Honda: Problembehafteter Tag in Assen

Casey Stoner steht als Dritter in Startreihe eins, nachdem er genau wie Andrea Dovizioso und Hiroshi Aoyama im Freien Training gestürzt war

(Motorsport-Total.com) - Der Freitag in Assen ließ sich für das Honda-Werksteam denkbar schlecht an. Nach weniger als 15 der 90 Minuten des verlängerten Freien Trainings lagen bereits alle drei Piloten - Casey Stoner, Andrea Dovizioso und Hiroshi Aoyama - nach individuellen Stürzen auf dem Boden. Ernsthaft verletzt hat sich glücklicherweise keiner der drei Fahrer.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner war im Assen-Qualifying einmal mehr schnellster HRC-Pilot

Der Abgang Stoners, der in Kurve neun per Highsider von seiner RC212V abstieg, war am spektakulärsten anzusehen. "Danach war es um mein Vertrauen in das Bike nicht mehr zum Besten bestellt", gesteht der Australier, der im nachmittäglichen Qualifying auf Platz drei und damit immerhin noch in die erste Startreihe fuhr.

"Im Qualifying lief es ganz gut, mit unserer Geschwindigkeit im Renntrimm bin ich allerdings noch nicht zufrieden", sagt Stoner und fügt an: "Daran müssen wir morgen im Warmup noch erheblich arbeiten." Der Australier beklagte am Freitag vor allem mangelnden Grip in Linkskurven, hervorgerufen durch die Tatsache, dass die Reifen nur sehr schwer auf Temperatur zu bekommen waren. "Das Hinterrad bereitet uns ebenfalls noch Sorgen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir bis zum Rennen noch einiges verbessern können", so der WM-Leader.

Dovizioso mit identischem Sturz wie Stoner

Teamkollege Dovizioso, der am Vormittag unmittelbar nach Stoner ebenfalls per Highsider in derselben Kurve zu Fall gekommen war, startet am Samstag von Position fünf. "Nach den Ereignissen von heute Morgen ist ein Platz in der zweiten Reihe mit fünf Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze nicht so schlecht", sagt der Italiener, dessen Sturz im Freien Training eigener Aussage zufolge auf einen "nicht einsehbaren feuchten Fleck" zurückzuführen war.

"Ich bin ziemlich hart aufgeschlagen. Abgesehen von ein paar Schmerzen im Rücken und im Genick geht es mir aber glücklicherweise gut", versichert Dovizioso nach seinem ersten heftigen Absteiger nach längerer Zeit und ergänzt: "Die Lederkombi und die Stiefel haben ganz klar ihren Dienst getan."


Fotos: Honda, MotoGP in Assen


Nachdem er aufgrund des Crashs am Vormittag 45 Minuten Trainingszeit verloren hat, hofft der aktuelle WM-Dritte für Samstag auf "ein trockenes Warmup, um noch ein paar Veränderungen am Motorrad vornehmen zu können". Als größte Herausforderung sieht Dovizioso ähnlich wie Teamkollege Stoner den Umstand, "die Reifen bei diesen schwierigen Bedingungen auf Temperatur zu bringen".

Rückenschmerzen bei Aoyama

Aoyama, der an diesem Wochenende anstelle des verletzten Dani Pedrosa auf der dritten Werks-Honda sitzt, erwischte es im morgendlichen Freien Training ebenfalls. Der Japaner stürzte in Kurve 13 und damit genau wie seine beiden Teamkollegen ebenso in einer Linkskurve. "Das war bisher kein einfaches Wochenende für mich", gesteht Aoyama, dem die Streichung des zweiten Donnerstagstrainings schwer zu schaffen machte.

"Ich hatte bisher kaum Zeit, um am Setup zu arbeiten", führt der Pedrosa-Ersatz aus. "Als ich Casey und Andrea in einer Linkskurve haben stürzen sehen, habe ich sofort Vorsicht walten lassen. Nur wenige Kurven später bin ich allerdings selbst völlig überraschend gestürzt." Genau wie Dovizioso schlug Aoyama bei seinem Sturz hart mit dem Rücken auf. Eine Spritze in der Clinica-Mobile tat den Schmerzen "kaum Abbruch", wie er sagt. Bis zum Rennen hofft der Japaner, der sich als Elfter qualifizieren konnte, etwas Ruhe zu finden.