Hayden: "Habe nur ans Podium gedacht"

Nicky Hayden kämpfte in Mugello in den letzten Runden um das Podium und wurde Siebter - Kein Groll gegen Stefan Bradl wegen dem harten Überholmanöver

(Motorsport-Total.com) - Nicky Hayden mischte beim wichtigen Heimrennen von Ducati in Mugello in der Anfangsphase in der Spitzengruppe mit. Dann verlor er den Anschluss, um ihn in der Schlussphase wiederzufinden. Der Weltmeister von 2006 lieferte sich ein enges Duell mit Rookie Stefan Bradl (LCR-Honda), das er jedoch verlor. Ins Ziel kam Hayden schließlich hinter seinem Teamkollegen Valentino Rossi, der nur als Zehnter gestartet war. Mit Platz sieben war Hayden nicht restlos glücklich, weil mehr möglich gewesen wäre.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden wollte auf das Podium und wurde schließlich Siebter

"Das Warmup war sehr gut. Ich startete das Training mit einem gebrauchten Reifen und arbeitet für die Renndistanz", rekapituliert Hayden den Sonntag. "Ich war zuversichtlich, denn ich konnte konstant Runden in 1:48 Minuten fahren. Anschließend sah Bridgestone, dass der Reifen Blasen bildete. Sie wollten, dass ich den extra-harten Reifen verwende, aber wir sind damit nicht gefahren. Wir änderten nach den Vorgaben den Reifendruck. Das war vielleicht für den Grip etwas schlechter, aber das Motorrad hat ganz gut gearbeitet."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Mugello


"Es war ein ordentliches Rennen", fasst er zusammen. "Als die Spitzengruppe nach der Anfangsphase wegfuhr, probierte ich es zu hart und der Hinterreifen drehte stark durch. Ich spielte mit den Mappings und fand ein gutes. Damit fand ich wieder Traktion und konnte die Lücke schließen. In den letzten sieben Runden konnte ich sehen, wie ich sie langsam einholte. Ich sah eine Chance auf das Podium."

Anschließend gab es in der letzten Runde ein enges Duell mit dem MotoGP-Rookie. "Als ich Bradl überholte, dachte ich nicht daran, meine Position zu verteidigen. Ich wollte an 'Dovis' Hinterrad. Ich dachte daran, dass ich hier in Italien mit der Ducati auf das Podium kommen könnte. Das wäre fantastisch gewesen. Am Ende Siebter zu werden, ist hart zu nehmen. Das Team und wir alle verdienen viel mehr." Dennoch gibt es einen positiven Aspekt: "Der Abstand zur Spitze war in dieser Saison noch nie so klein", streicht Hayden die zwölf Sekunden zu Lorenzo hervor.

Hayden: "Das ist Racing"

Da an der Spitze die Luft draußen war, elektrisierte in der letzten Runde das Duell um Platz drei. "Ich holte sie immer mehr ein. Es wäre gut gewesen, wenn ich schon eine Runde früher dran gewesen wäre, um zu sehen, wo ich möglicherweise schneller bin. Ich hatte keine Zeit um ihn zu studieren", spricht Hayden das Duell mit Bradl an. "In Kurve vier hätte ich die Türe nicht offen lassen sollen."

"Ich hätte auch Bradl von der Linie drängen können, aber ich wollte nicht Vierter werden, sondern dachte an das Podium. Wenn ich etwas anders machen hätte können, dann hätte ich schon viel früher auf ein anderes Motor-Mapping wechseln sollen. In den ersten sieben, acht Runden habe ich den Hinterreifen stark belastet", seufzt der Ducati-Pilot.

Stefan Bradl, Nicky Hayden

Stefan Bradl und Nicky Hayden lieferten sich in der Schlussphase ein enges Duell Zoom

Mit Bradl gibt es aber keine Unstimmigkeiten. "Er ist nach dem Rennen zu mir gekommen und wollte meine Hand schütteln. Ich wollte aber nicht. Ich meine, es war die letzte Runde und er ist ein gutes Manöver gefahren. Er war innen. Im Rennen fühlt sich das anders an als es im Fernsehen aussieht. Vielleicht hätte er ohne mich die Linie auch nicht halten können, weil er wirklich sehr spät gebremst hat. Es war die letzte Runde und es ist Racing."

Durch dieses Manöver fiel Hayden auch noch hinter Rossi zurück. "Valentino lässt nicht zu, dass ihn irgendwer schlägt, speziell ich nicht. Ich habe in der Anfangsphase meine Reifen stärker rangenommen, während er langsamer gestartet ist. Valentino wird normalerweise nicht von seinem Teamkollegen geschlagen. Er tut alles dafür, dass er von niemandem geschlagen wird, speziell von mir nicht. Ich wusste, dass er kam. Ihn ihn Mugello zu schlagen, wäre schön gewesen. Daran dachte ich aber nicht, denn ich wollte nur aufs Podium."

Ducati macht Fortschritte

Ducati war beim Heimspiel nahe am Podium dran, aber es wurden die Plätze fünf und sieben. Dennoch erkennt Hayden Fortschritte. "Unser Motorrad war hier recht gut. Die Kurven sechs und sieben waren mein Schwachpunkt. Wir kennen diese Strecke zwar sehr gut, aber das Motorrad hat sich verbessert. Morgen testen wir und dann kommen meine beiden Heimrennen. Sie sind sehr wichtig. Wir haben noch nicht alle Probleme gelöst, aber wir arbeiten in die richtige Richtung. Ich sehe es positiv."

"Silverstone war ein leichteres Rennen. Dort fühlte ich mich von Beginn an wohl, aber hier sagte ich meiner Crew schon nach der Besichtigungsrunde, dass sie den Reifendruck wieder ändern sollen. Jeder kennt Mugello. Natürlich ist es unsere Teststrecke und hat uns im ersten Training geholfen einige Dinge zu verstehen. Ich glaube aber wirklich, dass sich das Motorrad verbessert."


Fotos: MotoGP in Mugello, Girls


Da seine Zukunft ungewiss ist, kommen nun mit Laguna Seca und Indianapolis zwei wichtige Rennen. "Ich hoffe, dass das unser Level für den Rest der Saison ist. Leider habe ich nichts vorzuweisen, denn es ist nur ein siebter Platz. Das Qualifying war gut und im Warmup bin ich mit gebrauchten Reifen sehr schnell gewesen. Auf diesem Level ist es schwierig. Man findet keine halbe Sekunde beim Motorrad. Ich hoffe, dass das unser Level ist."

"Morgen müssen wir weiterarbeiten. Hoffentlich hole ich in Laguna - einer Strecke, die ich sehr mag - ein Resultat, das wir verdienen." Der Test am Montag ist für Ducati wichtig. "Am Donnerstag haben wir ein wenig darüber gesprochen. Wir werden an der Fahrbarkeit arbeiten, aber keine großen Sachen probieren. Ich glaube, wir können die Sachen in Laguna verwenden. Soweit ich verstanden habe, können sie den aktuellen Motor modifizieren. Ich wäre aber auch für einen komplett neuen Motor bereit", so Hayden.