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"Ich hatte keine andere Wahl" - Jack Millers Reifenpoker geht nicht auf
Beim Neustart in Spielberg verwendet Jack Miller den weichen Vorderreifen - Laut Sieger Andrea Dovizioso war das "eine sehr schlechte Entscheidung"
(Motorsport-Total.com) - Jack Miller (Pramac-Ducati) holte sich beim Grand Prix von Österreich in Spielberg sein erstes Podium der laufenden Saison. Der Australier duellierte sich in der letzten Runde mit Suzuki-Pilot Joan Mir und zog knapp den Kürzeren. Platz drei sorgte nach dem enttäuschenden Rennen in Brünn vor einer Woche dennoch für Erleichterung.

© Motorsport Images
Jack Miller führte das Rennen einige Runden lang an, kämpfte dann aber mit dem weichen Vorderreifen Zoom
"Ich machte in der letzten Runde einen kleinen Fehler und dachte, dass Joan näher dran ist als er tatsächlich war", berichtet Miller. "Ich machte in der vorletzten Kurve die Tür zu. Als ich von der Linie kam, wurde die Maschine unruhig und ich konnte nicht richtig einlenken. Ich gratuliere ihm zum ersten Podium."
Miller gab sich mit Platz drei zufrieden und verzichtete auf eine riskante Aktion in der letzten Kurve. Dem Team und Ducati ist er sehr dankbar für die harte Arbeit nach dem Tschechien-Grand-Prix, bei dem Miller nur Neunter wurde. "Ich hätte sie gern mit einem Doppelerfolg belohnt", bemerkt er.
Großer Respekt vor Andrea Doviziosos Leistung
"Massive Gratulation an Dovi. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist mit den ganzen Dingen, die passiert sind. Es zeigt, dass er ein echter Gentleman und gleichzeitig ein echter Champion ist", kommentiert Miller den Sieg des Vize-Weltmeisters.

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Jack Miller und Andrea Dovizioso werden 2021 nicht Teamkollegen sein Zoom
Nach dem Neustart führte Miller das Rennen einige Runden lang an. Erneut kam er gut von der Linie weg, doch in Kurve 1 ging er sehr aggressiv zu Werke. "Der zweite Start war etwas riskant. Ich bremste ziemlich tief in die Kurve und kam weit heraus. Ich genoss die Rennen und hatte meinen Spaß", bemerkt er.
Der Abbruch zuvor hatte für Irritation gesorgt. "Ich dachte, Dovi hat ein technisches Problem. Er saß aufrecht auf dem Motorrad und hob seinen Arm. Er verließ aber nicht die Ideallinie. Ich wunderte mich. Ich bekam keine Nachricht im Cockpit und dachte mir, 'warum geht er nicht aus dem Weg? Was treibt er hier?'", erinnert sich Miller.
"Dann sah ich auf der Zielgeraden die roten Flaggen und erkannte, dass es einen Unfall gegeben haben muss. Ich kam nach Kurve 1 über die Kuppe und sah es. Es ist nie schön, wenn Fahrer an dieser Stelle stürzen", so Miller.
Nur noch weiche und harte Vorderreifen übrig
Beim Neustart setzte Miller auf den weichen Vorderreifen. "Ich hatte keine andere Wahl und musste den weichen Reifen verwenden", rechtfertigt er die Entscheidung. Es war kein neuer Medium-Reifen mehr übrig. "Ich hatte die Wahl zwischen dem harten und dem weichen Reifen. Den harten Reifen hatte ich gar nicht verwendet. Mit dem weichen war ich immerhin ein paar Runden gefahren."

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Jack Miller ist nach vier Rennen WM-Siebter Zoom
"Im Qualifying war ich sechs Runden mit dem Reifen gefahren. 'Sechs oder 20 Runden?', überlegte ich. Vielleicht bekommen wir es hin, dachte ich mir", kommentiert er die Situation zwischen den Rennen. "Es funktionierte nicht wirklich. Ich muss in der Zukunft daran arbeiten", bemerkt er mit einem Blick auf sein Reifen-Management.
Sieger Andrea Dovizioso kann Reifenwahl nicht nachvollziehen
"Der Vorderreifen wurde heiß und sprang ein bisschen herum. Ich versuchte, die Situation so gut es geht zu retten", berichtet Miller. Markenkollege und Sieger Andrea Dovizioso reagierte irritiert, als er mitbekam, dass Miller den weichen Vorderreifen eingesetzt hatte.
"Ich wusste nicht, dass er den weichen Reifen verwendet, denke aber, dass er eine sehr schlechte Entscheidung getroffen hat. Der Vorderreifen funktionierte sehr gut und baute nicht ab. Ich denke also nicht, dass es eine sehr gute Idee war", kommentiert Dovizioso und lässt Millers Ausrede nicht gelten: "Man könnte mit diesem Medium-Reifen zwei Rennen fahren."


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