• 04.09.2011 08:52

  • von Lennart Schmid

Hayden über Todesfälle: "Das ist der höchste Preis"

Ein Jahr nach Shoya Tomizawas Tod in Misano sprechen Nicky Hayden und Colin Edwards über die tödliche Gefahr im Motorradrennsport

(Motorsport-Total.com) - Vor genau einem Jahr wurde die Motorsportwelt schmerzlich daran erinnert, wie gefährlich der Motorradrennsport ist. Shoya Tomizawa stürzte beim Moto2-Grand-Prix in Misano in der zwölften Runde und wurde anschließend von Scott Redding und Alex de Angelis, die dem über den Asphalt rutschenden Japaner nicht mehr ausweichen konnten, erfasst. Wenig später erlag Tomizawa seinen schweren Verletzungen. Er wurde 19 Jahre alt.

Titel-Bild zur News: Shouya Tomizawa

Shoya Tomizawa hat das allererste Moto2-Rennen der Geschichte gewonnen

Tomizawas Crash war der erste tödliche Unfall im Grand-Prix-Sport seit Daijro Katos Sturz in Suzuka 2003. Nur wenige Tage vor dem schwarzen Sonntag von Misano kam in Indianapolis ein Nachwuchspiloten ums Leben. Der 13 Jahre alte Peter Lenz war in der Aufwärmrunde eines Rahmenrennens gestürzt und wie Tomizawa von einem nachfolgenden Piloten überfahren worden.

Am vergangenen Wochenende starb der 18 Jahre alte Ben Gautrey beim Superstock-600-Rennen im Rahmen der Britischen Superbike-Meisterschaft in Cadwell Park. Der Kawasaki-Pilot wurde in der ersten Runde in einen Massencrash verwickelt, den die anderen Fahrer unverletzt überstanden. Gautrey wurde per Helikopter in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert, wo er seinen schweren Kopf- und Brust-Verletzungen erlag.

"Das ist offensichtlich der höchste Preis", den Motorradrennfahrer zu bezahlen haben, meint Nicky Hayden. "Das kann in unserem Sport passieren, so wie es generell im Leben passieren kann. Man kann nicht in einer Schutzhülle leben. Wir wissen, dass das der Preis im Motorsport ist, und dafür, das zu tun, was man liebt. Aber es ist bedauerlich, wenn es passiert."

Colin Edwards kannte Tomizawa zwar nicht besonders gut, stand aber dem jungen Lenz und dessen Familie sehr nahe. "Peter war mein Protege, wenn man das so sagen kann. Ich hatte einen engen Draht zu ihm und seinem Vater. Wir hatten eine ziemlich gute Beziehung", erinnert sich Edwards. Lenz' Tod ging dem 37 Jahre alten Routinier ziemlich nahe. "Dadurch, dass er so jung war, war es umso herzzerbrechender."

Für sich persönlich zieht Hayden aus den tragischen Todesfällen in seinem Sport folgendes Fazit: "Man muss aus jedem Tag das Beste machen. Wenn deine Zeit gekommen ist, ist deine Zeit gekommen. Genieße also jeden Tag und mach' das Beste draus."