Jack Miller erklärt: Deshalb wechselt er von Ducati zu KTM

Jack Miller kennt einige Leute bei KTM sehr gut, was seinen Wechsel begünstigt hat - Dass er von Ducati in der restlichen Saison benachteiligt wird, glaubt er nicht

(Motorsport-Total.com) - Nach fünf Jahren verlässt Jack Miller die Ducati-Familie und kehrt zu KTM zurück. Der Australier hat mit der österreichischen Marke einen MotoGP-Vertrag für 2023/24 unterzeichnet. Miller kehrt zu KTM zurück, denn 2014 wurde er im Moto3-Team von Aki Ajo Vizeweltmeister.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller kennt einige Leute bei KTM sehr gut Zoom

"Ich bin sehr glücklich, dass nun alles erledigt ist und ich zwei weitere Jahre hier sein werde", kommentiert Miller seine Entscheidung. "Ich freue mich auf die Zukunft. Es ist eine tolle Chance für mich. KTM wird eine neue Umgebung für mich sein."

KTM wird seine dritte Station in der MotoGP sein. Dank seiner Moto3-Erfolge erhielt Miller ab 2015 einen Dreijahresvertrag bei Honda. Er fuhr für die Satellitenteams LCR und Marc VDS. Trotz eines Sieges im Regen von Assen führte ihn der Weg nicht ins Honda-Werksteam.

Dann gab Ducati Miller eine Chance. Nach drei Jahren im Pramac-Team wurde er ins Werksteam befördert. "Wir haben gemeinsam tolle Rennen erlebt, Höhen und Tiefen. Ich bin sehr dankbar für alles", sagt er über sein derzeitiges Team, mit dem er noch ein halbes Jahr bestreiten wird.

"Es ist schon etwas seltsam, denn wir haben das nun bekannt gegeben. Ich bin noch das restliche Jahr bei Ducati. Es wird gut werden. Ich habe mit dem Management und mit 'Pecco' gesprochen. Ich habe ihnen erzählt, was passieren wird."

"Ich bin jetzt seit fünf Jahren bei Ducati und es waren tolle Erfahrungen. Ich wollte schon immer das Ducati Rot tragen. Dass ich sie nun verlassen werde, ist natürlich emotional. Aber es warten noch tolle Aufgaben auf uns. Es sind noch elf Rennen zu fahren."

Miller von Ducati-Unterstützung überzeugt

Aber wie wird sich das auf die weitere Zusammenarbeit auswirken? Wird Miller die volle Unterstützung von Ducati erhalten? Oder wird es einen Zeitpunkt geben, in dem er nicht mehr neue Entwicklungen erhält und keinen Einblick in die Daten für das nächste Jahr haben wird?

"Ich glaube nicht. Ducati ist diesbezüglich sehr geradlinig. Man muss sich nur die Unterstützung der Satellitenteams ansehen. Wenn Gigi [Dall'Igna] weiß, dass man alles gibt, dann wird er dir alles geben. Deswegen bin ich sicher, dass sie mich bis Jahresende unterstützen werden."

Jack Miller

Nach fünf Jahren wird sich Jack Miller von Ducati verabschieden Zoom

Alte und gute Bekannte bei KTM

Schon seit Wochen war klar, dass Miller seinen Platz im Werksteam für Enea Bastianini oder Jorge Martin räumen wird müssen. Das Ducati-Management hat ihm eine Rückkehr ins Pramac-Team für deutlich weniger Gehalt angeboten.

Diesen "Rückschritt" wollte der 27-Jährige aber nicht annehmen. KTM war für ihn attraktiver. Einerseits kennt er die Motorsportabteilung aus seiner Moto3-Zeit. Ajo ist seither auch sein Manager geblieben.

Außerdem hat KTM im Vorjahr Fabiano Sterlacchini von Ducati verpflichtet und als neuen technischen Leiter installiert. Seit diesem Jahr ist Francesco Guidotti neuer Teammanager. Miller und Guidotti kennen sich aus ihrer Zeit im Pramac-Team bestens.

Francesco Guidotti

Seit diesem Jahr ist Francesco Guidotti neuer KTM-Teammanager Zoom

"Man muss kein Gedankenleser sein, dass ich dort gute Beziehungen habe", spricht Miller seine guten Bekannten bei KTM an. "Ich habe aber mit allen Marken, mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe, gute Verhältnisse. Ich glaube nicht, dass viele Leute schlecht über mich sprechen."

"Natürlich war meine Entscheidung auch davon inspiriert, dass ich weiß wie dort die Struktur funktioniert und wie sie arbeiten. Dass nun Francesco dort ist, war ein weiterer Faktor in diese Richtung. Ich habe meine Optionen abgewogen."

"Viele Dinge haben dafür gesprochen, weshalb es für mich der richtige Weg ist. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel geben kann. Ich freue mich nun auf ein anderes Projekt, an dem viele hungrige Leute arbeiten."

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