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"Großer Fortschritt, aber Podest fehlt": Takaaki Nakagami bester Honda-Fahrer
Takaaki Nakagami klopfte mehrmals an das Podest an, schaffte es aber nicht - Als es eine Siegchance gab, war der Druck zu groß - Sein Rückblick auf 2020
(Motorsport-Total.com) - 2020 war die dritte MotoGP-Saison von Takaaki Nakagami und seine bisher beste. Der Japaner zeigte eine extrem gute Konstanz und beendete alle Rennen in den Top 10. Es gab nur zwei Ausfälle: Aragon 2 und Valencia 2. In beiden Rennen hatte er den Speed für das Podium.

© Motorsport Images
2020 war von der Performance her die beste Saison von Takaaki Nakagami Zoom
Die einzigen beiden Podestplätze für Honda eroberte schlussendlich Alex Marquez. Ein Podestplatz oder ein Sieg wäre die Krönung von Nakagamis Saison gewesen. Trotzdem ist der Japaner, der schlussendlich WM-Zehnter wurde, mit seiner deutlichen Steigerung sehr zufrieden.
"Wir haben in dieser Saison einen großen Schritt gemacht. Beim Potenzial, beim Speed, der Strategie für ein Wochenende. Wir sind dabei, haben den Speed und das Potenzial. Wir müssen es immer wieder probieren. Es gibt nichts zu verlieren, weil wir nicht um die WM kämpfen."
Trotzdem hält der 28-Jährige, der seine Europabasis in Barcelona hat, fest, dass es aufgrund der Umstände eine "knifflige" Saison war: "Wenn man sehr großes Risiko eingegangen und sich verletzt hätte, dann hätte man rasch einige Rennen verpassen können."
"Man muss sich nur Marc ansehen. Ich habe immer versucht, 99 Prozent zu geben und nicht 101 Prozent. Wenn man zu viel Risiko nimmt, kann man leicht stürzen. Es gab Rennen, in denen ich Fehler gemacht habe. Das war Aragon und Valencia 2."
"Das war aber eine gute Erfahrung für mich. Ich bin noch kein Weltmeister und habe noch keinen Podestplatz erreicht. Deshalb muss ich attackieren und es versuchen. Wenn ein Fehler passiert, muss ich davon lernen. Nur so kann man seine Ziele erreichen."
"Ich habe gespürt, dass meine Persönlichkeit in dieser Saison sehr stark war. Natürlich muss ich mich noch verbessern. Vergangenes Jahr war es noch schwierig, in die Top 10 zu kommen. Jetzt habe ich immer rund um das Podium gekämpft. Das war ein guter Schritt."
Er spürte Druck von Honda
Nachdem Marc Marquez verletzt ausgefallen war und sich herausstellte, dass Nakagami trotz des älteren Motorrads die Speerspitze von Honda ist, rückte er stärker in den Fokus. Auch Technikdirektor Takeo Yokoyama war regelmäßig in der LCR-Box, um "Taka" bestmöglich zu unterstützen.
"Als meine Ergebnisse besser wurden, habe ich mehr Druck von Honda gespürt. Nicht so sehr vom Team, sondern von Honda", sagt Nakagami im Rückblick. Dank seiner konstanten Ergebnisse war er auch sehr lange nicht weit von der WM-Spitze entfernt.

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In Valencia 2 stürzte der Japaner im Duell um den dritten Platz Zoom
"Ich habe an jedem Wochenende daran gearbeitet, mein Potenzial zu verbessern. Bei einigen Rennen hat das recht gut funktioniert, bei anderen nicht. Vielleicht habe ich zu sehr gepusht und dadurch Fehler gemacht."
Die vielleicht größte Chance auf seinen ersten Podestplatz und vielleicht sogar auf seinen ersten Sieg gab es beim zweiten Aragon-Rennen. Im Training war Nakagami klar der schnellste Mann. Im Qualifying eroberte er auch die Pole-Position.
Auch den Start entschied er für sich und lag nach den ersten Kurven in Führung. Aber dann stürzte er noch im Laufe der ersten Runde und war draußen. "Es war schwierig für mich", gibt er im Rückblick zu. "Zum ersten Mal konnte ich an den Sieg denken."
Sturz in Aragon: Nakagami will an der Einstellung arbeiten
Die japanischen MotoGP-Fans warten seit der Saison 2004 auf einen MotoGP-Triumph. Damals gewann Makoto Tamada in Rio und anschließend auch in Motegi. Nun hatte Nakagami in Aragon 2 alles in der Hand, um diese lange Durststrecke zu beenden.
"Der Druck von außen war für mich zu groß", erklärt er im Rückblick den Rennsturz. "Ich konnte viele Dinge nicht kontrollieren. Bei ein paar Rennen gab es die Chance auf den Sieg oder einen Podestplatz. Wir haben es aber nicht geschafft."

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Beim Grand Prix von Teruel eroberte Nakagami seine erste Pole-Position Zoom
Auch beim zweiten Valencia-Rennen schied er durch Sturz aus, als er Pol Espargaro für Platz drei angreifen wollte. Wieder klappte es nicht mit dem Sprung auf das Treppchen. Aus diesen Fehlern will Nakagami für die Zukunft lernen.
"Bei der Mentalität muss ich es besser machen. Momentan kann ich das noch nicht klar sagen. Ich brauche noch Zeit, um über diese Saison genau nachzudenken. Ich habe immer versucht, meine beste Performance abzurufen."
"Vielleicht sollte ich in bestimmten Momenten einen Schritt zurück machen und ruhiger sein. Darüber werde ich über den Winter nachdenken. Trotzdem war diese Saison ein großer Fortschritt. Ich war bei vielen Rennen in den Top 4, Top 5, aber natürlich fehlt der Podestplatz."
"In Aragon hatte ich meine erste Pole-Position. Dreimal hintereinander bin ich aus der ersten Reihe gestartet. Das war für meine Karriere sehr wichtig. In den Trainings war ich auch oft vorne dabei, ich glaube zehnmal war ich Schnellster. Man muss sich nur die Zahlen ansehen."
"Wir haben einen deutlichen Fortschritt gemacht. Mit meiner Performance bin ich zufrieden. Es ist gut, dass ich im nächsten Jahr das neueste Motorrad bekomme. Alle vier Hondas werden exakt gleich sein. Hoffentlich können wir um die Weltmeisterschaft kämpfen."


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