Jenkner: Eigener CRT-Reifen nicht zwingend notwendig

Der Bridgestone-Servicetechniker erklärt, warum ein spezieller CRT-Reifen kein Muss ist und weshalb man mit den Mischungen auch daneben liegen kann

(Motorsport-Total.com) - Das zwischen die MotoGP-Prototypen nur schwer mit den CRT-Motorrädern zu vergleichen sind, wird mit einem Blick in die technischen Daten und die Topspeed-Werte deutlich. Somit sind die Bedürfnisse, die diese beiden Konzepte an die Reifen stellen, ebenfalls unterschiedlich. Dennoch müssen die CRT-Fahrer mit den gleichen Pneus auf die Strecke gehen, wie ihre Kollegen mit den deutlich stärkeren Prototypen.

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Bridgestone kann auf Temperaturschwankungen nicht reagieren

Einige CRT-Piloten haben aus diesem Grund nach einem speziellen Reifen für ihre Motorräder gefragt. Bridgestone hat sich dem Thema angenommen, sieht aber keinen Grund für getrennte Reifen: "Ein eigener CRT-Reifen könnte eine Option sein. Doch im Moment geht es auch so ganz gut", analysiert Servicetechniker Steve Jenkner gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

"Wir haben Anfang der Saison Tests gemacht, bei denen man festgestellt hat, dass die weichen Mischungen für die CRT-Bikes die besseren sind", bemerkt Jenkner. "Wir wollen nach Mugello noch einmal testen und ihnen einen weicheren Reifen zur Verfügung stellen. Wir möchten wissen, wie lange die Reifen halten und lange sie damit schnell sind. Dann werden wir sehen, ob das Sinn macht."


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring, Girls


"Ein weicher Reifen muss aber nicht immer besser sein", stellt er klar. Die Mischungen von Bridgestone standen bei den vergangenen Rennen immer wieder im Fokus. In Assen waren die Pneus der Japaner zu weich. Auf dem Sachsenring war der harte Reifen fürs Rennen nicht weich genug. Diese Problematik geht auf die Vorgaben der Dorna zurück, die weit im voraus über die Mischungen informiert sein möchten.

"Laut Vertrag dürfen wir nur zwei Reifenmischungen bringen. Die Reifen müssen monatelang vorher produziert und verschifft werden. Wenn dann in Assen 40 Grad sind und nicht 20, dann sind trotzdem die Reifen vor Ort, die für 20 Grad produziert wurden", erklärt Jenkner. "Wir haben jedes Mal vier LKWs bei den Rennen. Die Kosten bewegen sich im zweistelligen Millionenbereich. Wir könnten für die doppelte Geldmenge acht LKWs und vier Mischungen zu jedem Rennen bringen. Das kann aber niemand bezahlen."