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Kawasaki: Hopkins stark, West unter Druck
Mit Platz fünf fuhr John Hopkins in Estoril sein bestes Saisonresultat ein, aber Teamkollege Anthony West gerät immer mehr unter Druck
(Motorsport-Total.com) - John Hopkins setzte heute das erste Kawasaki-Glanzlicht in der laufenden Saison, indem er den Grand Prix von Portugal in Estoril als Fünfter beendete. Zwar fehlten nach 28 Runden 23,752 Sekunden auf Sieger Jorge Lorenzo, aber immerhin ließ er sogar Weltmeister Casey Stoner um knapp drei Sekunden hinter sich.

© Kawasaki
Kawasaki fuhr beim Grand Prix von Portugal das beste Saisonresultat ein
"Ich bin wirklich zufrieden, denn mein Ziel für heute war ein Top-5-Resultat", freute sich Hopkins, der hinter Valentino Rossi (3.) zweitbester Bridgestone-Fahrer war. "Ich erwischte einen tollen Start. Die erste Runde war ziemlich hektisch - ich ging außen an einigen Fahrern vorbei, ehe ich mich an den Rhythmus der Führungsgruppe gewöhnte. Am Anfang tröpfelte es noch ein bisschen, da machte ich kleine Fehler und verlor leider den Anschluss."#w1#
Auf die Topteams fehlt noch etwas
Doch während sich vorne eine Vierergruppe absetzen konnte, ging Hopkins zunächst zumindest die Pace von Colin Edwards mit. In der zweiten Rennhälfte hatte er freilich auch seinem Landsmann nichts mehr entgegenzusetzen, auf dem ihm schlussendlich gut sechs Sekunden fehlten. Von hinten geriet er aber dank einer fehlerfreien Fahrt nicht mehr in Gefahr. Den Speed der Topteams, das ist aber klar, hat Kawasaki derzeit noch nicht.
"Gegen Rennmitte", bestätigte Hopkins, "ließ der Grip nach. Da musste ich alles geben, denn Casey Stoner kam von hinten an uns ran." Und weiter: "Der wichtigste Bereich, den wir noch verbessern müssen, ist das Qualifying, denn die schlechten Startpositionen bedeuten immer eine Menge Arbeit. Jetzt freue ich mich auf Shanghai: Die Kawasaki sollte dort besser liegen, sodass ich mir Hoffnungen auf ein noch besseres Resultat mache."
Sportchef Michael Bartholemy lobte den fünften Platz als "super, weil Estoril in der Vergangenheit keine unserer starken Strecken war. John ist ein fantastisches Rennen gefahren. Jetzt wünsche ich mir ein starkes Rennen in Shanghai, wo die Ninja ZX-RR eigentlich besser funktionieren müsste als hier", so der Belgier. Aber es war nicht alles optimal, denn von Anthony West hätte er sich mehr erwartet als den 16. und letzten Platz.
Druck auf West wächst
West, ein Regenspezialist, der im Trockenen bisher noch sehr wenig von seinem angeblichen Talent gezeigt hat, scheint teamintern langsam unter Druck zu geraten: "Wir müssen der Wurzel seiner Probleme auf den Grund gehen und schnell eine Lösung finden, denn die derzeitige Situation ist weder für ihn, noch für Kawasaki gut", erklärte Bartholemy. Erste Konsequenz: Für 2009 soll in drei Wochen mit Valentino Rossi verhandelt werden.
West selbst war natürlich ebenfalls enttäuscht, hatte er doch sogar auf den Vorletzten, Randy de Puniet, mehr als zehn Sekunden Rückstand: "Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern immens frustriert. Ich bekomme das Bike einfach nicht hin, es ist mir viel zu nervös. Auf den Geraden fahre ich um das Problem herum, aber beim Beschleunigen verliere ich viel Zeit. John hat dieses Problem aus irgendeinem Grund nicht", seufzte der Australier.

