• 09.05.2017 13:19

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Jerez-Test: Cal Crutchlow ärgert sich über verpasstes Podest

Im Rennen crashte Cal Crutchlow, beim anschließenden MotoGP-Test in Jerez sieht er, was möglich gewesen wäre - Neuer Honda-Auspuff "braucht noch Zeit"

(Motorsport-Total.com) - Für Cal Crutchlow endete der Große Preis von Spanien frühzeitig im Kies. Statt auf dem Podium landete der LCR-Honda-Pilot in Kurve 11 im Aus. Die Chance, seinen dritten Start- in einen Podestplatz umzumünzen, verpasste der Brite damit. "Rückblickend würde ich sagen, dass es nicht so sehr an uns lag. Der Wind war am Sonntag sehr stark", erklärt Crutchlow. "Auch Iannone merkte an, er sei wegen des Windes gecrasht." Der Suzuki-Pilot ging an selber Stelle zu Boden.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow war beim Jerez-Test am Montag mit guter Rennpace unterwegs Zoom

Auch am Montag ärgerte sich Crutchlow noch über den Nuller. Denn beim MotoGP-Test in Jerez merkte der 31-Jährige, was drin gewesen wäre. "Wir haben am Nachmittag dieselben Reifenmischungen genutzt wie im Rennen und die Rundenzeiten waren konstant schnell, in den niedrigen 1:40ern", analysiert er. In der Endabrechnung stand Crutchlow nach 70 gefahrenen Runden mit einer Bestzeit von 1:39.319 Minuten auf dem siebten Platz.

"Es war ein langer Testtag. Es gab viele Dinge, die wir ausprobieren wollten. Wir haben keine neuen Teile getestet, sondern die Arbeit vom Wochenende fortgesetzt, um zu sehen, ob wir uns verbessern können und insgesamt verlief es recht positiv", sagt Crutchlow. Er fuhr am Grand-Prix-Wochenende in Jerez den neuen, verkürzten Honda-Auspuff, den Werkskollege Dani Pedrosa erstmals in Austin ausprobiert hatte.

Neuer Honda-Auspuff: "Mehrheit wird ihn behalten"

Neben Crutchlow testeten ihn am Montag erneut Pedrosa und erstmals Weltmeister Marc Marquez, der positives Feedback gab. Auch der LCR-Honda-Pilot hält fest: "Wir sind zufrieden mit der Arbeit des Teams. Unsere Elektronik-Ingenieure hatten schlaflose Nächte und schufteten auch am Montag unermüdlich weiter." Zwar zeitige der neue Auspuff noch positive wie negative Seiten, aber im Moment sehe so aus, als werde die Mehrheit der Fahrer ihn behalten.

"Es braucht noch Zeit. Die Ingenieure müssen sich das in Japan noch einmal genauer anschauen. Denn im Vergleich zum Wochenende ist mein Gefühl damit nicht besser geworden", erklärt Crutchlow weiter. Noch mache ihn die Neuerung nicht schneller oder langsamer. Dennoch betont er: "Wir sind glücklich, für Honda testen zu dürfen. Das wird mich und die anderen Jungs schneller machen und sich am Ende auszahlen."


Fotos: LCR, MotoGP in Jerez


Neben den Tests für Honda galt es in Jerez auch für Crutchlow, den neuen Vorderreifen von Michelin auszuprobieren. Er soll dank einer härteren Karkasse mehr Stabilität liefen. Michelin griff dafür auf eine Konstruktion aus dem Vorjahr zurück. "Ich hatte damit schon in der vergangenen Saison ein besseres Gefühl", sagt der Brite, "und ich hatte hier ein besseres Gefühl damit als mit dem aktuellen Reifen."

Crutchlow lobt neuen Vorderreifen vor allem bei Hitze

Für ihn ist die neue, alte Konstruktion vor allem deshalb interessant, weil die Hondas auf den härteren Mischungen meist ohnehin besser funktionieren, diese manchmal sogar noch zu weich sind. Ob Crutchlow mit der härteren Karkasse auch öfter den Medium-Reifen nutzen könnte? "Ja und nein", antwortet er. Wir sind auf dem Medium-Reifen gefahren und ich fühlte mich recht wohl, wir waren damit aber am Limit."

"Dann haben wir den harten Reifen aufgezogen", fährt der 31-Jährige fort, "und auch damit bin ich schnell ans Limit gekommen. Aber so ist das. Wenn du etwas Härteres bekommst, pusht du es bis zum Limit und willst dann den nächsten Schritt und so weiter und so weiter." Für ihn und einige andere Fahrer sei die 2016er-Version dennoch besser, "insbesondere bei Streckentemperaturen wie hier". In Jerez lag die Asphalttemperatur am Montag bei 43 Grad.