• 28.06.2008 18:00

  • von Stefan Ziegler

Hayden der große Pechvogel in Assen

Während Dani Pedrosa sich Platz zwei und die Führung in der WM sicherte, verpasste Nicky Hayden das Podium in Assen denkbar knapp

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Herzschlagfinale in Assen: Sieger Casey Stoner war schon über der Linie und auch Dani Pedrosa war schon durch - da wurde sein Teamkollege Nicky Hayden urplötzlich langsamer. Yamaha-Pilot Colin Edwards nutzte die Gunst der späten Stunde und ging noch auf der Zielgeraden am Honda-Fahrer vorbei, der auf einmal keinen Vortrieb mehr zu haben schien. So verlor der Ex-Champion den sicher geglaubten Podestplatz buchstäblich noch in letzter Sekunde und wurde Vierter.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Platz drei schien ihm sicher, doch Nicky Hayden verlor den Podestplatz noch

"Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, denn es war ein schwieriges Rennen. Ich freue mich sehr darüber, wieder die Weltmeisterschaft anzuführen", sagte Pedrosa nach dem Grand Prix. "Die 20 Punkte sind sehr wichtig. Wir hatten im Training etwas zu kämpfen, aber das Team hat hart gearbeitet, dafür also ein großes Dankeschön an alle. Ich habe mich in Assen erstmals auf einem MotoGP-Bike für die erste Startreihe qualifiziert."#w1#

Stoner zu schnell für Pedrosa

"Im Rennen habe ich alles gegeben, aber leider konnten wir mit Casey nicht mithalten, er war einfach zu schnell", musste der spanische WM-Leader anerkennen. "Wir müssen weiterhin hart arbeiten, um die Lücke in den kommenden Rennen zu schließen. Der Sachsenring steht als nächstes an. Da hatten wir im Vorjahr einen tollen Sieg und wir werden versuchen, das in diesem Jahr zu wiederholen."

"Wir hatten ein ziemlich gutes Rennen. Leider kann dieses Spiel manchmal grausam sein", zog ein enttäuschter Hayden ein erstes Fazit. "Es ist hart, so nahe an einem guten Ergebnis zu sein, aber wir sind ja noch ins Ziel gekommen. Wir haben die Ziellinie überquert und uns noch ein paar Punkte gesichert - es wäre aber schön gewesen, auf dem Podium zu stehen. Das Team hätte das verdient gehabt, denn sie haben an diesem Wochenende tolle Arbeit geleistet."

Edwards schlüpft noch durch

"In der Einführungsrunde habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas lief mächtig falsch. Ein Licht blinkte beim Start auf, erlosch aber danach wieder. Das Bike quittierte schlussendlich kurz vor der Ziellinie. So läuft das nun einmal. Ich glaube, Colin und ich sind jetzt quitt: Er hat mir hier vor Jahren einmal ein Podium geschenkt und ich habe mich heute revanchiert."

"Gegen Rennende habe ich noch einmal gepusht um Dani einzuholen, denn ich wollte den Druck aufrecht erhalten. Auf der letzten Runde dachte ich dann: 'Hups, wir stecken ziemlich in Schwierigkeiten...' Aber das Bike funktioniert gut und wir haben ja jetzt eineinhalb Wochen Zeit, um den Fehler zu finden und weiterzumachen", gab der US-Amerikaner abschließend zu Protokoll.

"Beide Fahrer hatten ein starkes Rennen und ich gratuliere ihnen dazu", ergänzte Teamchef Kazuhika Yamano. "Ich muss mich auch beim Team für die harte Arbeit an diesem Wochenende bedanken. Wir dachten schon, dass wir vielleicht beide Piloten auf dem Podium sehen würden, aber Nicky hatte leider Pech. Das tut uns leid, wir werden dieses elektronische Problem für das nächste Rennen beseitigen. Danis Resultat ist aber sehr wertvoll für die Meisterschaft."