Jerez: Lorenzo führt enges Spitzenfeld an

Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) markiert auch im zweiten Freien Training die Bestzeit - Im Spitzenfeld herrschen enge Abstände - Sturz von Stefan Bradl

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Freien Training entwickelte sich auf dem Jerez-Kurs in Spanien in den Schlussminuten eine spannende Zeitenjagd. Die meisten Fahrer ließen für den letzten Angriff die weichen Hinterreifen montieren, nachdem im Verlaufe der 45 Minuten bei Asphalttemperaturen von bis zu 46 Grad auch die härtere Mischung ausprobiert worden war. So wie am Vormittag stellte Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) die Bestzeit auf. Der Lokalmatador, nach dem nun auch eine Kurve auf der 4,423 Kilometer langen Strecke benannt ist, drückte die Bestmarke auf 1:39,562 Minuten.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Weltmeister Jorge Lorenzo war am Freitag der schnellste Fahrer in Jerez Zoom

Damit war Lorenzo um zwei Zehntelsekunden schneller als im ersten Freien Training. So wie bei den Wintertestfahrten deutete sich auch am Freitag an, dass Jerez etwas mehr der Yamaha entgegenkommt. Cal Crutchlow klassierte sich mit der Tech-3-Yamaha als Zweiter. Sein Rückstand auf Lorenzo betrug 0,171 Sekunden. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) war ebenfalls mit dem härteren Hinterreifen unterwegs. Seine schnellste Runde brannte der Italiener am Ende mit der weichen Mischung in den Asphalt.

Rossi war um 0,312 Sekunden langsamer als Lorenzo und sortierte sich als Vierter ein. In die Yamaha-Phalanx drang Honda-Pilot Dani Pedrosa als Dritter ein. Der Spanier drehte genau wie Rossi 21 Runden, womit sie die fleißigsten Fahrer des Trainings waren. Rookie Marc Marquez fuhr mit seiner Honda 20 Runden und klassierte sich auf Position fünf. Der Sensationssieger von Austin konnte sich vom Vormittag deutlich steigern und schaffte den Anschluss an die restlichen Topfahrer.


Fotos: MotoGP in Jerez, Freitag


Hinter den Top 5 ging bereits eine größere Lücke auf. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) führte als Sechster das Verfolgerfeld an. Ihm fehlten allerdings schon neun Zehntelsekunden auf die Spitze. Alle weiteren Fahrer lagen mehr als eine Sekunde zurück. Pech hatte Stefan Bradl: Kurz vor Trainingsende stürzte der Deutsche in der schnellen Rechtskurve elf von seiner LCR-Honda. Gebeutelt, aber unverletzt kehrte Bradl an die Box zurück. In der Zeitenliste schien er auf Platz 14 auf.

Stefan Bradl

Stefan Bradl stürzte kurz vor Trainingsende in einer schnellen Rechtskurve Zoom

Durchwachsene Ergebnisse gab es beim Ducati-Team. Rookie Andrea Iannone (Pramac) war auf Platz sieben der schnellste Desmosedici-Fahrer. Dagegen erhielt das Werksteam eine Klatsche. Nicky Hayden und Andrea Dovizioso mussten sich als Zehnter und Elfter den beiden schnellsten CRT-Vertretern geschlagen geben. Ducati-Testfahrer Michele Pirro ist in Jerez mit einer Wildcard und seinem Testteam am Start. Er fährt ein neues Ducati-Chassis und eine neue Motorsteuerung. Mit dieser neuen Ausbaustufe war er einen Tick langsamer als die beiden Werksfahrer mit dem bewährten Material.

Zwei CRT-Fahrer setzten sich vor heimischer Kulisse stark in Szene. Diesmal war es nicht Aleix Espargaro (Aspar), sondern Hector Barbera (Avintia). Barbera konnte erstmals in dieser Saison glänzen. Er setzte sich auf Platz acht fest. Auf Lorenzo fehlten ihm auf dieser winkeligen Strecke nur 1,1 Sekunden. Espargaro klassierte sich direkt dahinter als Neunter. Die weiteren CRT-Fahrer folgten ab Platz 15.

Probleme hatte Danilo Petrucci (Ioda). Schon nach wenigen Minuten ging sein BMW-Motor in einer spektakulären Rauchwolke hoch. Mit der Ersatzmaschine konnte der Italiener schließlich noch einige Runden drehen. Schwierig verlief es auch für Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha). Der Rückstand des Briten betrug zwar nur 1,4 Sekunden, doch im engen Feld bedeutete das Rang 14. Dafür war Smith mit 21 Runden sehr fleißig. Schwierigkeiten gab es auch im Fahrerlager. Mehrmals fiel der Strom aus, weshalb das Training erst mit einigen Minuten Verspätung gestartet werden konnte.