Laverty vor Debüt: "Befinden uns noch im Rückstand"

PBM-Rookie Michael Laverty lässt sich trotz schwieriger Vorbereitung die Freude auf seine erste MotoGP-Saison nicht nehmen - Ungewöhnlicher Sponsor an Bord

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Jahren in der Britischen Superbike-Meisterschaft tritt Michael Laverty in diesem Jahr erstmals im Konzert der Motorrad-Weltelite an. Im Claiming-Rule-Team von Paul Bird Motorsport (PBM) bestreitet der ältere Bruder des aktuellen Superbike-WM-Spitzenreiters Eugene Laverty die MotoGP-Saison 2013. Sein Debüt in der Königsklasse auf zwei Rädern gibt Michael Laverty am kommenden Sonntag beim Grand Prix von Katar.

Titel-Bild zur News: Michael Laverty

Michael Laverty startet am Wochenende dank Paul Bird ins Abenteuer MotoGP Zoom

Beim ersten Sepang-Test Anfang Februar überzeugte Laverty (noch auf der ART aus dem Vorjahr) auf Anhieb mit der drittschnellsten Runde in Reihen der CRT-Fahrer. Nur die beiden Aspar-Piloten Aleix Espargaro und Randy de Puniet kamen besser aus der Winterpause als der 31-jährige Brite im Vorfeld seiner Debütsaison. Als Laverty anschließend auf die PBM-Eigenkonstruktion umstieg, lief es nicht mehr ganz so gut. Beim zweiten Sepang-Test Ende Februar konnte der Brite im zwölf Mann starken CRT-Feld lediglich vier Fahrer hinter sich halten. Beim Jerez-Test hatte er gar die rote Laterne inne.

Davon lässt sich der MotoGP-Rookie aber nicht aus der Fassung bringen. "Ich fühle mich wohl - und zwar sowohl innerhalb des Teams als auch auf der Strecke", betont Laverty im Gespräch mit 'FreeStyleXtreme.com' und bemerkt schon vor seinem ersten Rennen einen Aufschwung in puncto Popularität. "Ich treibe mich nicht in Fan-Foren oder dergleichen herum, aber anhand dessen, was mir mein Umfeld mitgeteilt hat, gibt es nun wesentlich mehr Anhänger als Kritiker. Allein die Tatsache, dass ich jetzt ein MotoGP-Fahrer bin - und sei es nur einer auf einer CRT-Maschine - scheint für großes Interesse zu sorgen", wundert sich der Nordire und beteuert: "Es ist die Königsklasse des Motorradsports und ich werde jede Minute genießen."

PBM-Eigenkonstruktion noch lange nicht ausgereift

Michael Laverty

Bei den Testfahrten im Winter kam das PBM-Chassis noch sponsorlos daher Zoom

Dass es dem 31-Jährigen noch an Erfahrung fehlt, liegt auf der Hand. "Leider konnte ich auf dem Motorrad, das ich in dieser Saison bewegen werde, gerade einmal 70 Runden zurücklegen", spricht Laverty die über weite Strecken von Regenschauern gekennzeichneten Wintertestfahrten mit dem PBM-Chassis an und stellt heraus, dass es ihm zunächst darum ging, "grundsätzliche Erfahrungen" zu sammeln. "Gleichzeitig war es wichtig, Daten mit dem PBM-Bike zu sammeln."

"Tatsache ist, dass ich das Chassis noch nicht verstehe, aber immerhin konnten wir ein paar Runden drehen, um die Elektronik für das erste Rennen des Jahres richtig einzustellen", verweist der MotoGP-Rookie auf die wetterbedingt schwierige Saisonvorbereitung. Erst in den Nachmittagsstunden des Schlusstages in Jerez konnte Laverty eigener Aussage zufolge Veränderungen an der Gabel vornehmen - zu spät, um von einem optimalen Fahrgefühl im Vorfeld des Saisonauftakts sprechen zu können.

Ungewöhnlicher Sponsor an Bord

So hält der Brite die Erwartungen vor seinem MotoGP-Debüt bewusst niedrig. "Ich hatte gehofft, nach Jerez ein besseres Bild unserer Konkurrenzfähigkeit zu haben, doch leider fielen die Testfahrten mehr oder weniger ins Wasser. Würde ich noch auf der ART sitzen, dann wären Spitzenplätze im CRT-Feld mein Ziel. Doch mit dem PBM-Motorrad brauchen wir einfach noch Zeit, um auf das Level der ART zu kommen. Ich bin mir sicher, dass wir das schaffen werden, aber im Hinblick auf den Saisonauftakt befinden wir uns noch im Rückstand", gesteht Laverty.

Während der Rookie die Entwicklung des PBM-Chassis vorantreiben soll, bestreitet Teamkollege Yonny Hernandez die komplette Saison auf der bewährten ART, die im vergangenen Jahr von James Ellison pilotiert wurde. Die Vorfreude auf seine erste MotoGP-Saison lässt sich Laverty aber nicht nehmen und so verweist er grinsend auf einen neuen Sponsor bei Paul Bird - einen zahlungspflichtigen Fernsehkanal mit Altersfreigabe ab 18 Jahren: "Es gab gemischte Reaktionen, aber ich glaube, die männlichen Fans werden sich nicht daran stören, die Promotion-Girls in einem ungewohnten Look zu sehen."