Honda testet am Montag komplett neue RC213V

Honda hat das Chassis und den Motor der RC313V komplett überarbeitet und wird dieses neue Modell am Montag in Mugello testen - Chattering soll ausgemerzt werden

(Motorsport-Total.com) - Für Honda wird der Testtag am Montag nach dem Mugello-Grand-Prix sehr wichtig. Derzeit befindet sich eine komplett neue Version der RC213V von Japan auf dem Weg nach Italien und wird am Samstag ankommen. Für Dani Pedrosa und Casey Stoner wird am Montag je ein Modell zur Verfügung stehen. Mit dieser weiterentwickelten Maschine will Honda die lästigen Chattering-Probleme ausmerzen. Der Motor wurde ebenfalls im Detail verbessert und soll mehr Power aber auch Fahrbarkeit bieten. Dieses Motorrad wurde in Japan bereits getestet, aber die Ingenieure können nicht sagen, ob es ein Schritt nach vorne ist.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa, Casey Stoner

Am Montag werden Casey Stoner und Dani Pedrosa ein neues Modell testen

Der Grund dafür ist einfach: Die Testfahrer können das Bike nicht so am Limit bewegen, wie Pedrosa und Stoner. Selbst bei den Kundenfahrern Alvaro Bautista und Stefan Bradl treten die Chattering-Probleme nicht so stark auf, weil sie nicht so schnell sind. Auch wenn die Unterschiede im Zehntelbereich zu finden sind, ist das ausschlaggebend. "Wir testen am Montag ein komplett neues Motorrad", sagt HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto. "Dani und Casey werden je ein Bike haben."

"Es ist eine komplett neue Version. Es ist im Prinzip der Prototyp für die kommende Saison. Am Wochenende haben wir keine Zeit dafür, aber am Montag werden wir sie testen. Sie sieht sehr ähnlich aus, aber es gibt viele Veränderungen. Wir wissen nicht, ob es das Chattering lösen wird, weil in Japan ist es sehr schwierig überhaupt Chattering zu haben." Testfahrer Kousuke Akiyoshi ist mit dem neuen Modell in Suzuka, Motegi und Sugo gefahren. Bei seinen MotoGP-Einsätzen im Vorjahr war aber klar ersichtlich, dass er weit vom Tempo der Stammfahrer entfernt ist.


Fotos: Honda, MotoGP auf dem Sachsenring


Deshalb werden die Testfahrer, so wie auch Franco Battaini bei Ducati, in erster Linie dafür eingesetzt, um Dauerläufe zu absolvieren und die Zuverlässigkeit zu testen. "Bevor nicht Dani und Casey das Motorrad getestet haben, sind wir uns nicht sicher, ob wir damit Chattering lösen können", meint Nakamoto. "Vielleicht hilft es beim Chattering oder beim Handling. Um das Chattering zu lösen, haben wir Performance in der Kurve eingebüßt."

Sollte der Test erfolgreich sein, dann steht noch nicht fest, ob man beim nächsten Rennen in Laguna Seca beide Fahrer mit dem neuen Motorrad ausrüsten kann. "Laguna könnte schwierig sein, aber wir werden es versuchen. Wenn beide Fahrer zufrieden sind und das Motorrad wollen, dann bin ich zufrieden", so der Japaner. "Ich werde später darüber nachdenken. Zuerst müssen wir schauen, ob das Motorrad die richtige Richtung ist." Bereits in Assen probierten die beiden Werksfahrer ein umgebautes Chassis aus, aber Stoner hielt es für den falschen Weg.

Auch den Motor hat Honda überarbeitet. Im Vergleich zur Yamaha ist das Triebwerk viel aggressiver und läuft nicht ganz so rund. Diese Thematik ist man nun angegangen. "Es ist ein neuer Motor", bestätigt Nakamoto. "Die Power ist etwas besser und ich hoffe auch die Fahrbarkeit. Dieser Bereich ist aber auch zwischen den Test- und den Stammfahrern ein Unterschied, weil die Drehzahlen anders sind. Es ist eine Evolution des diesjährigen Motors."

Honda musste aufgrund der neuen Reifen mit diesem Chassis reagieren: "Die neuen Vorderreifen haben eine weichere Konstruktion und sind weniger steif. Wenn die Fahrer pushen, dann gibt er nach. Deshalb mussten wir ein neues Chassis bauen", bestätigt Nakamoto. Ob Honda am Montag mit Öhlins-Dämpfern oder mit der eigenen Showa-Marke fahren wird, ließ der Japaner offen.