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Harter Vorderreifen falsch? Binder und Acosta stürzen im Sprint in Runde 1
Brad Binder wird beim Sprint-Start in Mugello in eine Kettenreaktion in Kurve 1 verwickelt - Pedro Acosta stürzt auch in Runde 1 - Harter Vorderreifen falsche Wahl?
(Motorsport-Total.com) - Für das KTM-Werksteam war der Mugello-Sprint schon nach einer Runde vorbei. Brad Binder war in eine Kettenreaktion in der ersten Kurve verwickelt. Pedro Acosta kam in der Zielkurve von der Ideallinie ab und stürzte dort. Maverick Vinales holte als Vierter die Kohlen für KTM aus dem Feuer.

© Mirco Lazzari gp/Getty Images
Brad Binder hat zuletzt nicht viel Rennglück gehabt Zoom
Als es nach dem Start in Kurve 1 sehr eng wurde, kam es zwischen der Ducati von Fabio Di Giannantonio, der innen fuhr, und der KTM von Binder auf der mittleren Spur zu einer leichten Berührung. Das reichte aus, um Binder zu Fall zu bringen.
"Kurz und schmerzlos - so kann man mein Rennen beschreiben", seufzt der Südafrikaner. "Ich hatte einen wirklich guten Start, bekam dann innen einen kleinen Schubser, gerade genug, um die Kontrolle über das Vorderrad zu verlieren - und das war es dann."
Die Berührung war so leicht, dass sie Di Giannantonio gar nicht mitbekommen hatte und erst nach dem Sprint anhand der TV-Bilder erfuhr, was da um ihn herum eigentlich passiert war: "Ich wusste bis nach dem Rennen und nachdem ich die Bilder gesehen hatte, gar nichts davon."
"In dem Moment war ich außen neben 'Bezz'", beschreibt Di Giannantonio. "Wenn man außen fährt, muss man dem Fahrer innen vertrauen - aber man muss auch alles unter Kontrolle behalten, falls innen jemand die Kontrolle über das Vorderrad verliert."
"Ich habe nichts gespürt, ich bin einfach nur durch die Kurve gefahren. Als ich dann nach dem Rennen die Stürze gesehen habe, war ich natürlich nicht erfreut - aber ich konnte nichts machen." Die Rennkommissare sprachen keinerlei Sanktionen für die Kettenreaktion aus.
"So etwas kann eben passieren", meint Binder. "Es war wie ein Sandwich. Ich wurde ein bisschen eingequetscht. Es war aber keineswegs 'Diggias' Schuld. Es ist nur unglücklich, weil ich dringend ein Rennen gebraucht hätte - ich bin in letzter Zeit kaum zum Fahren gekommen."
Der zweite Leidtragende dieser Situation war Johann Zarco, der mit seiner LCR-Honda in der ersten Kurve auf der Außenbahn fuhr. Als Binder stürzte, krachte er in die Seite des Franzosen. Beide purzelten ins Kiesbett. Zum Glück blieben beide unverletzt.
"Wirklich schade um das Rennen", seufzt Zarco und meint über seine Herangehensweise an die Startphase für San Donato (Kurve 1): "Es ist sehr schwer, in der ersten Bremsphase die richtige Entscheidung zu treffen."
"Die Innenlinie schien etwas sicherer zu sein, aber aus Erfahrung weiß ich, dass man durch spätes Bremsen und eine weite Linie in Kurve 1 Positionen gutmachen kann. Heute hat das nicht funktioniert."
Als die verunfallten Motorräder in Kurve 1 hinter die Leitplanken gebracht waren, wurden in der Zielkurve gelbe Flaggen geschwenkt. Acosta war gestürzt: "Ich bin etwas weit gegangen, kam zurück und habe versucht, mich für die Gerade neu zu positionieren."
"Dann habe ich plötzlich die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Ja, ich war ziemlich weit draußen, aber nicht so, dass das dadurch hätte passieren müssen", resümiert Acosta seinen kurzen Sprint mit einem klaren Eingeständnis: "Ein Fehler."
KTM-Duo mit hartem Vorderreifen - ein Fehler?
Bemerkenswert war, dass sich Binder und Acosta für den harten Vorderreifen entschieden hatten. War diese Reifenwahl aufgrund der Stürze in der ersten Runde ein Fehler? "Ich bin weiterhin überzeugt, dass der harte Vorderreifen die richtige Wahl war", entgegnet Acosta.
Der Spanier ist vor zwei Wochen im Grand Prix von Aragon als einziger Fahrer mit dem harten Vorderreifen gefahren und wurde dort Vierter. Auch damals war Acosta mit seiner Entscheidung sehr zufrieden. Deswegen verfolgt er diesen Plan auch in Mugello.
Auch Binder wollte im Sprint testen, ob der harte Vorderreifen eine Option für den Grand Prix ist. "Für uns ist der Medium-Reifen vor allem beim Bremsen und beim Einlenken viel zu weich. Der harte gibt uns etwas mehr Stabilität, hat aber natürlich weniger Grip."

© KTM
Für Pedro Acosta war der harte Vorderreifen die richtige Entscheidung Zoom
"Wir wollten sehen, wie gut wir das managen können - aber leider kamen wir nicht weit. Es war heute deutlich kühler im Rennen, also werden wir schauen, welche Informationen wir etwa von Enea und Maverick mitnehmen können. Ich werde das mit den Jungs besprechen."
Das Tech3-Duo Vinales und Enea Bastianini fuhr wie der Großteil des Feldes im Sprint mit dem Medium-Vorderreifen. Neben dem KTM-Duo hatte nur ein weiterer Fahrer auf den harten Vorderreifen gesetzt: Jack Miller mit der Pramac-Yamaha.
Mit der M1 war der harte Reifen eine klare Fehlentscheidung. "Ja, das war ein Schuss in den Ofen", ärgert sich Miller nach Platz 16. "Ich habe den harten Vorderreifen ausprobiert - einfach, um mal was anderes zu versuchen. Ich hatte gehofft, dass er morgen im Hauptrennen etwas bringt."
"Ich war der Einzige, der das Rennen mit dem harten Vorderreifen beendet hat - und ich bin stolz, dass ich überhaupt sitzengeblieben bin. Es war rutschig, um es milde auszudrücken. Ich konnte mit dem Ding überhaupt nichts anfangen."
"In Kurve 4 auf 5 - jedes Mal, wenn ich die Bremse gelöst habe, ist das Vorderrad weggerutscht. Die Arrabbiatas waren ein Albtraum, und die letzte Kurve auch. Jedes Mal, wenn ich gebremst oder versucht habe, ans Gas zu gehen, hatte ich nur Untersteuern."


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