Gresini-Honda: Aufholjagd nach schlechtem Start
Shinya Nakano erreichte mit der Werks-RC212V einen starken vierten Platz, während Alex de Angelis als Achter solide punktete
(Motorsport-Total.com) - Nach einem bis dahin sehr starken Wochenende begann der heutige Grand Prix von Tschechien für das Gresini-Honda-Team nicht gerade erfreulich, denn der erstmals mit einer Werks-RC212V ausgestattete Shinya Nakano fiel im Gerangel auf den zwölften und sein Stallgefährte Alex de Angelis auf den 13. Platz zurück.

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Shinya Nakano lieferte vom zwölften Platz aus eine sehenswerte Aufholjagd
Speziell Nakano, der technisch gesehen (von den Reifen einmal abgesehen) unter gleichen Voraussetzungen unterwegs war wie Dani Pedrosa, zündete dann aber seinen Turbo und arbeitete sich Position um Position nach vorne. Erst hinter Toni Elias und Loris Capirossi war Endstation, doch der vierte Endrang bedeutete für den Japaner trotzdem das bisher beste Resultat seit dem Wechsel zur Truppe von Fausto Gresini.#w1#
Nakano von der Werks-RC212V begeistert
"Wir haben mit dem Bike heute einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Es war aber gewiss nicht einfach, dieses Ergebnis einzufahren", bilanzierte er. "Wir sind ohne Testdaten nach Brünn gekommen, doch das Team hat mit dem Setup tolle Arbeit geleistet. Ich muss Honda und Gresini dafür danken, dass ich dieses Motorrad fahren durfte. Für mich ist das eine großartige Möglichkeit, meine bisherigen Resultate zu toppen."
Nakano, der die nächstjährige Satellitenversion der RC212V bis zum Saisonende fahren darf, war aber dennoch nicht restlos glücklich: "Ich bin enttäuscht darüber, am Start Positionen eingebüßt zu haben, denn ich bin mit einem anderen Fahrer kollidiert. Auf der anderen Seite bin ich auch sehr froh, mich davon erholt und den vierten Platz eingefahren zu haben. Damit kann ich wirklich zufrieden sein", lautete seine zwiespältige Analyse.
De Angelis hatte sich nach seinem bisher besten Qualifying in der Königsklasse des Motorradsports ebenfalls mehr erwartet: "Auch wenn ich das Rennen als bester Satellitenfahrer beendet habe - so richtig zufrieden stellend ist das Ergebnis nicht", meinte er achselzuckend. "Wir hatten eigentlich erwartet, in den Top 6 zu landen. So weit waren wir nicht von diesem Ziel entfernt, aber so hatten wir uns das Rennen gewiss nicht vorgestellt."
Zu wenig Topspeed für de Angelis
"Leider habe ich nach der ersten Runde einige Ränge verloren. Ich habe zwar fleißig überholt, habe aber die Positionen wieder an andere Piloten abgeben müssen, weil diese auf der Gerade einfach schneller waren", gab der Italiener zu Protokoll. "Morgen werden wir aus dem Test das Beste machen und uns vor meinem Heim-Grand-Prix in Misano weiter verbessern. Das Rennen dort ist mir besonders wichtig."
Teamchef Gresini meinte abschließend: "Unsere beiden Fahrer haben ein gutes Rennen gezeigt. Shinya hat deutlich gemacht, dass er auf dem neuen Bike einen Schritt nach vorne machen kann. Ich bin mir sicher, dass ihm der vierte Platz einen willkommenen Schub geben wird. Jetzt bekommen wir noch mehr Zeit, um dieses Motorrad noch besser kennen zu lernen. Wir haben vor, weitere Verbesserungen vorzunehmen, obwohl das schon ein viel versprechendes Debüt war."

