in der MotoGP sollen den Teams und Herstellern bereits in der Saison 2009 eine erhebliche finanzielle Last nehmen. Die Trainings werden verkürzt, die Motorenlaufzeiten verlängert, Keramikbremsen verboten und die Elektronik eingeschränkt. "Das ist ein großer Schritt für uns alle, sowohl für Hersteller als auch für Privatteams", freute sich LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello auf 'motogp.com'.

Titel-Bild zur News: Lucio Cecchinello

LCR-Boss Lucio Cecchinello rechnet schon bald mit erheblichen Einsparungen

"Die Verantwortlichen haben wieder einmal bewiesen, dass sie schnell reagieren können, wenn die weltweite Show in Gefahr ist. Was mich am meisten freut ist die Tatsache, dass die Sparmaßnahmen auf die Show am Samstag und Sonntag keine Auswirkungen haben." Bezüglich des Sparpotenziales 2009 wollte Cecchinello keine konkreten Zahlen nennen: "Wir müssen erst einmal abwarten, wie sich das bemerkbar machen wird. Wir haben zumindest weniger Motoren, verbrauchen daher weniger Benzin und Reifen."#w1#

"Außerdem muss man bedenken, dass man mit jeder Runde auf der Strecke ein erhebliches Risiko eingeht, weil der Pilot stürzen könnte", sagte der Italiener, der von seinem Einsatzfahrer Randy de Puniet so einige Crashs gewöhnt ist. "Dabei können immer teure Schäden entstehen. Also: Je weniger gefahren wird, umso geringer wird auch die Zahl an Unfällen sein. Gerade das kann die Budgets in der MotoGP erheblich entlasten."

"Bei jedem Crash können Bremsscheiben, Auspuff, Dinge aus Titan oder Karbon, Kupplungen, Motoren, Kühler und so weiter kaputtgehen", zählte Cecchinello auf. "Also wir können dann bei den Ersatzteilen künftig ganz schön sparen. Außerdem sollten die Hersteller geringere Kosten haben, weil die Motoren länger laufen müssen."

Die veränderten Regeln hatten sich bereits bei den vergangenen Testfahrten ausgewirkt, als alle Honda-Satellitenteams nur 18.000 Touren drehen durften. "Das war eine Sicherheitsmaßnahme", so der LCR-Chef. "Den Honda-Ingenieuren ging es um die Haltbarkeit der Triebwerke. Sie brauchten Zeit, um herauszufinden, ob die Motoren die Strecke durchhalten. Im Verlauf der Saison sollen wir neue Teile bekommen, mit welchen wir dann auch wieder höher drehen dürfen."

"Ich denke, es ist kein Fehler, dass wir geringere Drehzahlen fahren", nahm Cecchinello den Honda-Verantwortlichen etwas Last von den Schultern. Es könne sogar auf einigen Strecken ein Vorteil sein, wenn man mehr Drehmoment und ein sanfteres Ansprechverhalten benötige. "Natürlich könnten wir auf schnelleren Strecken einen Nachteil haben. Aber mit der sanfteren Entfaltung könnten wir in Jerez, oder auf anderen Kursen mit engen Ecken, sogar besser dastehen."