LCR-Honda: "Acht von zehn Punkten" für Nakagamis zweite MotoGP-Saison

Takaaki Nakagami musste die MotoGP-Saison 2019 zwar vorzeitig beenden, doch LCR-Teamchef Lucio Cecchinello äußert sich wohlwollend über die Leistung des Japaners

(Motorsport-Total.com) - Für Takaaki Nakagami endete die MotoGP-Saison 2019 wegen einer vorgezogenen Schulter-OP früher als geplant. Weil sich der LCR-Honda-Pilot seit einer Kollision mit Valentino Rossi in Assen mit Schmerzen herumplagte, legte er sich nach seinem Heim-GP in Japan unters Messer, um nicht zu viel der Vorsaison zu verpassen.

Titel-Bild zur News: Takaaki Nakagami

In Japan absolvierte Takaaki Nakagami sein letztes Rennen in dieser Saison Zoom

"Die Ärzte sagen, dass er die Schulter im ersten Monat nicht bewegen darf", weiß Nakagamis Teamchef Lucio Cecchinello und gewährt gegenüber 'MotoGP.com' Einblicke in den Genesungsplan: "Im zweiten Monat kann er dann mit etwas Physiotherapie beginnen. Ab dem dritten Monat kann das normale Training losgehen."

Cecchinello geht davon aus, dass sein Fahrer vor dem Wintertest in Sepang "ein paar Offroad-Trainingseinheiten in Japan" machen wird. "Dann geht es zurück auf sein MotoGP-Motorrad. Beim Test in Valencia und auch in Jerez wird er leider nicht dabei sein." Beide finden noch im November statt - zu früh für Nakagami.

Nakagami pünktlich zum Sepang-Test voll fit?

"Wir haben keine andere Wahl, denn die Priorität liegt darauf, ihn für das nächste Jahr in der bestmöglichen Verfassung zu haben", erklärt der LCR-Teamchef und gibt zu: "Natürlich ist es nicht von Vorteil, wenn man Tests verpasst. Zumal wir uns in einem sehr konkurrenzfähigen Umfeld befinden, in dem sich das Rad ständig weiterdreht."

Trotzdem ist er zuversichtlich, denn: "Zum Glück haben wir mit dem Motorrad viel Erfahrung, weil Taka im Prinzip das 2019er-Bike fahren wird, mit dem Marc die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Das Siegermotorrad wird also an Taka weitergereicht. Es wird nicht so sein, dass wir ein komplett neues Bike bekommen und verstehen müssen."


Fotos: Takaaki Nakagami, MotoGP in Motegi


Das Honda-Kundenteam hat Zugriff auf alle relevanten Daten, sodass nicht erst an einer neuen Abstimmung getüftelt werden muss. "Daher bereitet mir die Testsituation keine großen Sorgen. Ich denke, er wird viele überraschen", lautet Cecchinellos Prognose für Nakagamis Comeback. Sein Fazit für 2019 fällt positiv aus.

Cecchinello stellt Nakagami gutes Zeugnis aus

"Vor Saisonbeginn hatten wir eine Reihe von Zielen", verrät der Teamchef bei 'MotoGP.com'. "Wir wollten so viele Rennen wie möglich in den Top 10 beenden. Außerdem nahmen wir uns vor, an einigen unserer Schwachstellen zu arbeiten, wie zum Beispiel der Schräglage. Denn Taka fuhr mit weniger Schräglage als Marc und Cal."

Auch in Bezug auf Nakagamis Startphase sah er Verbesserungsbedarf. Mit den Fortschritten ist er aber zufrieden: "Ich würde sagen, dass wir diese drei Ziele erreicht haben. In 16 Rennen hat es Taka neun Mal in die Top 10 geschafft. Sein Neigungswinkel entspricht jetzt mehr dem von Marc und Cal. Und er hat uns starke Starts gezeigt."

Lucio Cecchinello

LCR-Teamchef Lucio Cecchinello ist zufrieden mit Nakagamis Entwicklung Zoom

Wie würde Cecchinelli ihn auf einer Skala bis zehn bewerten? "Ich würde ich ihm eine Acht geben. Manchmal haben wir den direkten Einzug in Q2 verpasst. In den letzten Rennen wie zum Beispiel Japan konnte er nicht seine gewohnte Leistung abrufen. Das lag natürlich an seiner verletzten Schulter. Aber das ist jetzt behoben."

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