Hayden: "Es wird nicht einfach"

Auch vor seiner fünften Saison bei Ducati steht Nicky Hayden vor viel Arbeit - Die Top 6 hält der US-Amerikaner in Katar für realistisch

(Motorsport-Total.com) - Nicky Hayden startet an diesem Wochenende in Katar in seine fünfte Saison mit Ducati. An seine Erfolge bei Honda konnte der Weltmeister von 2006 bisher nicht anschließen. Drei Podestplätze in vier Jahren sind eine magere Ausbeute. Auch die Vorzeichen vor dem diesjährigen Saisonstart sind nicht rosig. "Es war kein einfacher Winter. Wir hatten beim ersten Sepang-Test große Probleme. Unser Tempo war schrecklich. Seitdem haben wir uns verbessert. Beim zweiten Sepang-Test haben wir die Balance verbessert. Es fühlte sich besser und konstanter an. Jerez war kein guter Gratmesser, weil das Wetter so schlecht war. Wir hatten nur wenig Zeit auf trockener Strecke."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nach einem schwieirgen Winter ist Nicky Hayden für Katar zuversichtlich Zoom

"Wir wissen, dass es nicht einfach wird. Das Level ist momentan sehr hoch. Wir können über Nacht durch ein paar Klicks nicht eine Sekunde aufholen. Wir müssen hart arbeiten und haben noch viel Arbeit vor uns." An der Desmosedici wurde im Winter hauptsächlich an der Gewichtsverteilung und der Elektronik gearbeitet. Diese Bikes mit einem neuen Tank stehen Hayden in Katar zur Verfügung. "Die Motorräder entsprechen der letzten Spezifikation. Es ist natürlich eine Hilfe, wenn man zwei Motorräder der gleichen Spezifikation an einem Rennwochenende zur Verfügung hat."

"Es ist schön, wenn man etwas ausprobieren will. Natürlich kommt es auch auf das Wetter an, denn wenn man das Motorrad wechseln muss und sie entsprechen zwei unterschiedlichen Spezifikationen, dann ist man in Problemen", erläutert Hayden. Sein Handgelenk, das Anfang März operiert wurde, ist mittlerweile in Ordnung. "Es fühlt sich okay an. Ich werde es dann auf dem Motorrad sehen, aber es fühlt sich fast zu 100 Prozent perfekt an."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP-Tests in Jerez


Mit welchen Erwartungen geht Hayden in die Saison? Derzeit geht niemand von Ducati-Siegen unter normalen Umständen aus. "Ich glaube, dass wir konkurrenzfähig sein können. Die erste Gruppe ist natürlich weit weg, aber diese Strecke ist für unser Bike sehr gut. Mir gefällt auch die Strecke und ich sehe keinen Grund, warum wir nicht konkurrenzfähig sein können. Im Vorjahr wurde ich Sechster in der zweiten Gruppe. Es war kein Desaster. Wenn uns diesmal etwas ähnliches gelingt, dann wäre es ein guter Start."

Und wie realistisch sind die Top 6, wenn man auch die Kundenfahrer von Honda und Yamaha berücksichtigt? "Ich hoffe es. Der Beginn wird natürlich nicht einfach, aber wir sind vorbereitet. Es kann im Rennsport immer alles passieren. Es ist anders als Testfahrten. Wir müssen noch viel arbeiten, aber wir wissen, dass wir konkurrenzfähig sein können", zeigt sich Hayden optimistisch. Zudem ist er auch glücklich, dass ein Vertrag verlängert wurde. "Ich blicke optimistisch in die Zukunft und freue mich auf ein weiteres Jahr bei Ducati. Ich bin froh, in diesem tollen Team weiterzumachen."

Änderungen im Management positiv

Seit der Übernahme von Ducati durch Audi hat sich in erster Linie im Management viel verändert. Mit konstanter Entwicklung soll die Lücke zur Spitze geschlossen werden. Es wird auch an einem neuen Chassis gearbeitet, der Motor soll auch leichter werden, denn das aktuelle Triebwerk wurde noch als tragendes Element entwickelt. "Es gab personell Änderungen. Doch beim Motorrad gab es keine großen Änderungen", merkt Hayden an.

Nicky Hayden

Nicky Hayden arbeitet unermüdlich an der Verbesserung der Desmosedici Zoom

Im Hintergrund wird gearbeitet, doch an die Strecke wurden noch keine großen Neuheiten gebracht. "Man kann auf diesem hohen Level nicht alles auf einmal ändern. Eine Änderung macht andererseits auch nicht so viel aus. Man muss eine passende Kombination aus Fahrer, Motorrad, Elektronik und allen anderen Dingen hinbekommen", erläutert Hayden den schwierigen Prozess. "Wir dürfen keine Zeit verschwenden, um eine halbe Zehntelsekunde aufzuholen."

"In meiner Garage ist alles gleich, es hat sich nichts verändert. Natürlich ist das Management anders und ich habe einen neuen Teamkollegen. Auch andere Kleinigkeiten haben sich verändert. Ducati ist immer noch Ducati. Ducati hat in der Vergangenheit schon konkurrenzfähige Motorräder gebaut. Sie haben eine Meisterschaft und einige Rennen gewonnen. Ich habe keine Zweifel daran, dass sie das wiederholen können."