"Kann mit dem Bike spielen": Marc Marquez' Comeback läuft nach Plan
Nach drei Rennwochenenden seit seiner MotoGP-Rückkehr ordnet Honda-Star Marc Marquez die Situation ein und nennt seine Ziele für die letzten Saisonrennen
(Motorsport-Total.com) - Momentan ist Marc Marquez körperlich noch nicht wieder da, wo er sein will, um wieder ernsthaft um Rennsiege oder gar mehr in der MotoGP-Klasse kämpfen zu können. Aber das Comeback des achtmaligen Motorrad-Weltmeisters nach mehreren Auszeiten infolge seiner schweren Armverletzung schreitet planmäßig voran.

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Marc Marquez auf der Repsol-Honda: Langsam kommt er seiner alten Form näher Zoom
Anfang September saß Marquez beim Misano-Test erstmals seit seiner vierten Oberarm-Operation von Anfang Juni wieder auf der Honda RC213V. Seither hat er drei Rennwochenenden - Aragon, Japan, Thailand - absolviert. Dabei ist er einmal ausgefallen und zweimal in den Top 5 ins Ziel gekommen. Auf dem Weg zu P4 beim Japan-Grand-Prix in Motegi startete er zudem erstmals seit drei Jahren von der Pole.
Wie schätzt Marquez sein Comeback nach drei Rennwochenenden ein? "Nun, das Wichtigste ist, dass es vorangeht. Es läuft genau so, wie wir uns das erhofft hatten. Vom Misano-Test über die Rennteilnahme in Aragon ging es Schritt für Schritt voran. Das ist positiv", beschreibt der seit Sommer 2020 leidgeprüfte Honda-Werkspilot.
Dass sein Comeback seit Anfang September planmäßig voranschreitet, ist keine Selbstverständlichkeit, wie Marquez betont: "Im Verlauf des Prozesses einer Rückkehr nach Verletzung kann es manchmal vorkommen, dass man Schritte rückwärts macht. Wir aber sind wirklich vorangekommen."
"Wir haben die Situation gut gemanagt und beim zurückliegenden Rennen in Thailand fühlte ich mich sowohl im Trockenen als auch im Nassen konkurrenzfähig", bemerkt Marquez und verbessert sich selber: "Ich würde sogar sagen, mehr als konkurrenzfähig. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Bike spielen kann. Das ist gut, denn dieses Gefühl hatte ich sehr lange nicht mehr."
Was Marquez noch zu 100 Prozent fehlt
Gleichzeitig weiß Marquez ganz genau, was ihm noch fehlt, bevor er wieder zu hundert Prozent seine aus der Vergangenheit gewohnte Leistung abrufen kann: "Wir haben immer noch einiges vor uns, bis wir von hundert Prozent sprechen können. Wie es langfristig um die Verfassung meines Arms bestellt ist, werden wir erst im Winter wissen."

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Im Winter erhofft sich Marquez weitere Fortschritte hinsichtlich seiner Ausdauer Zoom
"Um auf einem MotoGP-Bike konkurrenzfähig zu sein, müssen viele Faktoren zusammenpassen. Was mir Hoffnung gibt, das ist die Tatsache, dass ich sofort wieder auf Tempo gekommen bin. Das allein genügt aber noch nicht, um in dieser Rennserie konkurrenzfähig zu sein", weiß der Spanier, der die MotoGP-Klasse jahrlang dominiert hat.
Mit Blick auf seinen rechten Oberarm erklärt Marquez: "Woran es mir derzeit noch mehr als alles andere fehlt, das ist die Ausdauer. Der Arm wird stetig stärker, aber in puncto Ausdauer und Belastbarkeit fehlt noch ein bisschen."
Jahresbilanz 2022: Positiv angesichts der Umstände
Und wie sehen Marquez' Ziele für die letzten drei Saisonrennen aus, nachdem er im Frühjahr und Sommer bei insgesamt acht Rennen gar nicht antreten konnte?
"Die Ziele für die nächsten Rennen sind, dass es weiter vorangeht. Was die Rundenzeiten betrifft, will ich der Spitze ein bisschen näher kommen. Ich will dieses letzten drei Rennen mit einem guten Gefühl beenden und im Anschluss an Valencia dann das neue Bike für 2023 testen", sagt der Honda-Star.
Angesichts der Umstände fällt Marquez' Jahresbilanz 2022 schon drei Rennen vor Schluss der Saison positiv aus: "Es war ein seltsames Jahr, denn die Entscheidung zur Operation mitten in der Saison war gleichermaßen schwierig wie riskant. Mit Blick auf die Zukunft, die da heißt 2023, war es aber die richtige Entscheidung."

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Die mitten am Mugello-Wochenende gefällte Entscheidung zur vierten OP bereut Marquez nicht Zoom


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