Ducati-Sportdirektor verrät: Marquez fährt bei Gresini "praktisch ohne Gehalt"

Paolo Ciabatti ist überrascht, dass Honda Marc Marquez ziehen hat lassen - Ducati wollte Gresini keine Steine in den Weg legen - Die Komplexität müssen sie managen

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen hat das Ducati-Management beobachtet und abgewartet, wie sich die Situation mit Marc Marquez, Honda und Gresini entwickeln würde. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hat immer festgehalten, dass sie mit niemandem verhandeln.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez will mit dem Wechsel zu Gresini seine Freude wiederfinden Zoom

Mit Francesco Bagnaia und Enea Bastianini im Werksteam sowie mit Jorge Martin und Franco Morbidelli im Pramac-Team waren die vier Werksfahrer besetzt. Gresini und VR46 müssen sich selbst um ihre Fahrer kümmern.

"Wir müssen ihre Wahl nicht absegnen, noch müssen sie uns fragen", hält Ciabatti bei Moto.it fest. "Sie haben uns darüber informiert, als die Verhandlungen fast abgeschlossen waren. Wir haben verstanden, dass es für Gresini eine einzigartige Möglichkeit darstellt."

"Für uns wäre es nicht richtig gewesen, ihnen zu sagen, dass sie das aufgeben sollten. Aber selbst ich war überzeugt, dass Honda nicht Marc aufgeben würde", muss der Italiener zugeben. "Soweit ich das verstehe, fährt er praktisch für kein Geld."

"Der ökonomische Faktor war für seine Entscheidung also nicht die treibende Kraft." Das hat Marquez auch festgehalten. Er möchte wieder Spaß am Motorradfahren haben und wieder mit einem guten Gefühl attackieren können.

Außerdem möchte er sehen, ob er es nach den zuletzt schwierigen Jahren selbst noch kann und an alte Erfolge anknüpfen kann. "Ich glaube, Marc hat sich für Gresini entschieden, nachdem er mit seinem Bruder über die Stärken des Vorjahresmodells gesprochen hat", meint Ciabatti.

"Wir sollten stolz darauf sein, dass er Ducati als das beste Motorrad betrachtet, um wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir haben mit Bagnaia, Martin und Bezzecchi unsere Fahrer, die um die WM kämpfen können."

"Es war also nicht unbedingt notwendig, ein weiteres konkurrenzfähiges Element hinzuzufügen", betont Ciabatti, dass man aus Sicht von Ducati nicht zwangsläufig einen Marquez ins Aufgebot hätte holen müssen. "Es ist auch eine weitere Komplexität, die wir managen müssen."