Hayden: "Eines der besseren Qualifyings"

Nicky Hayden vermisst das Gefühl für das Vorderrad seiner Ducati - Startplatz sechs in Deutschland ordnet der Ex-Weltmeister realistisch ein

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden zog für den Grand Prix auf dem Sachsenring den sechsten Startplatz in der zweiten Reihe an Land. Mit dem Ergebnis ist der US-Amerikaner zufrieden, allerdings betrug der Rückstand auf die Spitze knapp neun Zehntelsekunden. Hayden zieht deshalb ein gemischtes Fazit. "Glücklicherweise war es heute für mich nicht so ereignisreich wie gestern. Mir gelangen aber keine großen Fortschritte. Auf dieser Strecke geht es mehr darum, dass man hier und dort ein paar Zehntelsekunden findet."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden kann das Limit des Vorderreifens nicht spüren Zoom

"Am Vormittag waren die Bedingungen nicht großartig. Wir erhielten dadurch kein gutes Feedback. Schließlich habe ich es in die zweite Reihe geschafft. Es war eines der besseren Qualifyings. Da zwei Fahrer nicht dabei waren, sieht es etwas besser aus als es ist", ordnet es der Ex-Weltmeister realistisch ein. "Dass ich fast eine Sekunde hinter der Spitze liege, ist auf dieser Strecke viel. Ich hatte gehofft, dass ich etwas näher dran sein würde. Ich stehe nun in der zweiten Reihe."

Auch die Abstimmung seiner Desmosedici ist für den winkligen Kurs mit den vielen Linkskurven auch noch nicht perfekt. "Wir versuchten etwas bei der Frontpartie für die schnellen Kurven, wie die Wasserfall-Kurve, zu finden. Ich habe nämlich kaum ein Gefühl für den Vorderreifen und kann das Limit nicht spüren. Im Qualifying musste ich in der Wasserfall-Kurve fast meine Augen schließen, um eine schnelle Rundenzeit zu schaffen. Das ist für ein Rennen über 30 Runden nicht lustig."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP auf dem Sachsenring, Samstag


"Wir arbeiten weiter und finden hoffentlich etwas. Meine Jungs arbeiten hart und haben einige Ideen, die wir im Warmup probieren wollen. Hoffentlich kann ich aus dem guten Startplatz einen Vorteil ziehen und ein gutes Resultat holen. Der Reifenverschleiß ist nicht so schlecht, sicherlich besser als in anderen Jahren hier. Ich glaube, dass ich morgen konstant fahren kann. Das ist auf dieser Strecke sehr wichtig."

Die Traktion bereitet Hayden keine großen Sorgen: "Ich bin etwas schneller als im Vorjahr, aber die Bedingungen sind auch besser. Im Vorjahr konnte man kaum 1:22 Minuten fahren. Die Traktion ist nicht mein größtes Problem. Pirro fährt aber ein anderes Motorrad. Das ist schwierig für uns, denn alle vier Ducati-Fahrer haben das Wochenende mit vier verschiedenen Motorrädern gestartet. Das macht es nicht einfach beim Feedback. In einigen Passagen ist der Grip nicht toll, aber das ist nicht mein größtes Problem. Mein Problem ist die Frontpartie."

Zudem hat Hayden auf die beiden Rutscher am Freitag reagiert: "Ich fahre mit einer älteren Elektronik. Das Potenzial ist damit zwar nicht so groß. Selbst die Ingenieure in Bologna sagen, dass die neue Traktionskontrolle nicht für meine Probleme gesorgt hat. Trotzdem bin ich auf das alte System gewechselt, weil ich es kenne. Die beiden Momente gestern hatte ich nicht erwartet. Für das Pumpen ist das alte System etwas schlechter, aber ich fühle mich damit wohler. Vielleicht muss das Testteam noch mehr mit dem neuen System arbeiten."