Dovizioso: Ducati ist sehr entschlossen

Andrea Dovizioso geht mit dem Ducati-Deal ein großes Risiko ein, freut sich aber bereits darauf, ein Teil des Desmosedici-Projektes zu sein

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Rennwochenende in Brünn wurde offiziell, was viele schon lange wussten: Andrea Dovizioso wird bei Ducati der Nachfolger von Valentino Rossi. Der Tech-3-Pilot erhielt damit die letzte für 2013 noch verfügbare Werksmaschine, nachdem sich Rossi für Yamaha entschieden hatte. Dovizioso geht damit ein nicht zu kalkulierendes Risiko ein. Bisher war Casey Stoner der einzige Pilot, der mit der Desmosedici wirklich konkurrenzfähig war. Die Liste der gescheiterten Fahrer ist deutlich länger.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso tritt 2013 bei Ducati in die Fußstapfen von Valentino Rossi

"Ich habe mit Garbiele del Torchio (Ducati CEO; Anm. d. Red.) und Filippo Preziosi (Technischer Direktor) geredet, um die Situation besser verstehen zu können. Ich habe sie über die kommenden zwei Jahre befragt. Besonders wichtig war mir, die Zukunft des Projektes zu verstehen. Sie sind sehr entschlossen", stellt "Dovi" klar. "Ich bin wirklich froh, ein Teil dieses Projektes zu sein."

In den vergangenen Wochen wurde viel über die Rolle von Audi geredet. Rossi ließ sich von den Entscheidungsträgern des Automobilherstellers genau über die Ducati-Zukunft aufklären, entschied sich dann aber doch für Yamaha. "Ich habe noch nicht mit Audi reden können. Wir hatten in Indy und Brünn einfach keine Zeit dafür", bemerkt Dovizioso. "Wichtig war mir, dass ich mit den Leuten von Ducati reden konnte. Ich wollte die Vergangenheit verstehen und wissen, was sie für die Zukunft planen. Das hat mir gereicht, die Entscheidung zu treffen."

Über die genauen Strategien bei Ducati möchte der momentane WM-Vierte aber keine Auskunft geben: "Ich möchte noch nicht zu viel über Ducati reden. Im Moment bin ich noch bei Yamaha und es sind noch einige Rennen zu fahren. Ich möchte mit Tech 3 gute Ergebnisse erzielen, weil ich dem Team danken will. Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Ich bin nur ungern lediglich ein Jahr in einem Team. Das ist nicht mein Stil. Doch es ging leider nicht anders", bedauert der Italiener.


Fotos: MotoGP in Brünn


"Ich möchte noch bessere Ergebnisse erzielen. Dritte Plätze reichen mir nicht", stellt Dovizioso klar. "Im Moment kann ich bei Ducati nichts ausrichten. Deswegen muss ich mir aktuell noch nicht allzu viele Gedanken machen. Es ist noch zu zeitig. Wir haben momentan nicht das Tempo, um Rennen zu gewinnen. Doch der Abstand ist nicht so groß."

Angst vor einem Schicksal, wie es Marco Melandri und Valentino Rossi ereilte, hat der Tech-3-Pilot nicht. "Es ist unmöglich, von außen die Situation zu verstehen. Als ich bei Honda war, konnte ich auch nicht ahnen, wie es bei Yamaha läuft", schildert der ehemalige Honda-Werkspilot, der 2013 unbedingt eine Werksmaschine fahren wollte.