Jack Millers Wunsch für Phillip Island: "So wenig trocken wie möglich"

Australiens MotoGP-Pilot Jack Miller weiß, dass er bei normalen Bedingungen kein Land sieht gegen Acosta und Binder - Hoffnung auf Schlechtwetter für Heimrennen

(Motorsport-Total.com) - Für Lokalmatador Jack Miller hat das Wochenendes seines Heimrennens im MotoGP-Kalender, nämlich des Grand Prix von Australien auf Phillip Island, wie aus dem Bilderbuch begonnen. Aus seiner Heimatstadt Townsville im Bundesstaat Queensland, wo er übers Jahr gesehen sowieso nur ganz selten anzutreffen ist, kam Miller bereits am Dienstag nach Phillip Island.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller bittet für sein Heimrennen den Himmel um Unterstützung Zoom

Schon am Dienstag wurde Miller von zahlreichen Fans begrüßt. Das Highlight seiner bisherigen Woche war aber der Donnerstagvormittag. Denn zur Eröffnung des traditionellen Medientages kam Miller alles andere als alleine auf die Insel. Er wurde begleitet von hunderten gleichgesinnter Biker.

Die meisten Teilnehmer der Gruppe am Donnerstag waren Fans. Aber auch Honda-Werkspilot Joan Mir, Ex-MotoGP-Pilot Bradley Smith und nicht zuletzt der fünfmalige 500er-Weltmeister Mick Doohan ließen es sich nicht nehmen, am Motorrad-Korso mit Miller teilzunehmen.

Angesprochen auf Doohan sagt Miller: "Mick ist natürlich eine lebende Legende. Es ist immer toll, Zeit mit ihm zu verbringen. Er feiert ja gerade das 30-jährige Jubiläum seines ersten WM-Titels. Dass er das hier mit uns allen gemeinsam tut, das ist etwas ganz Besonderes. Abgesehen von ihm waren es mindestens noch 500 andere Biker in der Gruppe. Das war schon gewaltig!"

Mick Doohan war in seiner aktiven Karriere in der Motorrad-WM, die von 1989 bis 1999 lief, ausschließlich in der Königsklasse am Start. In diesem Zeitraum hat er sein Heimrennen dreimal gewonnen: 1992, 1995, 1998. Allerdings trug sich lediglich der Sieg im Jahr 1998 auf Phillip Island zu. Die anderen beiden Doohan-Siege im Australien-Grand-Prix kamen in Eastern Creek, ganz in der Nähe von Sydney, zustande.

Warum Miller auf Schlechtwetter hofft

Jack Miller, dessen Karriere in der Motorrad-WM seit 2011 läuft, hat sein Heimrennen bislang einmal gewonnen. Das war 2014 auf Phillip Island in der Moto3-Klasse. Genau wie heute, so saß "Thriller Miller" auch damals auf einer KTM. "Das ist jetzt zehn Jahre her, aber es fühlt sich so an als wäre es erst gestern gewesen", sagt er.

Jack Miller

Was ist für Miller in seinem letzten Heimrennen in KTM-Diensten drin? Zoom

Mit Blick auf das Australien-Wochenende 2024 in der MotoGP-Klasse rechnet sich Miller vor allem dann Chancen aus, wenn das Wetter umschlägt. Gab es bis Donnerstagvormittag strahlenden Sonnenschein, so ist für Freitag mit Regen zu rechnen. Für Samstag ist zwar kein Niederschlag angekündigt, dafür aber mal wieder starker Wind. Laut aktueller Vorhersage sollen die Bedingungen erst am Sonntag wieder so gut sein, dass wie Miller nicht zwingend in den Plan passen.

"Es sieht so aus, dass die Bedingungen zumindest am Freitag und am Samstag knifflig sein werden", sagt Miller und grinst: "Für mich wäre es ohnehin am besten, wenn es so wenig wie möglich Zeit auf trockener Strecke gibt."

"Ich habe das Gefühl", so Miller, "dass wir regelmäßig gut in die Wochenenden starten, uns dann aber mit Fortschritten im Anschluss ans erste Freie Training schwertun. Deshalb kann es nur gut für mich sein, wenn es so wenig trocken wie möglich ist. Hoffen wir mal, dass es ein solides Wochenende wird".

Viel Lob für KTMs "Speerspitze" Pedro Acosta

Ein solides Wochenende hat Miller in seinem zweiten und letzten KTM-Jahr in der MotoGP-Klasse ausgesprochen selten erlebt. Sein bislang bestes Saisonergebnis 2024 ist P5, eingefahren Ende März in Portimao sowohl im Sprint als auch im Grand Prix.

Im Vergleich dazu hat es Teamkollege Brad Binder im bisherigen Saisonverlauf sechsmal in die Top 5 geschafft (Sprints und Grands Prix zusammengerechnet). Und MotoGP-Rookie Pedro Acosta, der im Tech3-Team ebenfalls eine KTM RC16 pilotiert, ist zusammengerechnet sogar zwölfmal in die Top 5 gekommen, achtmal davon sogar in die Top 3.

Jack Miller, Pedro Acosta

An die Ergebnisse von Pedro Acosta kam Miller 2024 bei weitem nicht heran Zoom

"Es ist kein Geheimnis, dass ich meine Schwierigkeiten hatte", sagt Miller über die Saison 2024. "Ebenso wenig, dass diese Jungs (Acosta und Binder; Anm. d. Red.) einen fantastischen Job gemacht haben, indem sie die Probleme umfahren haben und an den Samstagen und Sonntag trotzdem vorne dabei waren."

Speziell im Hinblick auf Acosta und dessen famose erste Saison in der Königsklasse fügt Miller noch hinzu: "Er macht wirklich einen fantastischen Job. Man vergisst schnell, dass er ein Rookie ist. Er fährt wie einer, der schon mehrere Jahre Erfahrung hat. Auch Brad fährt gute Ergebnisse ein, aber [Acosta] ist unsere Speerspitze."

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