• 14.04.2010 19:11

  • von Maximilian Kroiss

Guareschi: "Schade für Casey"

Vittoriano Guareschi resümiert seinen ersten Einsatz als Teamchef des Ducati-Werksteams - Er leidet mit Stoner, freut sich aber umso mehr für Hayden

(Motorsport-Total.com) - Für den neuen Kommandoinhaber an der Rennstrecke im Ducati-Werksteam, Vittoriano Guareschi, endete das erste Grand-Prix-Wochenende in seiner Funktion als Teamchef mit gemischten Gefühlen. Einerseits trauert der 39-jährige Italiener einem möglichen Spitzenergebnis für Casey Stoner nach, andererseits freut er sich aber über die starke Leistung von Nicky Hayden, der nur hauchdünn das Podium verpasst hatte.

Titel-Bild zur News:

Neuer Chef: Auch Casey Stoners Ehefrau schaut zu Vittoriano Guareschi auf

"Natürlich sind wir der Ansicht, dass Caseys Rennen am Sonntagabend anders hätte enden sollen", formuliert Guareschi seine Enttäuschung. "Wir wissen das, aber leider ist er gestürzt. Ich habe auch schon mehrmals erwähnt wie sehr es mich freut, Casey in einer derart bestechenden Form zu sehen. Nachdem sein Start nicht wirklich gut gelungen ist, hat es nicht lange gedauert, bis er die Führungsposition einnehmen konnte und daraufhin das Rennen für ein paar Runden an der Spitze kontrolliert hat."#w1#

"Aber sein Sturz hat alles zunichte gemacht", fährt der neue Mann am Kommandostand fort. "Die Enttäuschung darüber ist groß, aber das Potenzial ist vorhanden und die Saison ist noch sehr lang!" Auf Haydens Leistung angesprochen, gerät Guareschi ins Schwärmen, indem er sagt: "Nicky fuhr ein fantastisches Rennen! Wir haben den ganzen Winter hart geschuftet, um ein Paket zu schaffen, dass zu ihm passt. Und er hat es uns zurückgezahlt."

Vittoriano Guareschi hebt dabei die eklatante Leistungssteigerung von Nicky Hayden im Rennen hervor. "In den Trainings haben wir noch nicht das wahre Potenzial von ihm gesehen. Aber im Rennen ist in Nicky der Weltmeister zum Vorschein gekommen. Natürlich hätte ich ihn gerne am Podium gesehen, zum einem für ihn selbst und andererseits auch für das gesamte Team, das unermüdlich gearbeitet hat. Wie auch immer, wir können mit seiner Performance allemal zufrieden sein."


Fotos: MotoGP in Katar


Mit der Gewissheit zwei starke Piloten und ein gutes Gesamtpaket zu haben, blickt Guareschi dem nächsten Rennen in Japan erwartungsvoll entgegen. "Wir werden jetzt mit einem großartigen Paket und zwei Fahrern, die in der Lage sind um die Podiumsplätze kämpfen zu können nach Japan reisen." Für das Ducati-Urgestein Guareschi kommt Nicky Haydens vierter Platz nicht von ungefähr. "Nicky hatte in den letzten Tests konstant schnelle Rundenzeiten gefahren, ohne dabei auf Zeitenjagd zu gehen."

Auch die Nachwirkungen der Unterarmoperationen hat der US-Amerikaner Hayden mittlerweile überwunden. "Beim zweiten Sepang-Test hatte Nicky noch stark darunter gelitten", so Guareschi. "Erst zum Test in Katar vor drei Wochen war es besser um seine Fitness bestellt. Mittlerweile ist aber alles Bestens und Nicky fühlt sich rundum wohl." Mit letzterem Satz spielt Guareschi auf die gute Stimmung innerhalb bei Ducati an.

"Im vergangenen Jahr haben wir uns einiges mitgemacht. Casey schleppte diese mysteriöse Krankheit mit sich herum und für Nicky dauerte es lange, bis er einigermaßen mit der GP9 zurechtkam. Aber letztendlich endete die vergangene Saison mit einem versöhnlichen Ausklang. Casey ist unglaublich stark zurück gekommen, das Leuchten in seinen Augen ist sagenhaft. Und Nicky ist es gelungen innerhalb des Werkteams ein gute Gruppe um sich zu formen."

Damit meint Guareschi nicht nur den Formanstieg von Nicky Hayden, sondern auch seine Ernennung für einen Teil im Teammanagement. "Ich denke, ich bin genau zum richtigen Zeitpunkt in diese Funktion gekommen", so der Neo-Teamchef. "Mit der GP10 haben wir ein starkes Motorrad gebaut und die Stimmung im Team ist unvergleichbar gut. Nach den guten Testergebnissen ist etwas Druck aufgekommen. Nach dem ersten Rennen wissen wir aber, dass wir als Team konkurrenzfähig sind. Ich fühle mich mit allem sehr glücklich und möchte dieses Gefühl auch noch am Ende der Saison haben. Auch in Valencia möchte mit einem breiten Lächeln an der Boxenmauer stehen!"