Istanbul: Hofmann setzt das Highlight der Deutschen

(Motorsport-Total.com/sid) - Seinen ganz persönlichen Triumph über Superstar Valentino Rossi konnte Alex Hofmann kaum fassen: "Das passiert mir zum ersten Mal in meiner Karriere, dass ich ihn abbügele", sagte der 26 Jahre Ducati-Pilot aus Bochum nach dem dritten Lauf zur Motorrad-WM in Istanbul. Dass er nur Neunter im Rennen der MotoGP-Klasse wurde und der siebenmalige Weltmeister Rossi wegen Reifenproblemen auf dem zehnten Platz hinter ihm ins Ziel kam, störte Hofmann "herzlich wenig".

© Pramac D'Antin

Alex Hofmann roch heute sogar erstmals ein bisschen am Podium...

Pech hatte Sandro Cortese: Im der 125er-Klasse lag der 17 Jahre alte Aprilia-Pilot aus Berkheim nach einem sensationellen siebenten Rang in Jerez erneut auf Top-10-Kurs, stürzte dann aber wegen eines technischen Defekts, den Teamchef Daniel Epp als "peinlichen Motorfehler" einstufte. Cortese blieb unverletzt.#w1#

Heidolf zum dritten Mal in den Punkten

Eine erstaunliche Konstanz legt derweil Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal/Aprilia) an den Tag: Nach Rang 15 zum Auftakt in Katar und Platz zehn in Jerez punktete der Sachse auch in der Türkei als 13. und ist damit einer von nur sechs Fahrern in der Viertelliterklasse, die in allen drei Rennen Zähler einfahren konnten. Einen Achtungserfolg verbuchte der 15 Jahre Tobias Siegert (Nürnberg/Aprilia), der mit einer Wildcard sein WM-Debüt gab und bei den 125ern das Ziel erreichte - wenn auch nur als 27. und damit Letzter.

Einen italienischen Festtag verhinderte ausgerechnet Rossi, der mit 51 Punkten auch die Führung in der WM-Wertung an den siegreichen Australier Casey Stoner (Ducati/61) verlor. Zuvor hatte es in den kleinen Klassen italienische Überraschungserfolge gegeben. Bei den 125ern erkämpfte Simone Corsi (Aprilia) beim 64. Karrierestart den ersten WM-Sieg, nachdem er zuvor nur ein Mal überhaupt aufs Podium gefahren war. Der Ungar Gabor Talmacsi (Aprilia/56) führt das Klassement nach wie vor an, obwohl er sich in Istanbul mit Rang fünf begnügen musste.

In der Viertelliterklasse verwies Andrea Dovizioso (Honda) den spanischen Titelverteidiger Jorge Lorenzo auf Rang zwei und fügte dem Aprilia-Piloten die erste Saison-Niederlage zu. Lorenzo führt mit 70 Punkten die WM-Wertung aber weiter deutlich an, Dovizioso (52) ist nun Zweiter.

Wäre sogar das Podium drin gewesen?

Hofmann ärgerte sich trotz seiner ersten Top-10-Platzierung des Jahres über einen Sturz am Morgen im Training: "Dadurch war ich nicht fit genug, die Podiumsplätze anzugreifen, obwohl das ansonsten heute möglich gewesen wäre", meinte er.

Bei Cortese regierte nach Rang zehn im Training und einem erneut ordentlichen Rennen der Frust über seine Maschine: "Das Motorrad ist mir richtig auseinandergeflogen", meinte der Schwabe mit italienischen Wurzeln. "Aber mir geht s zum Glück gut." Heidolf war dagegen rundum zufrieden: "Nun haben wir schon wieder drei Punkte im Sack. Das ist erfreulich."