Jarvis: Rossi-Deal ist ein Segen für die MotoGP

Der Yamaha-Teamchef ist überzeugt, dass die anderen Fahrer und Teams in der MotoGP von Valentino Rossis Verpflichtung profitieren werden

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Rennen in Indy wurde offiziell, dass Valentino Rossi das Experiment Ducati zum Ende der Saison beenden wird und an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, was nicht nur viele Fans überraschte, sondern auch Yamaha-Teamchef Lin Jarvis: "Wir hätten vor drei Monaten nicht gedacht, dass Valentino zu Yamaha zurückkehren würde."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi möchte 2013 mit Yamaha endlich wieder um Siege kämpfen können Zoom

"Valentino ist weltweit gesehen sehr bekannt und populär. Es steht außer Frage, dass er Großartiges für die Marke Yamaha geleistet hat", betont Jarvis, der auch für die Zukunft große Erwartungen hat: "Seine Bekanntheit und Popularität kann Yamaha erneut beflügeln. Zudem ist es für den Sport wichtig, dass wir ihn auf einem konkurrenzfähigen Motorrad sehen. Das ist für die MotoGP sehr wichtig."

Rossi nach wie vor der Publikumsliebling

"Ich denke, dass der Sport im Moment schwere Zeiten durchmacht. Da hilft es nicht, wenn man den beliebtesten Fahrer auf Platz sechs, sieben oder acht wiederfindet. Valentino auf einem wettbewerbsfähigen Motorrad zu sehen - egal, ob es eine Ducati, Honda oder Yamaha ist, das ist unwichtig - wird allen Fahrern und Teams helfen", ist sich der Yamaha-Teamchef sicher.

Lin Jarvis

Lin Jarvis weiß, dass ein erfolgreicher Rossi das MotoGP-Interesse ankurbelt Zoom

Bereits im Juni berichtete Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta, dass er sich sicher sei, Rossi 2013 auf einem wettbewerbsfähigen Motorrad zu sehen. "Auch wenn viele das erstaunlich finden, so kann ich sagen, dass Carmelo keinen Einfluss auf die Verpflichtung hatte", stellt Jarvis klar. "Ich habe nie mit ihm über Rossis Rückkehr zu Yamaha geredet."

Zu jener Zeit schien ein Verbleib bei Ducati wahrscheinlicher. Audi übernahm den italienischen Motorradhersteller und bot Rossi neben deutlich mehr Geld auch die Aussicht auf eine Verbesserung der sportlichen Situation. Der Italiener überlegte lange, entschied sich dann aber doch für Yamaha. Die Leidtragenden waren zweifellos die beiden Tech-3-Piloten, die sich bis dahin große Chancen ausrechneten, ins Yamaha-Werksteam aufzusteigen.

Dovizioso und Crutchlow schauen in die Röhre

"Ich denke, sowohl Cal als auch Andrea fahren dieses Jahr eine beeindruckende Saison. Besonders Andrea hat mit seinen Podestplätzen in diesem Jahr überzeugt. Er leistet tolle Arbeit. Man kann sicher verstehen, dass er mehr als jeder andere enttäuscht ist, nicht die Chance erhalten zu haben, ins Werksteam aufzusteigen", schildert Jarvis, der aber nach wie vor zu Ben Spies hält und dessen Arbeit sehr schätzt.

Cal Crutchlow

Crutchlow macht kein Geheimnis daraus, dass gerne eine Werks-M1 fahren würde Zoom

"Ben hatte bisher eine schreckliche Saison. Er hatte alle Arten von ärgerlichen Zwischenfällen. Bei seinen Heimrennen hatte er Pech, dann musste er gesundheitliche Probleme wegstecken, hat aber auch eigene Fehler gemacht. Er hatte ein sehr hartes Jahr, verfügt aber über reichlich Potenzial", ist sich Jarvis sicher.

"Während der Saison haben wir Cal, Andrea und Ben in Betracht gezogen. Unserer Meinung nach verfügen alle drei Piloten über sehr viel Potenzial", betont er. "Bevor die Gespräche mit Valentino starteten, haben wir bereits mit Cal und Andrea geredet und ihnen gesagt: 'Wir wissen, dass ihr tolle arbeit leistet. Ihr seid ein tolles Team und möchten euch weiterhin bei Yamaha haben. Dennoch ist Ben unser aktueller Werkspilot. Er verfügt über reichlich Potenzial - mehr, als wir momentan sehen können. Wir sind also interessiert, mit Ben weiterzumachen.' Das haben wir ihnen vor fünf oder sechs Wochen gesagt."