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Joan Mir ist überzeugt: Honda hat nicht nur auf Feedback von Marquez gehört
Mit dem Abschied von Marc Marquez wird sich Honda verändern - Joan Mir blickt voraus, welche Rolle er übernehmen wird - Wer sein Teamkollege wird, ist ihm egal
(Motorsport-Total.com) - Ohne Marc Marquez wird 2024 für Honda eine neue Zeitrechnung beginnen. Auch für Joan Mir wird sich die Situation verändern. Denn während sich in der Box bisher alles um Marquez gedreht hat, wird dieser Referenzfaktor verschwunden sein.

© Motorsport Images
Ein fünfter Platz war bisher Mirs bestes Ergebnis mit der Honda RC213V Zoom
"Ich wollte die Box mit Marc teilen", kommentiert Mir die allgemeine Situation. "Man testet sich selbst gegen den Besten in dessen Haus. Aber mir ist egal, wer ihn ersetzen wird. Ein Fahrer mit Erfahrung könnte auch für mich ein Vorteil sein."
"Ein Fahrer, der jetzt ein besseres Motorrad als unseres hat. Wenn er von einem anderen Motorrad kommt, kann er Dinge aus einer anderen Perspektive sehen. Man kann das dann selbst probieren und es ist vielleicht ein Schritt vorwärts. All das hilft viel."
"In der momentanen Situation kann ich etwas mehr Kontrolle über Entscheidungen haben. Wer auch immer kommt, wird neu sein. So ist es mir im vergangenen Jahr beim Valencia-Test gegangen. Logischerweise hat Marquez die Richtung bestimmt, die die Entwicklung nehmen musste."
"Das war auch der Fall als ich zu Suzuki gekommen bin. Damals hat Alex [Rins] entschieden, welchen Motor wir verwenden werden, weil er mehr Erfahrung hatte. Den Motor für 2020 habe dann ich entschieden."
"Wenn ich jetzt [bei Honda] diese Entscheidungen treffen kann, dann wird das für mich sehr gut sein", ist Mir überzeugt. Der Ex-Weltmeister hat in diesem Jahr aber nicht erlebt, dass sich die Honda-Ingenieure ausschließlich auf das Feedback von Marquez gestützt haben.

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Wen der Ex-Weltmeister als neuen Teamkollegen bekommt, ist ihm egal Zoom
Denn: "Ich kann festhalten, dass Marcs Aussagen und meine immer sehr ähnlich sind. Obwohl er den Prototypen [beim Misano-Test für 2024] beiseite gestellt hat und ich ihn etwas mehr testen wollte. Aber generell gingen unsere Aussagen zur Entwicklung immer Hand in Hand."
"Ich sehe nicht, dass Marc Rennen gewinnt und der Rest in der Scheiße steckt. In der Vergangenheit war das der Fall, aber jetzt nicht", findet Mir. "Ich sehe nicht, dass das Motorrad für ihn gebaut ist. Wenn er geht, wird die Entwicklungsrichtung vielleicht schwieriger."
"Das war während seiner Verletzung der Fall. Ich glaube aber nicht, dass das Motorrad für ihn gebaut wurde. Meiner Meinung nach funktioniert das Motorrad momentan einfach nicht." Honda ist nach 16 Rennwochenenden auf dem letzten Platz der Herstellerwertung.
Wie sich die Situation für Mir verändern wird
Aber wird es für Mir persönlich im kommenden Jahr einfacher, wenn nicht ständig Marquez in der Öffentlichkeit sagt, wie schlecht die RC213V ist? "Diesbezüglich wird es wahrscheinlich positiver sein. Der Druck ist in diesem Team immer hoch. Sie wollen immer gewinnen."
"Nur ein Sieg ist gut genug. Ich teile diese Einstellung. Aber ich bin in einer anderen Situation als Marc", meint Mir. "Er hat mit diesem Team alles gezeigt. Mich hat sein Abschied nicht überrascht, weil seine Situation sehr schwierig ist."
"Aber wenn ich aus meiner Sicht gehen würde, dann hätte ich bei diesem Projekt versagt. So möchte ich nicht gehen. Ich glaube immer noch daran, dass wir gemeinsam etwas Gutes schaffen können."
"Niemand hat erwartet, dass ich bei Suzuki im zweiten Jahr die Weltmeisterschaft gewinnen würde und im Jahr darauf WM-Dritter sein würde. Wenn Marc nicht mehr hier ist, wird sich nicht so viel ändern. Etwas wird sich ändern, und ich hoffe, das wird positiv."
"In meiner Zeit hier konnte ich sehen, dass das Motorrad nicht für einen Fahrer entwickelt worden ist. Ich konnte alles sehen, was ich brauchte", hält Mir fest. "Wenn ich nach einem Motorrad verlangt habe, das Marc nicht gefallen hat, habe ich es bekommen."
"Wollte ich etwas, das Marc nicht gemocht hat, habe ich es immer bekommen. Das heißt, ich habe mich nie wie ein zweiter Fahrer gefühlt. Ich glaube, das gibt es jetzt in den Werksteams auch nicht mehr. Wie es in den Privatteams ist, weiß ich nicht."
"Vielleicht werde ich im nächsten Jahr entscheiden, welches Motorrad wir nehmen werden. Für mich wird das positiv, denke ich, weil ich mit niemandem darum kämpfen muss. Mit Marc habe ich in diesem Jahr gesehen, dass unsere Aussagen gleich waren."
"Die Entwicklung ging immer in eine Richtung. Es ist jetzt nicht so, dass ich über etwas sprechen muss, das ich nicht schon gesagt habe. Die Informationen sind vorhanden, die Probleme sind gleich. Ich habe Änderungen im Honda-Management gesehen. Wir werden sehen, wie wichtig und gut das für die Zukunft sein wird."
Mir hat in dieser Saison erst dreimal WM-Punkte gesammelt. Platz fünf in Indien war sein einziges Top-10-Ergebnis.


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