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Keine Vorteile mehr im Reglement: Wie das die Strategie für KTM ändert
Zum ersten Mal kann KTM nicht auf Vorteile im Reglement zurückgreifen - Wie das die Strategie ändert und was das für das Testteam mit Dani Pedrosa bedeutet
(Motorsport-Total.com) - Anfang der Woche war KTM-Testfahrer Dani Pedrosa in Jerez de la Frontera im Einsatz. Im Kalenderjahr 2021 war das der erste MotoGP-Test der österreichischen Marke. Da KTM künftig nicht mehr als "Concession-Team" gilt und man nicht mehr von Vorteilen im Reglement profitieren kann, ändert sich die langfristige Entwicklungsstrategie.

© KTM
Seit zwei Jahren ist Dani Pedrosa Testfahrer bei KTM Zoom
"Es macht es natürlich schon schwieriger, aber wir wollten unbedingt in den gleichen Rhythmus wie die anderen Teams kommen", sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer. "Bisher mussten wir uns nie Gedanken machen."
"Wenn wir etwas Neues für den Motor hatten, konnten wir drei Rennen mit dem einen Motor fahren und dann bauen wir die nächsten Schritte ein. Das geht jetzt nicht mehr. Das macht das Testteam noch wichtiger."
"Man baut etwas ein und das muss einfach passen. Der Rhythmus ist nicht mehr monatlich, sondern für zwölf Monate. Wenn man etwas einbaut, muss der Schuss sitzen. Das wird sicherlich für uns eine neue Herausforderung und Aufgabe, an die wir uns erst gewöhnen müssen."
Aussagen von Pedrosa sehr wertvoll
Auch die Testtage der Stammfahrer sind nun eingeschränkt. Dadurch wird die Beurteilung von Pedrosa noch wichtiger, denn er muss Teile aussortieren, bevor sie an die beiden Rennteams gehen. Diese wiederum werden entlastet und können sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren.
"Dani arbeitet sehr gut", lobt Teammanager Mike Leitner, der den Spanier schon rund 20 Jahre sehr gut kennt. "Er ist immer sehr ehrlich. Nach den beiden Jahren kennen wir ihn bei KTM und die Leute können ihn und seine Aussagen immer besser einschätzen."
"Es ist natürlich nie einfach. Da arbeitet ein junger Ingenieur vielleicht ein Monat an einem Teil und ist super stolz. Und der erste Kommentar des Fahrers lautet, man sollte das Teil besser in die Tonne werfen", lacht Leitner. "Aber es ist eine gute Kombination, die im vergangenen Jahr gewachsen ist."
"Dani ist ein sehr erfahrener MotoGP-Fahrer. Er schaut nicht nur auf die Rundenzeit, sondern was man für die Renndistanz ändern muss. Aufgrund seiner Körpergröße hatte er immer nur eine bestimmte Kraft für das Rennen. In diesem Aspekt ist er wirklich sehr, sehr gut."
Rennteams können sich auf das Rennwochenende konzentrieren
Speziell in den ersten beiden Jahren des MotoGP-Projekts war das Rennteam fast wie ein Testteam, denn es wurden ständig neue Teile ausprobiert. Seit Pedrosa 2019 als Testfahrer hinzustieß, wurde die Aufgabenaufteilung klarer und die Rennteams entlastet.
Da KTM kein "Concession-Team" mehr ist, wird das Testen von Teilen im Laufe eines Rennwochenendes auch abnehmen. Das kann positive Aspekte haben, wenn sich die Fahrer und Ingenieure ausschließlich darauf konzentrieren können, das Optimum herauszuholen.

© KTM
Stefan Pierer, Hubert Trunkenpolz und Pit Beirer Zoom
"Es wird etwas Ruhe reinbringen, denn was wir in den ersten vier Jahren gemacht haben, kann man der Mannschaft kaum zumuten", meint Beirer. "Auch die Fahrer werden sich mehr auf das Fahren konzentrieren können und weniger auf die Entwicklung. Das wird dem Rennergebnis gut tun."
"Auch den Technikern wird es gut tun, dass sie die Teile in Ruhe testen können. Wenn im November das neue Motorrad kommt, dann wird das auch fertig sein. Wir genießen das jetzt schon, wenn wir in den gleichen Rhythmus kommen wie unsere Kollegen."


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