Große Erleichterung: Stefan Bradl am Freitag in den Top 10

Mit Abstand bester Open-Pilot beim Trainingsauftakt in Austin: Sollte es am Samstag wie angekündigt regnen, dann kann sich Stefan Bradl den Umweg über Q1 sparen

(Motorsport-Total.com) - Der Trainingsauftakt in Austin verlief für Forward-Pilot Stefan Bradl positiv. Der Deutsche behielt bei den schwierigen Bedingungen kühlen Kopf. Im ersten Freien Training herrschte trotz Regen intensiver Fahrbetrieb. Da es am Samstag und am Sonntag ebenfalls regnen soll, nutzten die Piloten die Chance, ihre 2015er-Bikes im Nassen zu testen. Es war das erste Mal, dass die MotoGP-Piloten in Austin auf nasser Strecke unterwegs waren.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl warf Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo in letzter Minute aus den Top 10 Zoom

Bradl beendete die Vormittags-Session auf Position 14. "Das Gefühl im Nassen war okay. Der Kurs fühlt sich normal an. Die Haftung ist okay, doch es stand in einigen Kurven mehr Wasser als in anderen. Darauf muss man sich einstellen", erklärt er den Kollegen von 'Eurosport'. Zusammen mit der Forward-Crew suchte Bradl nach einem passenden Setup für seine Open-Yamaha.

"Für Regen haben wir noch kein Grundsetup. Wir arbeiten daran. Ich habe im ersten Freien Training einige Änderungen vorgenommen", berichtet der Deutsche, der am Vormittag eine unerwartete Begegnung hatte. Ein entlaufener Hund sorgte für eine Unterbrechung des ersten Freien Trainings. Bradl gehörte zu den Piloten, die das Tier auf der Strecke sahen.

Hund sorgt für Verwirrung

"Ich dachte zuerst, es ist ein Hase. Dann erkannte ich, dass es ein ziemlich großer Hase sein muss. Doch es war ein Hund. Es war ein merkwürdiges Gefühl, weil ich nicht wusste, wie ich mich verhalten soll. Er ist weggerannt, doch es war wirklich merkwürdig. Ich musste vom Gas gehen", schildert Bradl, der am Vormittag mit dem weichen Regenreifen unterwegs war. Die harten Regenreifen sparte sich der Yamaha-Pilot für den restlichen Wochenendverlauf.

Zu Beginn des zweiten Freien Trainings ging Bradl kurz auf die Strecke und wartete danach, bis die Bedingungen gut genug waren, um mit Slicks zu fahren. "Ich wollte mir die Bedingungen ansehen und habe für Samstag einen Regenreifen angefahren, falls es erneut regnen sollte", begründet Bradl seine Strategie. Nur wenige Piloten drehten zu Beginn der Session mehr als eine Runde, weil der Kurs für Regenreifen zu trocken und für Slicks zu nass war.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Stefan Bradl

"Der Gummi des Regenreifens ist für diese Bedingungen zu weich. Dadurch hat der Reifen keine Stabilität. Das Motorrad rutscht sehr stark. Dadurch kommt man nicht aus den Ecken heraus und kann nicht besonders gut in die Kurven hineinbremsen", erklärt Bradl. "Es fährt sich wie auf Eiern, weil es so weich ist. Man ist extrem langsam. Die Fahrer, die auf der Strecke sind, fahren sich ihre Regenreifen kaputt."

In den finalen Minuten herrschte reger Fahrbetrieb, da eine Vorentscheidung für den direkten Einzug ins Q2 bevorstand. Sollte es am Samstagvormittag wie angekündigt regnen, sind die Zeiten aus dem zweiten Freien Training nicht zu toppen. Bradl lag kurz vor Ende der Session außerhalb der Top 10, entschied sich aber wenige Minuten vor Trainingsende noch einmal für einen neuen Reifen.

Strategie geht voll auf

"Ich habe überlegt, ob ich noch einmal zum Reifenwechsel an die Box kommen soll. Die letzte Runde hat aber gut gepasst. Valentino (Rossi; Anm. d. Red.) hat in der vorletzten Runde einen Fehler gemacht. Deshalb konnte ich ihn überholen. Dadurch hatte ich eine freie Runde. Es ist sehr gut, in den Top 10 zu sein. Wenn der Wetterbericht stimmt, dann sind wir direkt für das Q2 qualifiziert. Das ist eine Erleichterung", so Bradl.

"Was in Katar schief lief, haben wir hier absolut richtig hinbekommen. Wenn alles passt, dann sind wir gut dabei. Doch es ist erst Freitag. Am Sonntag werden die Punkte vergeben. Wir würden gern ein paar Punkte holen", betont der Forward-Pilot, der dem Wetterbericht nicht traut: "Heute kündigte der Wetterbericht trockene Bedingungen an, doch es war nass. Ich bin für alles bereit. Wir müssen ruhig bleiben. Ich kann gut schlafen, aber es ist noch nichts sicher."

Weniger erfolgreich verlief der Tag für Teamkollege Loris Baz. Der MotoGP-Neuling beendete den ersten Trainingstag nur auf Position 23 der Wertung. Während Bradl nur 1,155 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Marquez verlor, lag Baz 4,537 Sekunden zurück. Austin ist für den Franzosen Neuland, da der Circuit of the Americas in den vergangenen Jahren nicht Teil des Superbike-Kalenders war.