Jenkner: "Rossi beweist, dass er am Limit ist"

Steve Jenkner kann bei Valentino Rossi trotz ausbleibender Erfolge auf der Ducati keine gravierenden Motivationsprobleme erkennen

(Motorsport-Total.com) - Hat Valentino Rossi mit dem Ende seines Ducati-Abenteuers vor Augen noch das letzte Quäntchen Motivation, sich auf der GP12 voll ins Zeug zu legen? Diese Frage stellen sich im MotoGP-Fahrerlager viele Experten und auch die Meinungen der Zuschauer auf den Tribünen und vor den Fernsehgeräten gehen bei diesem Thema auseinander.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

In Brünn war für Rossi trotz vollem Einsatz nicht mehr drin als Platz sieben Zoom

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot und heutige Bridgestone-Servicetechniker Steve Jenkner jedenfalls kann bei Rossi keine nachhaltigen Motivationsprobleme erkennen. "Auch ohne die maximale Motivation würde er immer versuchen, das Motorrad bestmöglich abzustimmen. Es gibt vielleicht manchmal Situationen, in denen er nicht so viel gibt, da es nicht um den Sieg geht, aber das ist ganz normal", findet der Gesamtfünfte der 125er-Weltmeisterschaft des Jahres 2002 im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Jenkner räumt allerdings ein, dass Rossi angesichts der bis heute nicht zu ihm passenden Ducati zuweilen etwas mehr Spielraum lässt, als er dies in der Vergangenheit auf der Honda oder Yamaha tat und womöglich auch in Zukunft wieder auf der Yamaha tun wird. "Wenn ein neunfacher Weltmeister um Platz sieben fährt, wird er sich nicht mit solch einer Todesverachtung in den Zweikampf stürzen, wie er es machen würde, wenn es um den Sieg gehen würde", hält der Deutsche fest.


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Brünn


Beim Grand Prix von Tschechien in Brünn am vergangenen Sonntag reichte es für Rossi wieder einmal nur zu Platz sieben. Gegen die Attacke von Stefan Bradl wehrte sich der Italiener im Zweikampf aber nach Kräften und holte sich die verlorengegangene Position kurzzeitig zurück bevor er gegen den LCR-Honda-Piloten schließlich doch kleinbeigeben musste.

Davon, dass sich Rossi bei seinen letzten Einsätzen für Ducati zurücklehnt, will Jenkner nichts wissen. "Er fährt ganz normal Motorrad, versucht das bestmöglich abzustimmen und geht ans Limit. Manchmal fällt er runter und beweist damit, dass er am Limit ist. Mehr gibt das Motorrad mit ihm als Fahrer momentan nicht her", ist der 36-jährige Lichtensteiner überzeugt.