Gobmeier: Zündfolge wird vorerst nicht verändert

Um die Desmosedici näher an die Spitze zu bringen, setzt Bernhard Gobmeier auf kleine Schritte: Rückkehr zum Big-Bang-Motor derzeit kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren wechseln die Hersteller zwischen der klassischen Screamer- und der innovativeren Big-Bang-Zündfolge, um das Maximum aus ihren Motorrädern herauszuholen. Vor allem die Fahrbarkeit und der Grip spielen bei der Wahl der Zündfolge eine entscheidende Rolle. Oder ist diese Theorie überholt? Die Idee ist, dass man die Ruhephasen der Big-Bang-Zündfolge nutzt, um dem Reifen zu ermöglichen, Grip zu finden. Doch durch die immer besser werdende Elektronik wurde die Fahrbarkeit der MotoGP-Maschinen deutlich effizienter verbessert.

Titel-Bild zur News: Bernhard Gobmeier

Corse-Chef Bernhard Gobmeier möchte dem V4-Screamer treu bleiben Zoom

Bei Ducati verwendet man aktuell einen V4-Screamer. Würde die Rückkehr zum Big-Bang-V4 nicht Vorteile bringen? "Ducati hat in der Vergangenheit schon verschiedene Lösungen ausprobiert", erklärt Corse-Chef Bernhard Gobmeier den Kollegen der 'Speedweek'. "Die jetzige Lösung scheint nicht schlecht zu sein." Doch vor allem beim Reifenverschleiß liegt die Desmosedici momentan deutlich hinter der japanischen Konkurrenz zurück.

Das motiviert Ducati dennoch nicht, sich vom momentan verwendeten Konzept zu verabschieden: "Bevor ich an die Zündfolge rangehe, ändere ich die Dinge, die leichter zu ändern sind. Denn für eine geänderte Zündfolge musst du die Kurbelwelle neu machen, eine andere Auspuffanlage, du hast Vibrationsthemen, und, und, und. Das zieht einen riesigen Rattenschwanz nach sich", erklärt Gobmeier.

"Zuerst machen wir das, was einfacher ist und wahrscheinlich einen identischen Effekt hat", betont der Deutsche, der seit 2013 die Geschicke der Ducati-Rennabteilung leitet. Dennoch hält ich sich Ducati in der laufenden Saison offen, am aktuellen Motor Änderungen vorzunehmen. Beim Saisonstart in Katar wurden lediglich zwei Motoren pro Fahrer verplompt.