Gresini: Kein Vorwurf an Melandri

Marco Melandri kostete ein Flüchtigkeitsfehler ein mögliches Topergebnis, während Marco Simoncelli erstmals unter die besten Sieben fuhr

(Motorsport-Total.com) - Gemischte Gefühle beim Gresini-Honda-Team: Zwar erreichte Marco Simoncelli als Siebter das bisher beste Ergebnis seiner noch jungen MotoGP-Karriere, doch Routinier Marco Melandri warf gleich in der ersten Runde einen möglichen Podestplatz weg. Aber: "Schade, aber ich mache ihm keinen Vorwurf, denn es war richtig, es zu versuchen", nimmt Teamchef Fausto Gresini seinen Fahrer in Schutz.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Enttäuscht: Marco Melandri nach seinem Ausfall in Silverstone

Melandri hatte einen guten Start erwischt und lag unmittelbar hinter Ben Spies, den er gleich nach dem Start mehrmals attackierte. Nach den starken Trainingsleistungen hatte er für heute Großes vor, aber stattdessen dauerte sein Arbeitstag nicht einmal zwei Minuten. Denn eine Attacke auf Spies im Infield der Strecke ging schief, was Melandri aus dem Rennen warf. Dementsprechend groß war die Enttäuschung beim 27-Jährigen.#w1#

"Mein Start war gut, aber dann unterlief mir am Kurvenausgang mit kalten Reifen ein Fahrfehler", so der Gresini-Pilot. "Ich war hinter Spieß und hatte das Gefühl, schneller als er zu sein, also attackierte ich zwei- oder dreimal. Ich fand aber keinen Weg vorbei. Dann probierte ich es innen, aber ich kam auf eine Bodenwelle, verlor die Front und konnte es nicht mehr retten. Ich bin enttäuscht, denn ich habe nicht sonderlich gepusht, sondern nur gewartet, dass mir Spies eine Chance gibt. Schade!"


Fotos: Gresini, MotoGP in Silverstone, Sonntag


Simoncellis Fazit fällt positiver aus: "Ich hatte einen guten Start und fuhr lange mit der Podiumsgruppe mit", so der Italiener. "Ich war an Spies dran, aber die anderen konnten ihre Pace halten, während meine in den letzten Runden wegen des Reifenverschleißes einbrach. Es war aber schön, bis zwei Runden vor Schluss an ihnen dran zu sein. Ich habe das Gefühl, dass wir hier einen Schritt nach vorne gemacht haben. Das war ein toller Tag!"

Der Teamchef bestätigt diesen Eindruck: "Simoncelli hat heute Fortschritte gemacht. Das war ein großartiges Rennen, das wir ihm nach dem starken Training auch zugetraut haben. Zum ersten Mal war er so nahe an der Spitzengruppe dran, was vielversprechend ist. Ich meine, das war eine wichtige Erfahrung für ihn, denn beim nächsten Mal weiß er dann, wie er seine Reifen handhaben muss, damit sie bis zum Ende halten", sagt Gresini.