Keine Werks-Yamaha für Crutchlow

Bei Yamaha wird Cal Crutchlow in den nächsten Jahren kein Werksmaterial erhalten - Lose Gespräche mit Ducati über das kommende Jahr

(Motorsport-Total.com) - Yamaha setzt im Duell mit Konkurrent Honda alle Jetons auf Jorge Lorenzo und Valentino Rossi. Lorenzo ist ein Erfolgsgarant geworden und Rossi ist eine Ikone, die immer noch gewinnen kann. Beide haben Verträge für das kommende Jahr. Sollten sie auch darüber hinaus bleiben wollen, wird Yamaha diesen Wünschen nachkommen. Andere Fahrer müssen sich derzeit mit dem Gedanken abfinden, dass es in naher Zukunft keine freie Werks-Yamaha gibt. In erster Linie betrifft das Cal Crutchlow, der im Yamaha-Kundenteam Tech 3 fährt.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Die Chancen auf Werksmaterial bei Yamaha tendieren gegen Null Zoom

"Was Yamaha mir anbieten kann, ist nicht das, wonach ich mich umschaue. Ich glaube, dass ich mehr verdiene und habe das Yamaha auch offen gesagt", wird der Brite von 'Motor Cycle News' zitiert. "Ich habe Yamaha gesagt, dass ich bleiben und einen Zweijahresvertrag unterschreiben will. Im ersten Jahr würde ich bei Tech 3 bleiben und dann im zweiten Jahr ins Werksteam wechseln, aber sie können mir das nicht garantieren."

"Lin Jarvis hat mir gesagt, dass wenn Jorge und Valentino bleiben wollen, dann ist bei Yamaha im Jahr 2015 kein Platz für mich. Sie würden mir einen Einjahresvertrag anbieten, aber sie haben mir auch gesagt: Sollten sie Jorge und Valentino für 2015 behalten können, dann werden sie das machen. Dann wäre kein Platz für mich", sagt Crutchlow. In den vergangenen vier Rennen fuhr der Brite dreimal auf das Podest. Er ist in diesem Jahr klar der beste Nicht-Werksfahrer im Feld.

"Ich bin immer noch in der gleichen Situation und befinde mich in einem Kundenteam. Meiner Meinung nach bekomme ich nicht unbedingt das, was ich verdiene. Sie wollen mich im nächsten Jahr behalten und versuchen ein Paket zu schnüren, aber es wäre genauso wie in diesem Jahr. Wenn die Top 4 bleiben, dann befinde ich mich im nächsten Jahr in der gleichen Situation. Herve (Poncharal, Tech-3-Teamchef; Anm. d. Red.) stimmt mit mir zu 100 Prozent überein."


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Argentinien


"Er möchte mich behalten und ich würde auch gerne bleiben, aber er versteht und unterstützt mich, sollte ich gehen, denn er glaubt, dass es von Yamaha falsch ist, mich gehen zu lassen." Seit 2009 ist Crutchlow Yamaha treu. Damals wurde er mit einer R6 Supersport-Weltmeister. Über die Superbike-WM ging es dann in die MotoGP. Es stellt sich die Frage nach der Alternative. Gespräche mit Ducati wurden wieder aufgenommen.

Das Beispiel Andrea Dovizioso zeigt deutlich, wie viel Arbeit vor dem italienischen Team steht. "Wir sprechen mit Ducati, aber es sind derzeit nicht mehr als normale Gespräche", so Crutchlow bei 'Motor Cycle News'. "Abgesehen von Andrea haben sie noch nicht ihre Pläne für die kommende Saison bestätigt. Vielleicht gibt es bei Ducati aber auch keinen Platz. Niemand hat bisher einen Abgang bestätigt."

"Ich habe Interesse für eine Firma zu fahren, die zu 100 Prozent hinter mir steht. Derzeit ist es für Andrea und Nicky (Hayden; Anm. d. Red.) nicht einfach, aber das heißt nicht, dass es in Zukunft besser werden kann." Da Suzuki erst 2015 kommt, hat Crutchlow nicht viele Möglichkeiten für ein konkurrenzfähiges Motorrad.